Gruselgeschichte: Um Mitternacht

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Es schlug 0 Uhr. Es war Mitternacht. Merkwürdige Geräusche waren zu hören. Es knackte. Der Wind heulte. Lisa und Jan lagen in ihren Betten und versteckten sich unter ihren Decken. Sie zitterten vor Angst. “Jan, kannst du schnell das Licht anschalten?”, fragte Lisa ihren jüngeren Bruder. Lisa war 12 Jahre alt. Ihr Bruder Jan war 7. “Das Licht funktioniert nicht mehr. Alles ist ausgeschalten.”, antwortete Jan seiner Schwester. Beiden war die Angst und Hilflosigkeit mitten ins Gesicht geschrieben. Lisa traute sich nicht aus der Bettdecke hervorzukriechen. “Es ist gruselig, Jan. Ich habe Angst.”, sagte sie. Die Geräusche wurden immer intensiver. Auf einmal klopfte es gegen das Fenster. Es hörte sich an wie Peitschenschläge. Zisch. Peng. Zisch und Peng. Es hörte nicht auf. Lisa und Jan waren in ihrem Kinderzimmer. ” Was können wir nur tun?”, fragte Lisa. “Ich habe eine Idee.”, antwortete Jan. Obwohl Jan ganze 5 Jahre jünger war, als Lisa, nahm er all seinen Mut zusammen und sprang aus seinem Bett. “Ich hole die Taschenlampe aus dem Keller.”, entschied Jan. “Lass mich nicht allein Jan.” Jan überlegte kurz und antwortete: ” Gut. Dann komm mit Lisa. Wir gehen zusammen in den Keller, um die Taschenlampe zu holen.” 
“Sei vorsichtig, Jan. Was ist, wenn etwas passiert. Vielleicht ist es ein Dieb oder ein Gespenst.” “Quatsch. Gespenster gibt es nicht. Und ein Dieb macht andere Geräusche.”, antwortete Jan und versuchte seiner Schwester Mut zu machen, obwohl er selbst sehr unsicher war und sich mulmig fühlte. Jan und Lisa hielten sich fest und gingen gemeinsam die Kellertreppe hinunter. Auch dort im Keller funktionierte das Licht nicht. Beide bekamen nur noch mehr Angst. Die Treppenstufen knarrten fürchterlich. Lisa fand die Taschenlampe. Sie lag direkt neben der Kellertreppe, unten im Regal. “Ich habe die Taschenlampe gefunden, Jan.”, freute sich Lisa. “Schnell, knipse sie an.”, bat Jan. ” Ich schaffe es nicht Jan. Meine Hände zittern vor Angst.”
Jan nahm die Taschenlampe aus Lisa`s zittrigen Händen und schaltete sie an. ” Super. Sie funktioniert noch.”
Hand in Hand gingen beide, so schnell sie nur konnten, wieder zurück nach oben, in ihr Zimmer. Sie krochen gemeinsam unter Jan`s Bettdecke. ” Was machen wir jetzt?”, fragte Jan. ” Wir müssen herausfinden, woher die Geräusche kommen.”, antwortete Lisa. ” Traust du dich, das Fenster zu öffnen und hinaus zu sehen ?”, fragte Lisa. Doch beide wollten nicht noch einmal aus ihrem sicheren Bett hervor kommen. ” Können wir nicht gemeinsam das Fenster öffnen? Dann sind wir nicht allein.”, erwiderte Jan. ” Ja. So machen wir das. Du öffnest das Fenster Jan und ich leuchte hinaus.”
“Abgemacht.” Jan stieg aus dem Bett. Lisa auch. Dann öffnete Jan schaudernd das Fenster. “Jetzt Lisa. Schnell, leuchte dorthin.”
Lisa hielt die Taschenlampe in der Hand und leuchtete erst nach links und dann nach rechts.
“Jan. Ich erkenne es. Die Geräusche kommen von den Ästen dort, an den Fichtenbäumen. Siehst du die Äste, die aufeinander schlagen?”, stotterte Lisa erleichtert. ” Ja. Ich sehe es jetzt auch. Es sind nur die Äste, die solche gruseligen Geräusche machen.”, erwiderte Jan.
Als beide sicher waren, dass es nur der Wind war, der die Baumäste zusammenschlagen ließ und diese furchterregenden Geräusche verursachte, waren sie sehr froh und erleichtert. 
“Siehst du Jan. Ich wusste von Anfang an, dass es nur der Wind war und kein Dieb, oder Gespenst.”
” Doch Lisa. Du hattest genauso viel Angst, wie ich. Gib es zu.”
“Das stimmt, Jan. Ich hatte auch furchtbare Angst. Aber wir haben zusammen gehalten und festgestellt, dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten.”

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Daniel
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