Abenteuer Wald: Das hilflose Rehkitz

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In der heutigen Gruppenstunde soll sich wieder alles um ein Tier des Waldes drehen, um genauer zu sein um ein kleines Rehkitz, welches die drei Freunde verletzt und ausgehungert im Wald gefunden haben. Diese Situation passiert häufig und ist sogar nicht unwahrscheinlich, weshalb diese Problematik ein wichtiges Thema widerspiegelt und ein guter Ansatz für eine lehrreiche Gruppenstunde bietet.

Die Begrüßung

In einem Stuhl- oder Sitzkreis soll die heutige Gruppenstunde wieder beginnen und auch eine herzliche Begrüßung darf natürlich nicht fehlen. Heißt also alle willkommen und schubst sie gleich in eine Situation, die sie vor dem Vorlesen der Geschichte in eine herausfordernde Lage bringt.
In der Mitte eures Kreises sitzt ein kleines Rehkitz, entweder aus Plüsch oder alternativ aus Pappe oder Pappmaché. Nun stellt ihr den Kindern die Frage, wie sie sich verhalten würden, wenn sie nun in echt ein Rehkitz direkt vor sich sehen würden.

Die richtige Reaktion wäre natürlich Abstand nehmen und den Förster oder einen Tierarzt alarmieren und um Hilfe zu bitten. Auch die drei bekannten Freunde kommen in diese schwierige Situation und die wollt ihr den Kindern nun vorlesen.

Vorlesen der Kurzgeschichte

Macht es euch wieder wie in den Gruppenstunden zuvor mit Kissen, Decken, Kakao und/oder Tee gemütlich, bevor ihr dann die Geschichte in einem angenehmen Ton und einer gut verfolgbaren Geschwindigkeit vorlest.

Das hilflose Rehkitz

An einem warmen Sommernachmittag beschließen Lea, Alyssa und Patrick gemeinsam im Wald spazieren zu gehen. Da die Sommerferien kurz bevorstehen, haben die Freunde heute besonders gute Laune. Während sie den Waldweg entlang laufen, schmieden sie freudig Pläne für die kommenden Wochen. Lea schlägt vor, während der Ferien im örtlichen Tierheim auszuhelfen, um Tiere zu füttern und Hunde auszuführen. Alyssa und Patrick sind von der Idee begeistert. Die Freunde unterhalten sich ausgelassen und laufen in schnellen, leichten Schritten durch den Wald. Plötzlich bleibt Alyssa wie angewurzelt stehen. Ihr Gesicht nimmt eine besorgte Miene an. Patrick bemerkt den veränderten Zustand des Mädchens zuerst. “Was ist denn los? Ist etwas passiert?” fragt er erschrocken. Nun bleibt auch Lea stehen und blickt Alyssa besorgt an. Alyssa runzelt die Stirn und sagt “Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass wir nach links abbiegen müssen. Ich kann mir auch nicht erklären, wieso.” Lea blickt ihre Freundin verwundert an, zuckt mit den Achseln und biegt nach links ins Dickicht ab. Alyssa und Patrick folgen ihr. Nach wenigen Metern bleibt Alyssa wieder wie angewurzelt stehen. “Da!” ruft sie, und deutet auf eine Stelle einige Meter von den Freunden entfernt. Die Kinder laufen vorsichtig auf die Stelle zu, und siehe da – auf dem Waldboden liegt ein kleines, hilfloses Rehkitz. Als sie näher kommen, sehen sie, dass das Rehkitz verwundet und sehr dünn ist. Es blutet am Bein und scheint sich nicht bewegen zu können. Erschrocken öffnet es die Augen und blickt die Kinder ängstlich an. Alyssa gibt ihren Freunden lautlos ein Zeichen, leise zu sein und sich einige Meter von dem verletzten Tier zu entfernen. “Ich glaube, das Reh braucht unsere Hilfe! Ich habe das Gefühl, dass es ohne einen Tierarzt nicht überleben wird.” Lea und Patrick stimmen ihr zu. Alyssa ruft sofort den örtlichen Tierarzt an und berichtet diesem von ihrer Entdeckung. Der Tierarzt bestätigt die Vermutung der Kinder und sagt, dass das verletzte Tier unbedingt behandelt werden muss. Alyssa beschreibt dem Tierarzt den Weg und er verspricht, sofort loszufahren. Bereits nach einer halben Stunde erreicht der Tierarzt die Stelle im Wald, an der die Freunde auf ihn warten. Alyssa führt ihn zu der Stelle, an der das verletzte Rehkitz liegt. Der Tierarzt beobachtet das kleine Tier für eine Weile und sagt dann: “Wir müssen das kleine Reh mit in die Praxis nehmen und es sofort behandeln. Es hat seit längerer Zeit nichts gegessen. Vermutlich ist seiner Mutter etwas zugestoßen und sie war nicht mehr in der Lage, sich um das Kleine zu kümmern.” Alyssa und ihre Freunde sind erleichtert darüber, dass der Arzt das kleine Reh retten will. Er legt es behutsam auf eine Trage und bringt es zu seinem Auto. “Danke, dass ihr mich gerufen habt. Ich melde mich bei euch, wenn ich Neuigkeiten habe!” verabschiedet er sich von den Kindern. Die Freunde sind nervös und beschließen, in Leas Wohnung zu gehen, um gemeinsam auf den Anruf des Tierarztes zu warten. Als es schon dunkel wird und Alyssa und Patrick sich auf den Heimweg machen wollen, kommt endlich der erlösende Anruf. “Dem Rehkitz geht es schon besser! Ohne eure Hilfe hätte es nicht überlebt. Ich werde es noch einige Tage versorgen und es dann ins Tierheim bringen.” sagt der Tierarzt. Die Freunde sind erleichtert und bedanken sich überschwänglich beim Tierarzt. “Jetzt wissen wir, was wir in den Ferien im Tierheim machen werden – wir werden unseren kleinen Freund versorgen!” ruft Lea freudig.

Im Anschluss sprecht ihr dann darüber, wie ihr das Verhalten von Lea, Alyssa und Patrick bewertet, was sie richtig gemacht haben und was ihr daraus für euch lernen könnt.

Spiel zur Aktivierung

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Ihr verteilt auf dem Boden Zeitung und zwar so, dass es beim darüber laufen raschelt. Dazu könnt ihr es z.B. etwas zerknüddeln oder ihr legt noch weiteres Material dazu oder darunter. Nun werden mindestens zwei Kindern die Augen verbunden, während alle anderen sich leise wie junge Rehkitze durch den Raum bewegen und dabei so wenig Geräusche wie möglich machen dürfen. Die vorübergehend blinden Kinder müssen so nämlich ein Rehkitz finden, die nur laufen und nicht rennen dürfen.
Wurde dann eines der Kitze erwischt, werden die Rollen zwischen diesen beiden Kindern getauscht. Spielt das Spiel möglichst so lange, bis möglichst viele Kinder einmal ein Kitz fangen durften.

Hauptaktion: Wo ist der Fehler? Ein Rollenspiel

Die Kinder dürfen sich nun in kleinen Gruppen zusammentun und sollen gemeinsam ein Rollenspiel entwickeln, bei dem es darum geht, dass eine Gruppe von Personen (Freunde oder auch zufällige Fremde, die aufeinanderstoßen) ein Rehkitz finden, beispielsweise in einem Feld, Straßengraben oder im Wald.
Sie sollen die Situation so nachspielen, dass sich ein Fehler im Verhalten der Menschen einschleicht, welcher dann von den anderen Gruppen im Anschluss nach der jeweiligen Vorführung genannt werden soll. Gemeinsam sollen die Teilnehmer*innen auf diese Weise sowohl für Fehler als auch richtiges Verhalten in besagter Situation sensibilisiert werden.

Fehler sind beispielsweise sich dem Tier zu nähern, es zu füttern, dem Schicksal zu überlassen, sich ruckartig zu bewegen oder auch Fotos mit Blitzlicht zu machen.

Abschlussziel & Verabschiedung

Reflektiert die heutige Gruppenstunde gemeinsam, indem ihr besprecht, was euch gut und was euch vielleicht auch nicht so gut gefallen hat. Wusstet ihr die Dinge, die ihr heute gelernt habt schon oder konntet ihr auch etwas Neues dazulernen?
Vielleicht habt ihr ja auch noch die Möglichkeit, das Verhalten beim Fund von anderen Tieren zu besprechen, um die Kinder dann im Anschluss mit lobenden Worten aus der Gruppenstunde nach Hause zu entlassen.

Materialien:
– Rehkitz aus Stoff (alternativ aus Pappe oder Pappmaché)
– eventuell Decken, Kissen, Tassen, Tee und/oder Kakao
– alte Zeitung
– Augenbinden

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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