Fabel: Die Maus und die Katze

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In einem kleinen Dorf, mitten im Wald, leben eine Maus und eine Katze zusammen auf einem alten Bauernhof. Da alles sehr ärmlich ist, gibt es nur wenig zu fressen. Besonders schlimm ist die Hungersnot im Winter. Aus diesem Grund ist die Maus sehr fleißig, Sie wuselt den ganzen Tag durch die Wälder und Felder, wo sie Ausschau nach Körnern, Ähren und anderem Futter hält. Mühsam schafft sie das gesammelte Futter in ein Lager. Das hat sie sich extra in der alten Scheune unter dem alten Holzboden gebaut. Damit niemand ihren Wintervorrat findet, deckt die Maus das Loch jedes Mal mit Stroh ab. So läuft sie – Tage, Wochen und Monate hin und her und füllt sich ihre Vorratskammer. 

Die Katze hingegen genießt ihr Leben. Sie verbringt jeden Tag mehrere Stunden damit, gar nichts zu tun. Sie schnurrt und liegt faul in der Sonne oder putzt sich das Fell. Wenn sie Hunger hat, dann schleicht sie heimlich in die Küche, nascht von der Milch oder klaut sich ein Stückchen Speck aus der Bauernküche. Selbst zum Mäuse fangen ist die Katze zu faul. 

So vergehen die Monate und der Sommer wurde vom stürmischen Herbst abgelöst. Die Ernte ist eingeholt, sodass die Maus nur noch selten einige Körner in der Erde finden kann. Mit dem Herbst beginnt auch der Regen und weicht den Boden auf. Das ganze Feld ist von einer riesigen Pfütze bedeckt. Nun beginnt die Zeit, in der sich die fleißige Maus von ihrer getanen Arbeit erholen kann. Ihre kleine Vorratskammer unter dem alten Holzboden ist bis oben hin mit leckerem Getreide, Mais und anderen Dingen gefüllt. “Ich werde keinen Hunger leiden”, denkt die Maus und rollt sich zufrieden in ihrem weich gepolsterten Nest ein. 

Der Katze hingegen wird es langsam unheimlich. Die Sonne lässt sich nur noch selten blicken und der Wind pustet ihr kalt durch das Fell. Richtig schlafen kann sie auch nicht mehr, denn das Knurren aus ihrem leeren Magen weckt sie jedes Mal auf. Da fällt der faulen Katze die Maus ein. Sie schleicht leise in die alte Scheune, hält ihre Nase in alle Richtungen und setzt sich schließlich hin. “Hallo meine liebe Maus. Ich habe dich das ganze Jahr über beobachtet. Du warst so fleißig und hast wirklich eine tolle Leistung vollbracht”, sagte sie zu der Maus. “Ich finde, du bist die beste, die fleißigste und die größte Maus auf der ganzen Welt”.

Die Maus fühlte sich geschmeichelt und streckte vorsichtig den Kopf unter dem Stroh hervor. Kaum hatte sie das getan, setzte die faule Katze zum Sprung an und schnappte nach der Maus. Diese verschwand jedoch blitzschnell unter dem Stroh. Die faule Katze steckte mit ihrem Kopf in einem alten Bodenloch fest und begann jämmerlich zu miauen. Vergebens wartete sie auf Hilfe, während die Maus sich ihr Futter schmecken ließ.

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Daniel
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