Vorlesegeschichte für Kinder: Ostern

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Der kleine Osterhase

Es war einmal ein Bauernhof, auf dem viele Tiere lebten. In einer Matschgrube wälzten sich vier Schweine und grunzten zufrieden. Ein Zaun trennte sie von den Hühnern, die wie immer aufgeregt umherliefen und überall nach etwas zum Essen suchten.

Die aufgeregteste von allen war Frau Schnatterhuhn. Sie schlug mit den Flügeln und rief: “Nein, hat man so etwas schon gesehen? Hat man so etwas je gesehen?”

“Was ist los, Frau Schnatterhuhn?”, fragte Herr Rüsselschwein.

“Meine Jungen sind heute geschlüpft”, antwortete Frau Schnatterhuhn. “Es sind vier normale Küken und ein komisches Tier mit langen Ohren! Haben Sie je von so etwas gehört?”

Herr Rüsselschwein nickte und sagte: “Ich habe tatsächlich schon einmal von so etwas gehört. Darf ich das Kind einmal sehen?”

Frau Schnatterhuhn rief ihre Kinder herbei. Brav kamen sie in einer Reihe zu ihr: vier flauschige gelbe Küken und ein kleines braunes Tier mit langen Ohren und einem Puschelschwanz.

“Herzlichen Glückwunsch, Frau Schnatterhuhn”, sagte Herr Rüsselschwein. “Ihr fünftes Kind ist ein Osterhase. Wenn es groß genug ist, bringen Sie es am besten in die Osterhasenschule.”

Als die Henne das hörte, war sie sehr stolz auf ihr besonderes Kind. Wie alle Kinder wuchs das Osterhasenkind schnell heran und konnte schon nach wenigen Wochen in die Schule gehen. Den ganzen Tag lang bemalte es Eier in bunten Farben und lernte, wo sich die besten Verstecke für Osternester befanden.

Das erste Osterfest kam und der kleine Osterhase versteckte fleißig bunt bemalte Eier für die Kinder. Als letztes hoppelte er zu einem Kindergarten und schaffte es gerade noch rechtzeitig, alle Eier zu verstecken, bevor die Kinder nach draußen stürmten und freudig überall nach den Osterüberraschungen suchten. Der Osterhase hüpfte rasch in ein Gebüsch und sah ihnen dabei zu. Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Kinder alle Eier gefunden hatten. Doch zur Bestürzung des kleinen Osterhasens gab es ein Kind, das kein Osterei bekommen hatte – denn es war neu im Kindergarten und fehlte noch auf der Liste des kleinen Osterhasens.

Da das Kind weinte, versuchten die anderen Kinder und die Erzieher das neue Kind zu trösten, doch es weinte immer weiter. Da schüttelte der kleine Osterhase seine Müdigkeit ab und hoppelte so schnell er konnte nach Hause auf den Bauernhof. Er suchte nach Frau Schnatterhuhn und rief dabei: “Mutter, Mutter!”

Doch Frau Schnatterhuhn plauderte gerade mit Herrn Rüsselschwein und hörte ihn nicht. Dafür hörten die anderen Kinder von Frau Schnatterhuhn den kleinen Osterhasen und eilten herbei.

“Was ist los, kleiner Bruder? Solltest du heute nicht Ostereier verstecken?”

“Ach, das habe ich auch – aber eines der Kinder im Kindergarten ist neu und stand noch nicht auf meiner Liste. Deshalb gab es ein Osterei zu wenig und das Kind ist nun furchtbar traurig.”

“Da können wir dir helfen!”, sagten die Hühner. “Heute Morgen hat jede von uns ein Ei gelegt. Nimm die Eier nur rasch mit und bringe sie zum Kindergarten.”

Der Osterhase dankte seinen Geschwistern, packte die Eier in seinen Korb und hoppelte schnell zum Kindergarten zurück. Doch als er die Kinder sah, stellte er fest, dass das neue Kind nicht mehr weinte – denn jedes Kind hatte ein Stück von seinem eigenen Osterei abgegeben, sodass nun alle zufrieden ihre Ostereier aßen. Das freute den Osterhasen und er konnte die herbeigeschafften Eier seinen Hühner-Geschwistern zurückbringen.

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Daniel
Daniel
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