Susi und Peter freuten sich auf den gemeinsamen Urlaub mit ihren Eltern am Bodensee. Ihre Vorfreude blieb auch dann ungetrübt, als ihr Onkel ihnen erzählte, dass im Bodensee ein Ungeheuer leben würde, das kleine Kinder frisst.
Die ersten Tage am Bodensee verliefen ohne Vorkommnisse. Am vierten Tag beschlossen Susis und Peters Eltern, dass sie mit einem Tretboot über den See fahren wollten. Susi und Peter saßen der Rückseite des Bootes und ließen ihre Füße ins Wasser hängen. Als die Eltern müde waren, machten sie eine Pause und alle schwammen im See.
Als sie etwa nur noch 300 Meter bis zum Anlegesteg hatten, versetzte irgendetwas dem Boot einen enormen Schlag.
“Das ist das Ungeheuer”, schrie Peter panisch.
“Es gibt gar keine Ungeheuer.”, sagte Susi trocken.
“Ich kann das Boot nicht mehr lenken.”, rief der Vater.
“Ich sage doch, das ist das Ungeheuer.”, schrie Peter.
“Jetzt bleib mal ruhig.”, sagte die Mutter mit nervöser Stimme “Das hat bestimmt eine harmlose Ursache.”
Der Vater versuchte immer wieder das Boot zu lenken, es fuhr jedoch im Kreis.
“Wir werden zum Ufer schwimmen”, beschloss die Mutter.
“Ich gehe auf gar keinen Fall ins Wasser”, sagte Susi panisch.
“Ach, auf einmal gibt es doch ein Ungeheuer?”, fragte Peter schnippisch.
“Nein, aber das Wasser ist jetzt viel zu kalt”, wandte Susi ein.
“Nicht kälter als vor einer Viertelstunde”, sagte ihr Vater und sprang in das Wasser. Susi und ihre Mutter sprangen hinterher. Peter sprang nach kurzer Überwindung ebenfalls und begann dann panisch zu schwimmen.
“Ihr geht euch jetzt duschen und ich kläre das mit dem Tretboot”, entschied der Vater, als sie alle das Ufer erreichten. “Wir sehen uns nachher beim Abendessen”.
“Und, war es ein Ungeheuer?”, wollte Peter von seinem Vater wissen, als der in das Restaurant kam.
Der Vater musste lachen. “Nein, das war kein Ungeheuer. Ich war mit dem Besitzer das Tretboot holen.”
“Was war es dann?”, wollte die Mutter wissen.
“Ein Seil hat sich im Pedalantrieb verheddert.”, gab der Vater preis.
“Ach soooo”, sagte Peter.
“Und der Schlag?”, fragte Susi.
“Das wissen wir auch nicht.”, gab der Vater zu.
“Also doch ein Ungeheuer”, rief Peter, “Das habe ich gleich gewusst. Aber auf mich will ja niemand hören.”
Der Kellner kam an den Tisch.
“Was können Sie uns heute Abend empfehlen?”, fragte der Vater den Kellner
“Unser Fischer hat vorhin einen riesigen Wels im Bodensee gefangen. Er wiegt über 150 kg. Unser Tagesessen ist gebackener Wels.”