Durchführung von Sitzungen
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Ist der Tag der Sitzung dann gekommen, werden die Moderation und der*die Protokollant*in zunächst sensibilisiert, sich vorzubereiten. Lüftet den Raum außerdem vorab gut durch und stellt eventuell Getränke und Snacks (z.B. kleines Gebäck) bereit. Das steigert den Wohlfühlfaktor und ein klarer Kopf bei frischer Luft ist garantiert.
Die Sitzung sollte dann mit einem guten Check-In eingeleitet werden. Im Vordergrund steht dabei vor allem, dass die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden gesteigert wird. Zudem ist die folgende Methode auch Teamfördernd. Gebt zu Beginn einen bestimmten Gegenstand in die Runde und der Reihe nach darf nun jede*r erzählen, wie sein*ihr Tag heute so war und gerne auch noch im Anschluss mit dem Impuls, was sie sich von der heutigen Sitzung versprechen.
Falls ihr nicht nur den Geist, sondern auch den Körper auflockern wollt, könnt ihr euch in einem Kreis aufstellen und die Spielleitung wirft nun Bälle in die Runde, die durchgehend in Bewegung bleiben müssen, möglichst ohne herunterzufallen. Es gelangen immer mehr und mehr Bälle in den Kreislauf und die Teilnehmer*innen kommen dabei vermutlich ziemlich ins Schwitzen, werden jedoch auch locker und die Aufmerksamkeit steigert sich um ein Vielfaches.
Die Moderation leitet dann das erste Thema ein und so wird dann dem zuvor roten Faden gefolgt, den ihr festgelegt habt. Dabei können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen, um das Gespräch der Sitzung weiter voranzutreiben. Hier werden nun einige dieser Methoden vorgestellt und erläutert:
1. Die Legostein-Methode: Besonders bei redebedürftigen Personen im Team ist es wichtig, ein zeitliches Limit zu setzen, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist. Doch dabei kann diese Sitzungs-Methode behilflich sein. Jede*r Teilnehmer*in erhält zu Beginn der Sitzung einen bestimmten Anteil an Legosteinen und jeder dieser Steine steht für eine Minute Redezeit. Möchte man also etwas einbringen, wird ein Legostein abgegeben und man hat eine Minute Zeit, sich zu äußern. Diese Methode eignet sich besonders dann gut, wenn ihr ein zeitliches Limit für die Teamsitzung habt.
2. Denkblockaden lösen: Manchmal kommt es im Prozess der Diskussionen zu einem regelrechten Stopp. Da hilft dann die Methode “Was würde … dazu sagen?” Im Grunde sucht ihr euch dann einen zum Thema passenden Charakter aus, welcher wohl eine Meinung zu eurem Ansatz haben würde, arbeitet diesen aus und sprecht darüber. Das können Albert Einstein, Pipi Langstrumpf oder auch Olaf Scholz sein, wichtig ist im Grunde nur, dass ihr euren Sitzungsprozess dadurch weiter vorantreibt. Es geht auch nicht darum, wer diesen Charakter mag und wer nicht.
3. Das Stimmungsbarometer: Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn ihr ein Stimmungsbild zu einem Problem oder auch einer Lösung erhalten wollt. Verteilt dazu an jede Person drei Stimmungskarten. Auf einer ist ein grinsender, ein trauriger und ein neutraler Smiley zu sehen. Alternativ gehen auch die Daumen nach oben, unten und zur Seite. Nun stellt ihr Fragen oder erläutert Fallbeispiele und die Teilnehmer*innen haben im Anschluss die Möglichkeit, eine
Emotionskarte ihrer Wahl zu erheben und so Kommunikationsarm ihre Meinung zu äußern und damit ein großes Stimmungsbild zu erzeugen.
Es kommt in Teamsitzungen häufig vor, dass Teammitglieder sich nur dürftig zu den Themen äußern und motiviert werden müssen, sich mehr einzubringen. Ruhige und schüchterne Persönlichkeiten können aber leicht aus der Reserve gelockt werden, allerdings sollte dies natürlich nur auf freiwilliger
Basis passieren. Sorgt dazu für eine angenehme, offene und wertschätzende Atmosphäre und Stimmung, indem ihr einen ruhigen Raum für die Sitzung aussucht, das Team mit Snacks und Getränken versorgt und außerdem darauf Acht gebt, dass sich alle an die Gesprächsregeln halten. Drückt eure Wertschätzung aus und gebt den Beteiligten ausreichend Zeit, über ihre Antwort
nachzudenken, damit sie sich so bereit fühlen, etwas zu den Impulsen zu äußern.
Neue und ruhige Personen dürfen außerdem gerne ermutigt werden sich einzubringen und aktive Fragerunden, bei denen sich jede*r einbringen soll, helfen außerdem dabei, ein Gesamtbild des Teams zu bekommen. Fragt außerdem nach unterschiedlichen Meinungen, damit sich die Teilnehmer*innen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen eher trauen, etwas zu äußern. Lobt gerne auch die Beteiligung der Teammitglieder und achtet bei der Auswahl eurer Teambesprechungs-Methode darauf, dass jede*r zu Wort kommen kann.
Mit einem Check-Out beendet ihr die Sitzung dann. Dazu könnt ihr beispielsweise in die Runde fragen, ob noch Fragen offengeblieben und zu klären sind oder ob alle mit der heutigen Sitzung zufrieden und einem Ende einverstanden sind. Wenn ihr jedoch den Körper aktivieren wollt, benötigt ihr lediglich einen großen Tisch, eine leere Flasche und mehrere Rocher-Kugeln. Alle bewegen sich um den Tisch herum im Kreis und müssen beim Laufen mit ihrer Rocher-Kugel versuchen, die Flasche umzukegeln. Wem es gelingt, darf seine Kugel essen und aus der Runde rausgehen, damit die anderen die gleiche Chance erhalten.
Bedankt euch abschließend für die Ideen, Impulse und Meinungen und beendet die Sitzung damit, dass ihr aufsteht und noch mal das Fenster zum Lüften öffnet. Das sind für viele Menschen unterbewusst Zeichen, dass das “Programm” nun ein Ende hat und man den Heimweg antreten kann.
Checkliste:
– Raum lüften
– Moderation und Protokollant*in zur Vorbereitung bitten
– Methode(n) für und durch die gesamte Sitzung durchführen
(wenn nötig Vorbereitungen treffen)
– roter Faden während der Sitzung verfolgen
– ruhige Menschen motivieren sich mitzuteilen