Aufsichtspflicht in der Gruppenstunde und im Ferienlager

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Wenn Kinder und Jugendlichen sich bei einem Ferienlager oder einer Gruppenstunde anmelden oder durch die Erziehungsberechtigten angemeldet werden, ist vor allem auf die Aufsichtspflicht zu achten. Diese wird von den Erziehungsberechtigten mit der Anmeldung oder Abgabe des Kindes auf die Jugendleiter übertragen. Die Aufsichtspflicht stellt eines der verantwortungsvollsten Aufgaben eines Jugendleiters dar. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sind einige Dinge im Vorfeld zu klären, um die Aufsichtspflicht zu erfüllen.

Allgemeine Tipps

Um Schaden abzuwenden und zu verhindern, sollten folgende Bedingungen geregelt sein.

Tipp 1: Gefahren erkennen und beseitigen

Bevor ihr eine Ferienfreizeit oder auch eine Gruppenstunde durchführt, müsst ihr euch vor der Veranstaltung Gedanken über die möglichen Gefahrenquellen machen. Es sollte bei einem Ferienlager das Gelände vor dem Betreten bereits auf Gefahren untersucht werden und auch eine Gruppenstunde kann Gefahren haben, die vorher abgeklärt werden sollten.

Tipp 2: Die Belehrung der Kinder und Jugendlichen

Es ist oft so, dass nicht alle Gefahren beseitigt werden können, da es die Gegebenheiten vor Ort oder auch in Räumen nicht zu lassen. Das kann zum Beispiel an ein Badesee mit Strömungen sein oder ein glatter Boden. In diesen Fällen sollten die Kinder und Jugendlichen vor dem Beginn der Ferienfreizeit oder Gruppenstunde belehrt und aufgeklärt werden, um Unfälle zu verhindern.

Tipp 3: Regeln sind wichtig

Um Unfälle zu vermeiden und Gefahren einzudämmen, können und müssen auch Regeln vor Beginn aufgestellt werden. Dies dient dazu, die Gefahren genau zu benennen und die Kinder und Jugendlichen davor zu schützen. Zum Beispiel kann es sein, dass die Kinder nicht allein in den Wald neben dem Ferienlager gehen sollen. Hier sollte dann eine genau Regel aufgestellt werden, wie zum Beispiel, dass die Kinder nur in einer größeren Gruppe von fünf Personen sich weiter vom Ferienlager entfernen dürfen. Es gibt aber auch Regeln, die bei einer Gruppenstunde in Räumen beachtet werden müssen.

Tipp 4: Kontrolle ist ebenso wichtig wie die Regeln

Die Kontrolle der Kinder und Jugendlichen ist für die meisten Jugendlichen nervig, aber dennoch soll und muss sie durch den Jugendleiter erfolgen. Dies kann auch stichprobenartig funktionieren. So könnt ihr genau überprüfen, ob die Regeln eingehalten werden und wenn nicht, Konsequenzen daraus ziehen.

Tipp 5: Bei Verstößen konsequent eingreifen

Es ist wichtig, dass ihr konsequent bleibt und bei Regelverstößen auch eine Gegenmaßnahme durchführt. Dies ist vor allem sinnvoll, da ihr rechtlich dazu verpflichtet seit, Gefahren abzuwenden. Ebenfalls ist es aufgrund der Pädagogik wichtig und sinnvoll einem roten Faden zu folgen, sonst kann es ganz schnell passieren, dass ein Jugendleiter nicht mehr ernst genommen wird und in der Zukunft schlechter Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen nehmen kann. Denn die Kinder und Jugendlichen versuchen ihre Grenzen auszutesten. Dies kann nur mit einer klaren und starken Haltung des Jugendleiters in Schach gehalten werden.

aufsichtspflicht Buch-Tipp: Aufsichtspflicht, Haftung, Versicherung für Jugendgruppenleiter

Bereits vor über neun Jahren haben ich euch das Buch “Aufsichtspflicht, Haftung, Versicherung für Jugendgruppenleiter” von Günter Mayer vorgestellt. Schon damals war es für mich DER Buch-Tipp für Jugendleiter, wenn es um Aufsichtspflicht geht. Auch heute noch kann und möchte ich es euch ans Herz legen. Das Buch ist mittlerweile in der 6. aktualisierten Auflage erschienen.

Der Ratgeber gliedert sich in folgende Kapitel:

  • Die Betreuer, Betreuten und das Risiko
  • Schuld und Schaden
  • Vorschläge zur Haftungsvermeidung
  • Haftung des Vorstands und des Vereins
  • “Rettungsringe”, die im Schadensfall schützen
  • Haftung aus Verträgen
  • Notwendige Versicherungen
  • Das strafrechtliche Risiko meistern
  • Rechtssichere Musterformulierungen

Das Buch ist voller hilfreicher, sehr praktischer Vorschläge und weißt auch auf kleinste Details hin. Es sensibilisiert an unglaublich vielen Stellen und weißt auf Stolperfallen hin. Umfangreich werden relevante Themen aufgearbeitet, die in vielen Verbänden zur Routine geworden sind und die durch eine kleine Überarbeitung noch rechtlich abgesicherter gemacht werden können.

Zu nennen hierbei ist auf jeden Fall eine umfassende Elterninformation. Durch Infokästen und Praxis-Tipps werden weitere Informationen ergänzt und das Buch abgerundet. Die Erfahrung des Autors in der Kinder- und Jugendarbeit lässt sich in nahezu jedem Kapitel wiederfinden. Viele Regelungen werden mit Beispielen oder Muster-Gerichtsentscheiden belegt und genauer erläutert. An der Verständlichkeit mangelt es nirgends. Nach der Lektüre des Buches fühlt man sich gestärkt. Das Vorurteil, dass man als Jugendleiter immer mit einem Bein im Gefängnis steht, kann durch dieses Buch auf jeden Fall widerlegt werden.

Insbesondere, wenn es an einer Rechtsberatung direkt im Verein oder Verband fehlt, ist das Buch eine wahre Fundgrube, um Teilnahmebedingungen, Mitgliedsanträge im Verein oder auch allgemeine Infobriefe für Zeltlager und Gruppenstunde zu aktualisieren und mit Blick auf Rechtssicherheit mit den Musterformulierungen zu vergleichen.

Für 16,50€ ist das Buch “Aufsichtspflicht, Haftung, Versicherung für Jugendgruppenleiter*” im Handel zu erwerben. Wer Verantwortung im Verband übernimmt und eine Lagerleitung innehat, sollte dieses Buch unbedingt kaufen, durcharbeiten und seinen Lageralltag damit reflektieren.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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