Gruselgeschichte für Jugendliche: Das Göttergespenst

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Hans ist bei seiner Oma zu Besuch. Die wohnt in einem alten, kleinen und windschiefen Haus. Die Türen und die Fensterrahmen sind aus Holz und lassen sich nur schwer schließen. Auf dem Dach liegt eine dicke Schicht Schilfrohr und hinter dem Haus ist ein alter und verwilderter Garten. Hans ist gerne bei seiner Oma, denn sein bester Freund Klaus wohnt direkt neben der Oma.

Heute haben die zwei Jungen etwas besonderes vor. Sie wollen ein Zelt im Garten aufschlagen und die Nacht im Freien verbringen. Mit den Füßen treten sie das hohe Gras platt und platzieren das Zelt neben der alten Eiche, die schon seit mehr als 100 Jahren im Garten wächst. Klaus besorgt noch eine Taschenlampe, Batterien und etwas Proviant für die Nacht. Hans holt zwei Luftmatratzen, ein paar Flaschen Limo und ein kleines Kofferradio. 

Um sich die Zeit bis zum Abend zu vertreiben, spielen sie mit ihren Holzschwertern im Garten Ritter. Das Haus ist die Burg und diese muss verteidigt werden. Die Hölzer knallen aufeinander und mit jedem Schlag werden die Jungen hungriger. Es dauert nicht lange und sie haben alle Vorräte verputzt. Nun liegen sie mit knurrendem Magen im Zelt. „Was war das?“, fragt Klaus leise. „Mein leerer Bauch“, antwortet Hans leise. Er dreht sich hin und her und versucht einzuschlafen. Da – schon wieder ein Knurren. Hans schaudert es, denn diesmal war es nicht sein Bauch, der geknurrt hat. 

Mutig greift er sich sein Schwert und gibt Klaus die Anweisung, das Zelt auf keinen Fall zu verlassen. Er schaltet die Taschenlampe ein und setzt einen Fuß vor das Zelt. Nichts zu sehen. 

Langsam, Schritt für Schritt, geht er auf das Haus zu. Um ihn herum ist es stockfinster. Kurz bevor er die Hintertür erreicht hat, erlischt seine Taschenlampe. „So ein Mist“, denkt er und geht im Dunkeln weiter. Er schleicht zur Tür und stolpert, als er diese leise öffnen will. Er landet mit seinem Gesicht in einem komischen Etwas und rennt so schnell er kann zum Zelt zurück. Er reißt den Stoff am Einstieg mit Schwung auf und nun brüllt auch Klaus. Er kauert sich in die hinterste Ecke vom Zelt. Was ist da nur passiert? Hans hat ja das ganze Gesicht voll Blut. 

Das laute Brüllen der beiden Jungen nun auch die Oma aus dem Schlaf gerissen. Mit einer alten Petroleumlampe und einer Schüssel in der Hand kommt sie zu dem Zelt. „Ja seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen?“, ruft sie den beiden zu. „Der Hans, der Hans. Dem Hans ist was ganz schlimmes passiert“, stammelt Klaus. „Ja, allerdings“, sagt die Oma. „Der ist in meine Schüssel voll Himbeergötterspeise gefallen, die ich euch an die Hintertür gestellt hatte.“


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Daniel
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