Die Liebe zu den Mitmenschen bildet in der christlichen Religion ebenso wie in allen anderen Glaubensrichtungen eine grundlegende Tugend. Deshalb wird sie den Gläubigen bereits in jungen Jahren vermittelt. Gerade in Ferienlagern von Kirchengemeinden könnt ihr eine Andacht zum Thema Nächstenliebe vorbereiten. Ziel der Aktivitäten ist das Finden von Wegen und Möglichkeiten, um im alltäglichen Umfeld Nächstenliebe zu leben. Zudem erfahren die Kinder und/oder Jugendlichen, welche Merkmale barmherzigen Handlungen zu Eigen sind.
Impuls zu Beginn
Die Andacht findet man Nachmittag statt und endet am frühen Abend.
Am Anfang versammeln sich alle Teilnehmer im Stuhlkreis oder auf dem Boden sitzend um eine brennende Kerze. Nun liest ein Gruppenleiter eine biblische Erzählung vor, in der Nächstenliebe thematisiert wird. Vor allem für Kinder empfiehlt sich die Geschichte vom barmherzigen Samariter.
Anschließend darf jeder, dem etwas einfällt, seine Gedanken mit der Gruppe teilen. Die Wortmeldungen geschehen auf freiwilliger Ebene: Man darf etwas zum Gespräch beitragen, muss es aber nicht. Alle Äußerungen sollten jedoch respektiert werden, von den Betreuern genauso wie von den Teilnehmern.
Wie kann man im Alltag Nächstenliebe üben?
Für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren eignet sich ein altersgerechtes Rollenspiel. Beispielsweise wird die Bibelpassage des barmherzigen Samariters als Schauspiel nachgestellt. Nach Belieben könnt ihr Kostüme bereitstellen, um die Szene besonders realistisch wirken zu lassen. Die kreative Darbietung wird eingeübt und später als Abschluss der Andacht aufgeführt. Vor der Präsentation fragt ein Gruppenleiter in die Runde der Schauspieler, warum der barmherzige Samariter als Vorbild dienen könnte. Diese Frage kann nach der tatsächlichen Aufführung nochmal an die gesamte Gruppe gestellt werden.
Ältere Kinder und Jugendliche setzen die Theorie mithilfe einer Art Schreibaufgabe ins Praktische um. Hier halten die Gruppenmitglieder in Stichworten fest, bei welcher Gelegenheit sie Nächstenliebe zeigen konnten bzw. wann sie ihnen selbst von anderen erwiesen wurde. In dem Kontext können Synonyme für das Wort Nächstenliebe (Barmherzigkeit, Zugewandtheit, Güte etc.) an einer Tafel zusammengetragen werden. Am Ende überlegt jeder Anwesende, was barmherziges Handeln für ihn persönlich bedeutet und wie er diese Erkenntnisse zukünftig in seinen Alltag integrieren möchte. Zu dem Zweck können wieder Papier und Stifte für Stichworte verwendet werden.
Darüber hinaus lassen sich individuelle Gebete zum Thema verfassen. Die Autoren dürfen ihren Gebetimpuls laut vorlesen oder neben die gesammelten Stichworte an der Tafel befestigen. Es wäre sinnvoll, wenn ihr auf die Tafel während der Abschlussrunde nochmals Bezug nehmt. So können alle Teilnehmer die Ergebnisse des Tages besser auf sich wirken lassen.
Die Abschlussrunde:
Nun trifft sich die Gruppe wieder im Kreis mit der brennenden Kerze in der Mitte. Nach der Zusammenkunft wird die Erzählung des barmherzigen Samariters auf die Bühne gebracht. Anschließend liest einer der Älteren ein paar selbst geschriebene Impulsgebete vor. Am Ende wird das Lied ‘Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht’ gesungen.