Gruselgeschichte für Kinder: Die Nachtwanderung

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Vogelgezwitscher und Sommer
Erzähler: Es begab sich im Jahre 2004. Es war ein wunderschöner Sommeranfang und die Pfadfinder des Stammes St. Bernhard aus Kirlinghausen trafen die letzten Vorbereitungen für das bevorstehende Sommerlager. Als der Tag der Abfahrt dann kam, war die Aufregung auf dem Gipfel angelangt.

Die Leiter: Seid noch mal ruhig, Still jetzt􏰀

Getümmel /Abschiedsgerufe

Kurat: Einblenden Gehet hin in Frieden. Ich wünsch euch eine gute Reise.

Leiter: So Leute. Alles in den Bus. Jetzt geht􏰁s ins Sommerlager in die Eifel. Bad Rendanich wartet schon auf uns.

Eltern: Tschüss mein Kind Und ärgere die Leiter nicht so. Gemurmel, Unterhaltung

Motorengeräusch

Erzähler: Nach etwa vier Stunden waren sie am Zielort angekommen und sogleich schlugen sie ihre Zelte auf einer wilden Wiese auf, die umsäumt von einem dichten Wald am Rande des Dorfes lag. Die ersten drei Tage verliefen ruhig. Die Sonne strahlte den ganzen Tag, was die Lagerteilnehmer veranlasste, das Gleiche zu tun. (Hintergrundgeräusche Lagergetümmel) Für den Abend des dritten Tages hatten die Pfadis eine Nachtwanderung vorbereitet. Nach dem Abendessen gingen sie los, um die letzten Vorkehrungen zu treffen. Dann sank die Sonne und verschwand hinter dem Wald. Die letzten Strahlen zwinkerten durch das Geäst. Es wurde kühl.

Einer: He ist das windig. Seht mal das Banner, wie es wild umherweht.

Ein Anderer: Der Wind kann sich wohl nicht für eine Richtung entscheiden.

Erzähler: Alle saßen um das prasselnde Lagerfeuer und sangen Lieder. Einige starrten in die wärmenden Flammen und waren tief in Gedanken; andere sangen lauthals und manchmal auch schief mit. Als Tom, der Lagergeschichtenerzähler, zum Höhepunkt seiner Gruselgeschichte kam, war es bereits dunkel. Sie rannten weiter und weiter bis sie endlich das rettende Lager erreichten. Doch was war das? Alle Zelte waren verschwunden. Sie standen zitternd, Hand in Hand mitten auf dem Platz; da, wo eigentlich das Küchenzelt stehen sollte. Sie umarmten sich und weinten erbärmlich. Doch was war geschehen? Die Antwort weiß bis heute keiner.

Tom: So. Jetzt wo wir die passende Stimmung haben, wollen wir die Pfadis nicht warten lassen. In der ersten Gruppe sind Paul, Christopher, Anita, Florian und Clara. Ach Clara. Zieh dir bitte noch was über. Es könnte noch kühler werden. In der zweiten Gruppe sind dann. Hey zuhören! Und merkt euch eure Gruppe. Also dann kommen Manuel, Veronika, Erik, He Erik. Finger aus der Nase. Thomas und Volker. Volker! Hörst du auch zu wenn ich was sage? So. Dann als dritte Gruppe gehen zusammen Sandra, Melli, Stefanie, Sven und Ralf. Alles klar? Dann kommt die vierte Gruppe Lukas, Marco, Hey Marco zuhören! Und bei euch ist Lenny noch mit bei. Dann kann euch ja nichts mehr passiern.

Erzähler: Nachdem die ersten beiden Gruppen losgelaufen sind, lief die dritte Gruppe albern und gelangweilt in Richtung Wald.

Melli: (bibbernd und etwas gelangweilt) Mir ist kalt!

Sandra: Ja, Melli mir auch. Ach so􏰁n Mist. Ich hab kein Lust an so􏰁n Blödsinn.

Erzähler: Der mit Grablichtern gesäumte Weg führte sie in das Dunkel des Waldes. Sie alberten herum und waren so laut, dass sie die erste Station gar nicht bemerkten. Gekicher und alberne Komentare Auch die zweite gruselige Überraschung fanden sie ziemlich blöde.

Sven: Hey Ralf! War da was?

Ralf: Ne! glaub nicht Sven. Wir laufen schon seit 10 Minuten wann werden wir denn hier mal richtig erschreckt?

Erzähler: Die Pfadis hatten sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, doch das verklang alles im Wind.

Ralf: Endlich sind wir aus dem blöden Wald raus. Wie fandest du es Sandra?

Sandra: (ironisch) Na, das war ja toll. Scheiße, mir is kalt.

Stefanie: Hey Sandra! Müssen wir jetzt den ganzen Weg zurück? Oder was?

Melli: Mir is kalt.

Sandra: Tom sagte doch, dass wir durch das Dorf zurück bis zum Lagerplatz müssen.

Ralf: Alleine?

Sandra: Ja Ralf. Oder siehst du hier noch jemanden?

Ralf: Nee. Hey meint ihr, dass wir richtig sind? Die anderen müssten doch auch hier irgendwo sein.

Sven: Kommt, lasst uns gehen. Kann ja nicht so weit sein.

Melli: Ach Sven mir is kalt. Hoffentlich ist das Feuer noch an.

Sven: Also. Gehen wir los. Melli ! Sei doch nicht immer die Letzte. Komm!

Melli: Ja doch!

Erzähler: Ihre Zähne klapperten um die Wette. Ein Hund bellte . Sie schlenderten an einer langen Buchenhecke entlang. Plötzlich flackerten die Straßenlaternen und gingen aus.

Stefanie: He, was ist denn jetzt los? Warum ist es auf einmal dunkel? Seht mal den Mond! Der hat sich hinter einer dicken, schwarzen Wolke versteckt.

Melli: Hallo seid ihr noch da?

Erzähler: Es war stockfinster, als urplötzlich eine große, schwarze, knöcherne Hand aus der Hecke kam. Fast schien es so, als wäre die Hand ein Teil der Hecke. Sie packte blitzartig nach Melli und zog sie in die Hecke.

Sven: Ha , endlich sind die Laternen wieder an. Alle noch da? 1 2 3 4 Fünf?

Sandra: ängstich Melli?

Ralf: Melli is weg.

Erzähler: Sie hören es rascheln und tiefes knurren. Alle schreien und laufen weg.

Ralf: (Völlig außer Puste) Wo sind wir denn jetzt?

Sandra: Irgendwo in einer Schrebergartenanlage oder so.

Stefanie: Scheiße, was war denn das eben?

Sven: Mann ich weiß nich. Aber wir können doch Melli nicht alleine lassen.

Ralf: Hey, willst du da noch mal hin. Ohne mich, Alter. Ich geh nich mehr hin. Ich will nur noch zum Lagerplatz.

Sandra: Ja Ralf da können wir ja Hilfe holen. Stefanie: Ja dann kommt.

Erzähler: In dem Augenblick als sie los laufen wollten flackerten die Laternen erneut.

Alle: Scheiße Mann. Das Licht ist ja schon wieder aus.

Sandra: Ich will weg hier.

Erzähler: Bevor die Laternen ganz und gar erloschen, sah Stefanie, dass sie in einer Pfütze stand.

Stefanie: Hey. Was ist das denn jetzt? Warum ist hier ne so große Pfütze? Es hatte doch in den letzten Tagen überhaupt nicht geregnet. Das Wasser blubberte
Lautes platschen erstickter Schrei durch Wasser

Erzähler: Urplötzlich packte eine große, schwarzglänzende Hand aus der Pfütze, ihr Bein und zog sie in die unergründlichen Tiefen der Pfütze.

Sandra: (weinend) Stefanie! Wo bist du?

Ralf: Seht mal das Wasser.

Sven: Es fließt auf uns zu.

Ralf: Man, das – 􏰀 das geht doch nicht.

Sven: Siehste doch.

Sandra: Weg hier! schnell!

Ralf: (keuchend) Mann ich kann nicht mehr. Ich krieg keine Luft mehr. Hey! Wartet auf mich.

Erzähler: Ralf fiel hin und zog sich an einem Autospiegel hoch und ging ein paar Schritte.

Ralf: Aha Aua. Ich habe mir mein Knie aufgeschlagen

Erzähler: Da öffnete sich plötzlich neben ihm die Motorhaube des alten rostigen Mercedes und eine schwarze, gespaltene Zunge leckte über den verchromten Kühlergrill. Spitze, rostige Zähne blickten aus dem weit aufgerissenen Maul. Noch ehe Ralf wegrennen konnte, wurde er verschluckt.

Sven: Hey Ralf !!

Sandra: Wir müssen ihn da raus holen.

Sven: Aber Ralf ist schon verschwunden und das Licht ist auch schon wieder aus.

Sandra: Komm schon Sven. Ich will hier weg. Wir können nichts mehr tun.

Erzähler: Alle laufen davon.

Sven: Da gleich sind wir am Lager!

Sandra: Hoffentlich sind wir dort in Sicherheit.

Sven: Hey! Wo sind die Zelte!?

Sandra: Das kann doch nicht sein. Die sind alle weg.

Sven : Was machen wir denn jetzt?

Sandra: Ich hab Angst Sven. Weint

Sven: Komm her. Ich nehm dich in den Arm.

Erzähler: Was war geschehen? Die Antwort weiß bis heute keiner.

(Sirene eines Polizeiautos)

Nachrichtensprecher:
Koblenz: Seid nunmehr sechs Wochen sucht eine Sonderkommission des Bundeskriminalamtes nach 47 vermissten Pfadfindern aus Kirlinghausen in Niedersachsen die in Bad Rendanich in der Eifel ihre Zelte aufschlugen. Ein mysteriöser und noch nicht erklärter Zwischenfall hat die 38 Kinder mit ihren 9 Leitern aus noch unerklärlichen Gründen samt Zelte und Material verschwinden lassen. Lediglich zwei Kinder, im Alter von 12-13 sind als die einzigen Zeugen dieses dramatischen Ereignisses bekannt. Sie sind bis heute noch in psychiatrischer Betreuung. Die Suche dauert an, jedoch sind zurzeit keinerlei Spuren was auf ein Gewaltverbrechen hindeutet gefunden worden, noch ist ein Bekennerschreiben gefunden worden. Das Bundeskriminalamt- Koblenz tappt weiterhin im Dunkeln. Sachdienlichen Hinweisen seitens der Bevölkerung sind von großem Nutzen.

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Autor*in

Volker Stanko
Volker Stanko
Ich bin Volker Stanko vom DPSG-Stamm Nottuln. Ich bin schon als Wölfling 1981 in Nottuln angefangen und bin nun schon fast 20 Jahre Leiter in allen Stufen.

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