Alternative zur Nachtwanderung: Nachtburgbau

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Nachtwanderungen sind ja irgendwann einmal auch öde, wenn die Kinder schon zu viele davon gemacht haben oder schlichtweg zu alt sind, um sich noch zu gruseln. Also bemühen wir uns immer wieder, tolle Alternativen zu finden. Eine der besten Alternativen war defintiv der „Nachtburgbau“, einer Mischung aus Brettspiel, Geländespiel und Postenlauf im Dunkeln. Wie das Spiel genau funktioniert, kann man hier in einer etwas abgewandelten Form (angelehnt an Burgbau) nachlesen, aber soviel sei zusammengefasst: Es ging darum, ähnlich wie bei „Siedler“ Wertstoffe im Wald zu bekommen, Nachtburgbauzu handeln und zu verlieren, um davon eine Burg auf dem Spielfeld bauen zu können. Das Spielfeld ist dabei stationär mitten im Wald, während die Posten alle mobil unterwegs sind, so dass niemand wirklich weiß, wo es denn nun Lehm zu ergattern gibt, wo Steine gegen Holz getauscht werden dürfen oder wo einem evtl. auch Wertstoffe abgenommen werden können. Gerade bei Letzterem mussten wir natürlich kreativ werden, z.B. eine kurzfristige Entführung mit Lösegeldforderung in Form von Wertstoffen. Dann kam uns aber noch eine Idee, die im Nachhinein noch besser funktioniert hat als zuvor gedacht:Wir hatten ja unseren Jörg dabei, seines Zeichens sehr eloquent, phantasievoll und leidenschaftlicher „Auf-den-Arm-Nehmer“ (und mittlerweile Betreiber der Sinnlos-Seite Wurstmensch.de). Jörg hat den Auftrag gehabt, den Gruppen möglichst sinnlose Dinge zu verkaufen, die sie nicht für das Spiel gebrauchen können, aber teuer mit Werstoffen bezahlen müssen. Zuvor haben wir in den Regln erklärt, dass sie nur die erwähnten 4 Rohstoffe benötigen und nichts anderes. Aber vor Jörgs rethorischem Geschick ist niemand gefeit. So kam es bei einer Gruppe, dass ein Junge zu mir an den Spieltisch kam und mir verstohlen einen Kronkorken mit einem aufgemalten “G” rüberschob. „Hier, da hast Du die radioaktive Gurke! Kann ich davon jetzt den Fischladen bauen?“ Ich wusste sofort, was los war, musste echt schmunzeln und habe die Situation aufgelöst: „Es gibt weder radioaktive Gurken, noch könnt ihr einen Fischladen bauen! Aber ich hoffe, ihr habt nicht zu viel dafür ausgegeben…“ Hatten sie aber. „Seht ihr“, erklärte ein Mädchen aus der Gruppe, „ich hab gleich gesagt, wir sollen Jörg nichts glauben. Der veräppelt einen doch immer!“ Recht hatte sie, aber selbst nach zwei Wochen Ferienlager glaubten ihm immer noch alle – egal wie absurd seine Aussagen auch waren. Nennt man wohl „natürliche Autorität“…

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Kommentare

  1. die begriffe sind sehr… ähm nun ja “volksgenosse” ich glaub das schonmal in verbindung mit dem 3. reich gehört zu haben. wenn das eltern die eher links stehen lesen… ich höre da schon einen ruck im kirchenschiff. gruss…

  2. Ähm – Genosse und drittes Reich? Da geht ja eher ein Ruck durch die Geschichtsbücher ;-) Zur Info: Genossen, LPGs und volkseigene Betriebe waren dann doch eher in der DDR zu finden, und die hatte primär wenig mit dem dritten Reich zu tun… Wir waren übrigens im tiefsten Osten irgendwo bei Chemnitz, daher die Idee des “Wiederaufbau Ost”…

  3. Und wieder was gelernt :-) Da waren wir doch tatsächlich überzeugt, die Genossen gemeint zu haben… Dann muss die Spielbeschreibung wohl wieder etwas umgeschrieben werden – einen derartigen Bezug möchte natürlich keiner…
    Was Deine Tür angeht: kostet zwei Schafe und drei Holz ;-)

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