Trend-Kolumne 7/2022: Was bewegt Jugendliche?

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Es ist immer wieder spannend zu erfahren, was Jugendliche heute bewegt, welche Ängste sie haben, welche Trends gerade in sind und welche Diskussionen geführt werden. Womit beschäftigen sie sich? Ob in Gedanken oder ganz konkret im täglichen Tun. Wie begegnen sie den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen? Studien, Trends und Meinungsumfragen bringen dies zum Ausdruck!

Kriegsgefahr, Klimawandel, Corona-Pandemie und Zukunftserwartungen

Der Krieg in der Ukraine hat die Sorgen der Jugendlichen beflügelt. Sie sehen mit sehr gemischten Gefühlen in die Zukunft, wie die Studie “Jugend in Deutschland – Sommer 2022” der Autoren Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann zutage förderte. Befragt wurden 1.021 junge Leute im Alter von 14 bis 29 Jahren. Bei 45% der Befragten besteht die Befürchtung, dass der Krieg in der Ukraine auf ganz Europa ausgeweitet werden könnte. “Diese Sorgen legen sich über die noch nicht verheilten psychischen Narben der Corona-Pandemie. Wie die letzte Erhebung vom Winter 2021 zeigte, hat sich fast die Hälfte der jungen Generation noch nicht von den Belastungen und Einschränkungen der Corona-Pandemie erholt. Sie trägt weiter schwer an den psychischen Belastungen und sozialen Beeinträchtigungen. Das gilt vor allem für Jugendliche aus wirtschaftlich benachteiligten Familien. Die Kriegsangst setzt ebenso wie die Pandemie gerade ihnen sehr zu. Sie befürchten nun erneut größere Schwierigkeiten für ihre berufliche und persönliche Entfaltung” so Klaus Hurrelmann, einer der Verantwortlichen der Studie. Waren zuvor die Folgen des Klimawandels das beherrschende Thema unter den Jugendlichen, ist es nun die Kriegsgefahr und die Angst vor Wohlstandsverlust und Energiekrise.

Corona und die Folgen für Jugendliche und Kinder

Die Maßnahmen in der Corona-Pandemie haben Spuren hinterlassen. Laut WHO haben sie weltweit zu einem starken Anstieg von Depressionen, Süchten und Angststörungen geführt. Zudem ist die Selbstmordrate unter Jugendlichen sehr hoch. (Aktueller Bericht über mentale Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO). Eine Studie der TU Dortmund bestätigt diesen Bericht. Ricarda Steinmayr, Patrick Paschke und Linda Wirthwein haben am 17.04.2022 “Elementary School Students’ Subjective Well-Being Before and During the COVID-19 Pandemic: A Longitudinal Study” veröffentlicht. Diese Studie ist ein Glücksfall, denn es wurden Befragungen an vier Grundschulen vor und nach der Pandemie durchgeführt. Dabei zeigte sich ganz klar, dass das Wohlbefinden der Kinder während der Pandemie sank. Linda Wirthwein stellte fest “Soziale Beziehungen und das Kompetenzerleben in der Schule, im Sportverein oder in anderen außerschulischen Einrichtungen sind wichtige Faktoren für das subjektive Wohlbefinden von Kindern.” Eine Rückkehr zur Routine wurde empfohlen.

Trends und Vorurteile

Junge Menschen begegnen sich heute vorwiegend in den sozialen Netzwerken. Eine Untersuchung der DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf brachten hervor, dass sich der “streaming content” der 10-17-Jährigen von November 2020 bis Mai 2021 verdreifacht hat. Youtube und TikTok stehen dabei an erster Stelle. Bei den Themen sind es Bodypositivity und Diversity, welche die Jugend anspricht. Aber auch ein politisches Bewusstsein ist in der “Generation Z” verwurzelt. (Studie Vodafone Stiftung Deutschland April 2022). 86% der Jugendlichen sind besorgt über die politische Entwicklung, 3/4 der Befragten sehen keine Chance, selbst etwas politisch bewegen zu können.
Eine weitere Studie der aej (Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend) und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie des Meinungsforschungsinstitutes Forsa bestätigen muslimfeindliche Vorurteile unter Jugendlichen. Allerdings seien diese geringer unter Jugendlichen, als insgesamt in der Bevölkerung.

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Daniel
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