Bericht aus Chile

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Hola aus Santiago de Chile! Bevor ich meinen Bericht/ Vergleich ueber die kirchliche Jugendarbeit in Deutschland und Chile beginnen werde, möchte ich darauf hinweisen, dass in meinen Augen sehr vieles in beiden Ländern sehr positiv ist, einiges verbesserungswürdig, aber vor allem alles ziemlich verschieden ist! :-) Ich bin in beiden Ländern zuhause und fühle mich in beiden Ländern der Jugendarbeit sehr verbunden, von daher werde ich versuchen grössere Wertungen wie “besser”, “schlechter” etc. sein zu lassen. Ich werde es versuchen ;-)

Ein erster aber wesentlicher Unterschied in der kirchlichen Jugendarbeit zwischen Deutschland und Chile ist, dass es so gut wie keine überpfarreilichen Verbandsstrukturen gibt. Dadurch das hier in Chile noch mehr als in Deutschland Hauptamtliche in der Jugendarbeit fehlen, wird im Prinzip die komplette Jugendarbeit von den älteren Jugendlichen geleitet. Durch die sich immer wieder erneuernde Jugend -und besonders deren Führungsspitze – bieten sich hier vielerorts Möglichkeiten für eine schnelle Umstrukturierung und auch für immer wieder gute, innovative und konstruktive Veränderungen, die in Deutschland oftmals den durch vertraute Traditionen blockiert oder zumindest verlangsamt werden. “Das war schon immer so”, “Wo kämen wir denn da hin”, “Da könnt’ ja jeder kommen” denke ich sind durchaus passende und oftmals situationsbeschreibende Sätze. Dem gegenüber merkt man aber auch, dass in Chile die Jugendlichen sich eben auch oftmals allein gelassen fühlen oder wie in der Luft hängen, da sie eben nicht einen verbandlichen Rückhalt oder dessen Ansprechpersonen haben.

Einen weiteren aber in meinen Augen mehr als gravierenden Unterschied macht jedoch die Fähigkeit der Kinder und Jugendlichen aus, einfach mit dem Herzen glauben zu können. Natürlich könnte man sagen, dass gibt es in Deutschland doch auch. Dem würde ich auch gar nicht widersprechen wollen. Aber zumindest in meiner Diözese gibt es wenige Pfarreien, die jeden Sonntag einen von und für Jugendlichen Abendgottesdiesnt gestalten an dem auch wirklich eine stattliche Zahl Jugendlicher (50+) teilnehmen. Man könnte jetzt sagen, dass der sonntägliche Gottesdienst nicht die Ausdrucksform des Glaubens der Jugend ist… Auch wenn dies nicht meine Meinung widerspiegelt, möchte ich dann doch entgegenhalten, dass es mehr als selbstverständlich für viele Jugendliche hier ist, vor Prüfungen in die Kirche zu gehen um zu beten, dass vor und nach jedem Treffen es eine Selbstverständlichkeit ist zu beten, dass während Busfahrten zu außerkirchlichen Ereignissen es ebenfalls selbstverständlich ist, dass religiöse Lieder gesungen werden. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass liegt an der anderen Mentalität, wir Deutschen sind halt nunmal mehr vergeistigt, aber ich denke dass ist nicht der Grund… Soweit aus Chile :-)

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