Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert zur Europäischen Impfwoche 2010 und unterstützt Kinder- und Jugendarztpraxen
Anlässlich der Europäischen Impfwoche vom 24. April bis zum 1. Mai 2010 empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) allen Bürgerinnen und Bürgern, ihren Impfstatus bei ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem Arzt zu überprüfen. Noch immer vergessen viele Menschen, dass zahlreiche Infektionskrankheiten auch mit den Mitteln heutiger Medizin nur schlecht behandelt werden können und schwerwiegende Komplikationen auslösen. Deshalb sind vorbeugende Impfungen wichtig, sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter.
Wie das Beispiel Masern zeigt, kann auch in Deutschland der Impfschutz noch deutlich verbessert werden. So müssten über 95 Prozent aller Kinder zweimal gegen Masern geimpft sein, um von einer Ausrottung des Virus und einem Schutz der Bevölkerung ausgehen zu können. Tatsächlich liegen die Impfquoten in der Altersgruppe der 2- bis 17-Jährigen insbesondere bei der zweiten Masernimpfung bei nur 75 Prozent. Das ist eindeutig zu niedrig und weist darauf hin, dass noch immer viele Menschen sogenannte “Kinderkrankheiten” wie Masern oder Mumps irrtümlicherweise für harmlos halten. Dabei verkennen sie die gesundheitlichen Gefahren. Während bei einer Maserninfektion – je nach Alter – bis zu jeder 500. Betroffene an einer Gehirnentzündung erkrankt, ist das Risiko einer solchen Erkrankung nach einer Masernimpfung erheblich niedriger und liegt bei weniger als 1:1.000.000.
Um vor allem Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren über Impfungen zu informieren, hat die BZgA das Faltblatt “Impfen schützt!” entwickelt. Es berichtet über die Notwendigkeit und Funktionsweise von Impfungen und gibt Antworten auf Fragen zu möglichen Nebenwirkungen. Außerdem bietet es einen anschaulichen Überblick, in welchem Alter welche Impfung notwendig ist. Das Faltblatt “Impfen schützt!” ist auf deutsch, russisch, türkisch, arabisch und englisch erhältlich. Anlässlich der Europäischen Impfwoche sendet die BZgA allen Kinder- und Jugendarztpraxen in Deutschland das Informationsmaterial zu.
“Ein vollständiger Impfschutz ist der beste Weg, um sich und andere vor einer Vielzahl von Infektionskrankheiten zu schützen”, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. “Eltern sollten diese Chance für ihre Kinder und sich selbst nutzen und das mit ihrer Kinderarzt- oder Hausarztpraxis besprechen. Die niedergelassene Ärzteschaft ist ein wichtiger Ansprechpartner für Fragen zum richtigen Impfschutz. Deswegen will die BZgA mit ihrem Informationsblatt in verschiedenen Sprachen Arztpraxen im Gespräch mit ihren Patientinnen und Patienten unterstützen.”
In Zeiten der Globalisierung und weltweiter Reisen können Infektionskrankheiten, die in Deutschland nicht mehr vorkommen, wie beispielsweise Kinderlähmung, jederzeit wieder eingeschleppt werden und hier zu Erkrankungen Ungeimpfter führen. Nur durch einen hohen Anteil Geimpfter in der Bevölkerung kann auf Dauer sichergestellt werden, dass Krankheiten, die in anderen Ländern noch weit verbreitet sind, in Deutschland nicht erneut auftreten.
“Erwachsene sollten den Impfschutz für sich und ihre Kinder nicht auf die leichte Schulter nehmen. Deshalb sollten sie auch nicht zögern, ihre Fragen zum Impfen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt zu besprechen”, so Prof. Dr. Elisabeth Pott. “Der behandelnde Arzt kennt den Gesundheitszustand seiner Patienten am besten und kann die Entscheidungsfindung durch ein individuelles Beratungsgespräch unterstützen.”
Weitere Informationen zum Thema Impfung unter :
http://www.kindergesundheit-info.de – Portal für Eltern rund um das Thema Kindergesundheit
http://www.ich-geh-zur-u.de – Internetportal zu Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9
Die Faltblätter “Impfen schützt!” – Sicherer Schutz vor Infektionskrankheiten für Kinder (in Deutsch, Russisch, Türkisch, Arabisch und Englisch) und “Kleiner Piks mit großer Wirkung. Infos zum Impfen” (für Jugendliche) können kostenlos unter folgender Adresse bestellt werden:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
51101 Köln,
Fax: 0221-8992257,
e-mail: order@bzga.de,
www.bzga.de