Egal ob ein kleines Wortgefecht, ein Streit unter guten Freund*innen oder ein Handgemenge in einer Gruppe: Konflikte unter Teilnehmenden gehören zu Freizeiten für Kinder und Jugendliche dazu. Jugendleiter*innen haben dann die häufig schwierige Aufgabe, zwischen den Parteien zu schlichten und den Konflikt aus dem Weg zu räumen. Einen einheitlichen Weg gibt es dafür jedoch nicht. Um Konflikte unter Teilnehmer*innen erfolgreich zu lösen, können folgende Tipps helfen:
Ist ein Einschreiten notwendig?
Ganz gleich in welchem Alter die Teilnehmer*innen sind: Jede*r verfügt über eine natürliche Kompetenz, Konflikte zu lösen. Haben sich zwei Freund*innen gestritten, kann der Streit zwar heftig ausfallen, ein Einmischen ist aber nicht immer notwendig. Ein*e Jugendleiter*in kann Hilfe anbieten und Trost spenden.
Neutral bleiben
Als Streitschlichter*in ist es wichtig, bei Konflikten neutral zu sein. Jede Seite, jede Meinung und jede Emotion hat das Recht, angehört zu werden. Als neutraler Dritter kann man dann zwischen den Parteien vermitteln:
“Ich habe Julia so verstanden, dass sie Dich gar nicht verletzten wollte, als sie etwas mit Nadine allein gemacht hat!”
“Markus hat deshalb so böse Worte gewählt, weil er wütend war. Jetzt sagt er aber, dass er das so nicht gemeint hat!”
Wertfrei sein
Kommt es zu Konflikten unter Teilnehmer*innen, sind verletzte Gefühle, Wut und Frust an der Tagesordnung. Auch wenn der Konflikt in den Augen des*der Jugendleiter*in unnötig und schnell zu lösen erscheint, ist es wichtig, die Ansichten und Emotionen der Konfliktparteien nicht zu bewerten. Sonst riskiert man, dass sich einer der Streithähne nicht ernst genommen fühlt. Eine Lösung rückt dann in weite Ferne, da der*die Jugendleiter*in selbst Bestandteil des Konfliktes wird.
Andere Jugendleiter*innen informieren
Ganz gleich, ob ein Einschreiten in einen Konflikt notwendig wird oder nicht: Im Leitungsteam sollten alle Bescheid wissen, wenn unter den Teilnehmer*innen Funken fliegen. Ein*e Jugendleiterkolleg*in kann vielleicht mit anderer Ansprache besser eine Lösung herbeiführen.
Sich selbst nicht die Schuld geben
Konflikte gehören zum Leben dazu. Auch wenn sich eine ganze Gruppe verkracht, heißt das nicht, dass das Jugendleitungsteam gescheitert ist. Ein großer Krach sollte vielmehr als Gewitter gesehen werden, das aufzieht und danach klare, saubere Luft hinterlässt.