Viele Kinder und Jugendliche empfinden die Fastenzeit als etwas, das mit ihrem Leben nicht viel zu tun hat. Dabei ist das Fasten heute aktueller denn je – denn das Fasten kann dabei helfen, Alltägliches wieder richtig wertzuschätzen.
Einstieg: Was wissen die Kinder und Jugendliche über die Fastenzeit?
Ein guter Einstieg für die Gruppenstunde ist eine Ideensammlung. Was wissen die Kinder und Jugendlichen bereits über das Fasten? Kennen sie die Hintergründe? Haben sie vielleicht schon einmal selbst gefastet oder fasten Eltern oder Geschwister? Die Ergebnisse können Sie in einer Mind-Map sammeln.
Verschiedene Formen des Fastens erarbeiten
Einige Christen fasten für einige Tage oder eine Woche, wenn sie gesund sind. Nichts zu essen kann die Sinne schärfen und den Wert der Nahrung wieder verdeutlichen, die für uns heutzutage so selbstverständlich geworden ist. Kinder sollten jedoch noch nicht vollkommen aufs Essen verzichten, wie Sie in der Gruppenstunde betonen sollten.
Die heute übliche Form des Fastens ist der Verzicht auf eine Gewohnheit oder ein bestimmtes Lebensmittel. Viele Menschen verzichten während der Fastenzeit beispielsweise auf Süßigkeiten oder Fleisch, sie surfen nicht zum Spaß im Internet, schauen kein Fernsehen oder schalten Ihr Smartphone für 40 Tage (bis auf Notfälle) aus.
In der Gruppenstunde können Sie mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam überlegen, auf welche Dinge sie in ihrem Alltag verzichten könnten. Die Ideen können beispielsweise auf kleine Kärtchen geschrieben werden, um sie anschließend zu sortieren. Anschließend können die Teilnehmer sich für die Gruppenstunde eine Form des Fastens heraussuchen und ihre Gedanken dazu äußern. Warum fällt es ihnen schwer, auf diese Dinge zu verzichten?
Hintergründe erklären und Bezüge zur Lebenswelt herstellen
Jede Kultur hat ihre eigenen Fastenrituale. Christen erinnern mit der 40-tägigen Fastenzeit an Jesu 40-tägige Wanderung durch die Wüste. Dort wurde er vom Teufel in Versuchung geführt und widerstand den Lockungen. In Kinderbibeln lassen sich oft kindgerechte Versionen dieser Geschichte finden. Diese können Sie in der Gruppenstunde vorlesen oder selbst nachspielen.
Auch im Alltag gibt es viele Versuchungen. Jeder Teilnehmer kann überlegen, mit welchen Schwierigkeiten er bei seiner gewählten Form des Fastens rechnet. Anschließend kann jeder der Reihe nach ein Beispiel vorstellen – oder die Teilnehmer erarbeiten in Kleingruppen Standbilder.
Warum ist Fasten heute sinnvoll?
Fasten kann dabei helfen, scheinbar banale Dinge wieder richtig zu schätzen zu wissen. Schokolade, Cola und elektronische Unterhaltungsmedien sind heute für viele Kinder und Jugendliche normal. Sie können die Gruppenteilnehmer zur Reflexion anregen, indem Sie sie aufschreiben lassen, worauf sie in Ihrem Leben sie im Extremfall verzichten könnten. Beispiele können Sie mündlich sammeln. Dabei sollte der Überfluss in unserem Leben deutlich werden.
Positive Gegenbeispiele nicht vergessen
Viele Menschen nutzen die Fastenzeit, um sich etwas Gutes zu tun. Auch Kinder kennen häufig bereits einfache Maßnahmen, die die Gesundheit verbessern können: Mehr Gemüse essen oder regelmäßig an die frische Luft zu gehen sind Möglichkeiten, die Fastenzeit nicht nur mit Verzicht zu verbinden, sondern auch etwas Positives zu fördern und aktiv zu werden. Diese Ideen können wieder als Standbild umgesetzt werden, um die Ideen zu vertiefen.
Zum Ende der Stunde kann sich jeder Gruppenteilnehmer überlegen, ob er sich vorstellen kann, zu fasten. Im Idealfall greift die folgende Gruppenstunde das Thema auf und Sie sammeln regelmäßig Fortschritte und Erkenntnisse. Vor allem bei Kindern sollte dies jedoch ohne Druck geschehen.
Buch-Tipp: 7 Wochen ohne wie immer
Jetzt steht bald die Karnevals-Saison wieder an und direkt danach beginnt für Christen die Fastenzeit. 7 Wochen lang soll der Alltag einmal anders gestaltet und auf Geliebtes verzichtet werden. Wie das konkret ausgestaltet werden soll, bleibt jedem selbst überlassen. Der eine verzichtet auf Schokolade, der andere auf Alkohol. Für kreative Köpfe, wie es Jugendleiter meistens sind, bietet das Buch „7 Wochen ohne wie immer“ viele Impulse, um die Fastenzeit bewusster zu erleben.
Der Gedanke bei diesem Buch ist, den Alltag in ein Abenteuer zu verwandelt und bewusst sich von Alltäglichem abzuwenden und jeden Tag etwas ein bisschen anders zu gestalten und damit bewusster zu leben. Eine spannend Idee, Gewohnheiten und Routinen abzulegen. Mit viel Humor und kleinen Anekdoten wird jeden Tag ein kurzes Kapitel eröffnet, das dem Leser einen Auftrag für den heutigen Tag gibt. Dieser soll einen Tag lang ein besonderer Kavalier sein, einen Filmabend mit einer Filmgattung, die man sonst nicht schaut, gestalten oder einen handschriftlichen Brief an einen Freund schreiben, von dem man lange nichts gehört hat.
Die Aufgaben lassen sich relativ einfach in den Standard-Tagesablauf integrieren, wenn man bereit ist, die 40 Tage wirklich lockerer anzugehen und ohne den alltäglichen Trott. Schon beim Lesen habe ich Lust bekommen, die Fastenzeit mit diesem Buch zu gestalten. Austauschen über die eigenen Erfahrungen kann man sich auf der Facebook-Seite zum Buch. Schaut es euch auch einmal an!