In der Pädagogik sind die Fingerspiele eine tolle Möglichkeit kleine Geschichten ganz leicht und einfach zu erzählen. Sie werden gerne einmal Zwischendurch gespielt, um die Kinder bei Laune zu halten, sind aber auch als ein Einstieg in ein Thema oder als Abschluss eine tolle Sache. Ihr könnt gemeinsam mit den Kindern Fingerspiele üben. Es gibt bekannte und auch weniger bekannte Fingerspiel, die mit den Kindern einstudiert werden können. Meist sind sie auch volkstümlich überliefert und auch Mutter und Vater, sowie Oma und Opa haben sie bereits als Kinder häufig gehört und gespielt. Hier ein paar sehr bekannte Fingerspiele, die den Kindern sehr viel Freude bereiten!
Vorschlag 1: Das ist der Daumen
Dieses Fingerspiel ist sehr bekannt und wird von den Kindern sehr gerne gespielt. Es ist nicht zu lang und auch nicht sehr schwer. Damit habt ihr die Möglichkeit es auch mit den ganz Kleinen zu spielen. Wichtig ist nur, dass ihr den Text kennt. Außerdem wird nur eine Hand für dieses Spiel benötigt. Ihr fangt mit dem Daumen an und geht dann zum Zeigfinger, zum Mittelfinger, zum Ringfinger und zum Schluss zum kleinen Finger. Sobald ein Finger dran ist, wackelt ihr mit diesem. Die Kinder können ebenfalls mitspielen. Viel Spaß dabei.
Das ist der Daumen,
der schüttelt die Pflaumen,
der hebt sie auf,
der trägt sie nach Haus
und der Kleine isst sie alle auf.
(Verfasser unbekannt, ist mündlich überliefert)
Vorschlag 2: Das Osterei
Dieses Fingerspiel eignet sich sehr gut an Ostern. Ihr könnt zu Beginn mit zwei Fingern der linken Hand Ohren formen und mit der rechten Hand das Gras andeuten. Dann wandern zwei Finger der rechten Hand auf das Häschen der linken Hand zu und schnupperen. Dann bewegt ihr die Finger beider Hände hin und her und spitzt die Ohren. Beide Hasen versuchen dann die Eier zu verstecken. Ihr bewegt die Hände also hier und dort hin. Dann formt mit beiden Händen eine Kreis und klatscht dann in die Hände.
Hier sitzt ein Osterhas
im frischen grünen Gras.
Und hier kommt noch ein Häschen
das schnuppert mit dem Näschen.
Die Ohren spitzen beide
und fangen an voll Freude,
die Eier zu verstecken
in Wiese, Wald und Hecken,
die roten und die blauen –
wie werden die Kinder da schauen!
(mündlich Überlieferung, Verfasser unbekannt)
Vorschlag 3: Hasen Fingerspiel
Bei diesem Fingerspiel wird eine Hand benötigt. Alle Finger dieser Hand werden zu Beginn gezeigt. Dann fängt man mit dem Daumen an, der das dicke Faß ist. Dieser wird gewackelt. Danach kommt der Zeigefinger, der Mittelfinger, der Ringfinger und der kleine Finger dran. Alle werden nach der Reihe gewackelt. Zum Schluss dürfen alle Kinder laut lachen!
Fünf Männlein sind in den Wald gegangen, die wollten einen Hasen fangen.
Der Erste der war dick wie ein Faß und brummte immer: „Wo ist der Has?“
Der Zweite, der schrie: „Da! Da sitzt er ja!“
Der Dritter, der längste, der war auch der bängste. Der fing gleich an zu weinen: „Ich sehe keinen, ich sehe keinen.“
Der Vierte sprach: „Das ist mir zu dumm, ich kehr wieder um!“
Der Kleinste aber, wer hätt’s gedacht, der hat den Hasen nach Hause gebracht.
Da haben alle Leute gelacht: „Ha,ha,ha!“
(Verfasser unbekannt)
Vorschlag 4: Freundschaft
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Bei diesem Fingerspiel wird eine Hand benötigt. Zu Beginn haltet ihr die Finger geschlossen und mit dem Handrücken zu den Kindern. Dann verschwindet der Daumen, danach der Zeigefinger, dann der Mittelfinger und der Ringfinger. Ihr knickt die Finger nacheinander ab. Der kleine Finger bleibt stehen und die anderen wärmen ihn wieder.
Fünf Freunde sitzen dicht an dicht, sie wärmen sich, und frieren nicht.
Der Erste sagt: „Ich muss jetzt geh’n“,
der Zweite sagt: „Auf Wiedersehn“,
der Dritte hälts auch nicht mehr aus,
der Vierte geht zur Tür hinaus.
Der Fünfte ruft: „He ihr, ich frier‘!“ – da wärmen ihn die anderen vier.
(Verfasser unbekannt, mündliche Überlieferung)
Vorschlag 5: Wir spielen
Bei diesem Fingerspiel wird der Daumen bewegt, dann kommt der Zeigefinger, dann der Mittelfinger, dann der Ringfinger und zum Schluss der kleine Finger. Danach die Hand, die Faust, der Ellenbogen und zum Schluss der Kopf.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der Daumen nicht mehr kann,
dann fängt sogleich der Zeigefinger an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der Zeigefinger nicht mehr kann,
dann fängt sogleich der Mittelfinger an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der Mittelfinger…
dann fängt… der Ringfinger an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der Ringfinger…
dann fängt… der kleine Finger an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der kleine Finger…
dann fängt… das Händchen an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn das Händchen…
dann fängt… das Fäustchen an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn das Fäustchen…
dann fängt… der Ellenbogen an.
Wir spielen, wir spielen und fangen lustig an
und wenn der Ellenbogen…
dann fängt… das Köpfchen an.
…wenn das das Köpfchen nicht mehr kann
hören wir lustig auf.
(Verfasser unbekannt, mündliche Überlieferung)
Vorschlag 6: Zappelmänner
Bei diesem Fingerspiel werden alle Finger benötigt. Die Finger werden hin und her bewegt. Danach werden die Finger von beiden Händen auf und ab bewegt, dann in Kreisen und hinter dem Rücken versteckt. Zum Schluss werden sie wieder hervorgeholt und zappelen gelassen.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln hin und her.
Zehn kleinen Zappelmännern fällt das gar nicht schwer.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln auf und nieder.
Zehn kleine Zappelmänner tun das immer wieder.
Zehn kleine Zappelmänner zappeln ringsherum.
Zehn kleine Zappelmänner, die sind gar nicht dumm.
Zehn kleine Zappelmänner spielen gern Versteck.
Zehn kleine Zappelmänner sind auf einmal weg!
Alle rufen: Zappelmänner wo seid ihr?
Alle rufen: Hier!
(Verfasser unbekannt)
Vorschlag 7: Der Regen
Hierfür werden alle Finger von einer Hand benötigt. Es beginnt der Daumen, dann der Zeigefinger, dann der Mittelfinger, dann der Ringfinger und zum Schluss der kleine Finger. Am Ende wird mit der anderen Hand ein Regenschirm geformt und über den kleinen Finger gehalten.
Der sagt, wenn’s regnet, werde ich nass.
Der sagt, wenn’s regnet, macht’s keinen Spaß!
Der sagt, wenn’s regnet, da geh ich nicht raus.
Der sagt, wenn’s regnet, da bleib ich zu Haus.
Der Kleine sagt:
Ich kann doch nicht auf die Sonne warten.
Ich geh‘ mit dem Regenschirm in den Kindergarten.
(Verfasser unbekannt, mündliche Überlieferung)
Vorschlag 8: Weihnachten
Für dieses Fingerspiel wird eine Hand benötigt. Es wird als erstes mit dem Daumen gewackelt, dann mit dem Zeigefinger, dann mit dem Mittelfinger, dann mit dem Ringfinger und zum Schluss mit dem kleinen Finger.
Fünf Buben sind zum Markt gelaufen,
die wollten einen Tannenbaum kaufen.
Der Erste sucht das Bäumchen aus,
der Zweite trägt es stolz nach Haus,
der Dritte stellt zu Haus ihn auf,
der Vierte hängt den Schmuck darauf,
der Fünfte steckt die Kerzen an,
nun Christkind komm und zünd sie an.
(Verfasser unbekannt)
Vorschlag 9: Wasser
Alle fünf Finger werden nacheinander bewegt. Zuerst der Daumen und dann die restlichen Finger.
Der ist ins Wasser gefallen,
der hat ihn rausgezogen,
der hat ihn ins Bett gelegt,
der hat ihn zugedeckt,
und der Kleine hat ihn wieder aufgeweckt!
(Verfasser unbekannt, mündlich überliefert)
Vorschlag 10: Auf dem Baum
Die eine Hand ist der Baum, der Zeigefinger der anderen Hand ist das Büblein. Der Zeigefinder bewegt sich auf die Hand zu und steigt hinauf. Dann wackelt der Zeigefinger und fliegt wieder nach unten.
Steigt ein Büblein auf den Baum
Steigt ein Büblein auf den Baum,
ei, so hoch man sieht es kaum.
Hüpft von Ast zu Ästchen,
bis zum Vogelnestchen.
Ei, da lacht es,
hui, da kracht es,
plumps, da liegt es unten.
(Verfasser unbekannt, mündlich überliefert)