Gruppenstunden-Idee: Partizipation

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“Partizipation” bedeutet in etwa “Beteiligung”. Wo und wie können sich Kinder und Jugendliche trotz ihres Alters selbst einbringen? In der Gruppenstunde könnt ihr diese Fragen mit den Teilnehmer*innen beantworten.

Vorschlag 1: Definition erarbeiten

Verteilt eure Teilnehmer*innen auf kleine Gruppen und gebt jedem Team die Aufgabe, einen Turm aus leeren Küchenrollen, leeren Plastikflaschen oder ähnlichem Material zu bauen, das ihr bereitlegt. Fragt die Kinder anschließend im Plenum, wie sie sich beim Turmbau beteiligt haben. Mögliche Beteiligungsformen sind zum Beispiel: koordinieren, korrigieren, bauen, Vorschläge machen, Turm festhalten, Material anreichen, …

Sammelt diese Rückmeldungen als Stichpunkte, z.B. auf einem Whiteboard. Anschließend erklärt ihr, dass manche Aufgaben Entscheidungen darstellen, wohingegen andere praktische Aufgaben oder Meinungen umfassen. Das sind drei verschiedene Arten von Partizipation. Markiert die Entscheidungen, Ausführungen und Beratungen in unterschiedlichen Farben.

Vorschlag 2: Wo können Kinder mitentscheiden?

Dürfen die Kinder in eurer Gruppenstunde, zu Hause oder in der Schule mitentscheiden? Lasst die Kinder kleine Comics mit maximal zehn Bildern malen, die ihre Mitwirkung darstellen. Bei dieser Aufgabe solltet ihr den Teilnehmer*innen bewusst machen, dass es zunächst nur um reale Situationen geht und (noch) nicht um Wunschvorstellungen. Legt die fertigen Comics im Kreis auf den Boden, damit alle herumgehen und die anderen Comics betrachten können.

Vorschlag 3: Wo würden Kinder gern mitentscheiden?

Fragt die Kinder, ob sie schon Situationen erlebt haben, in denen sie sich nicht beteiligen durften. Was hätte die Partizipation verändert? Ihr könnt einige dieser Situationen als Rollenspiele nachstellen – erst ohne Beteiligung des Kindes, dann mit Partizipation. Lasst die Teilnehmer*innen überlegen, wie sie sich in den verschiedenen Rollen gefühlt haben.

Vorschlag 4: Kinderrechte

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Partizipation. Diese ist zum Beispiel im Artikel 31 der Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Kopiert den Text für alle und lasst die Kinder in der Gruppenstunde allein oder mit einem Arbeitspartner überlegen, worin genau die Partizipation in Artikel 31 besteht. Welche praktischen Folgen ergeben sich daraus? Wie gut werden die Beteiligungsmöglichkeiten in der Realität umgesetzt? Lasst die Kinder darüber diskutieren und tragt die Ergebnisse zusammen.

Vorschlag 5: Gelebte Demokratie

Die Beteiligung von vielen Menschen ist ein wichtiges Merkmal der Demokratie. In der Gruppenstunde könnt ihr ein fiktives Parlament gründen. Lasst die Kinder zuerst die Regeln festlegen, nach denen diskutiert wird. Anschließend können sie nach ihren eigenen Regeln z.B. darüber debattieren, welches Thema in der nächsten Gruppenstunde behandelt werden soll.

Versucht, so wenig wie möglich einzugreifen, setzt aber ein Zeitlimit. Lasst die Teilnehmer*innen danach reflektieren, was gut lief und wo es Probleme gab. Was würden sie beim nächsten Mal anders machen?

Vorschlag 6: Fazit zur Gruppenstunde

Lasst die Teilnehmer*innen eine Minute lang darüber nachdenken, was sie in der Gruppenstunde gelernt haben. Dabei sollten alle völlig still dasitzen und nicht sprechen. Die Kinder können ihr persönliches Fazit anschließend kurz in einem Blitzlicht der Reihe nach präsentieren.

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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