Nina war zum ersten Mal in einem Pfadfinder-Zeltlager. Zum Glück waren ihre Freudinnen Kathi und Miri an ihrer Seite. An einem sommerlichen Nachmittag im August machten sich die Drei mit einer gehörigen Portion Unsicherheit auf ins Abenteuer. Direkt nach ihrer Ankunft bauten sie ihr Nachtlager auf und verstauten die wichtigsten Dinge in ihrem Zelt.
Im Anschluss wurden sie von der Zeltlager-Leiterin Susanne begrüßt und auf den weiteren Tagesverlauf eingestimmt: “Heute begeben wir uns auf Erkundungstour in den nah gelegenen Tannenwald. Denkt dabei bitte an eure Taschenlampen.”
“Das klingt gut.”, sagte Nina zu ihren Freundinnen und legte ihre Unsicherheit ganz langsam ab.
“Alles verstanden?”, fragte Susanne und erhielt zustimmendes Nicken. “Na dann packt eure Sachen zusammen, in 20 Minuten geht es los.” Sie klatschte in die Hände und Nina, Kathi und Miri rannten zu ihrem Zelt.
Schnell kramten sie ihre Taschenlampen aus ihren Rücksäcken und überlegten, ob sie noch etwas brauchen würden. “Vielleicht nehmen wir noch Werkzeug mit. Wer weiß, was uns erwartet. Hier Kathi, nimm das Seil und das Taschenmesser mit.”, meinte Nina.
Schnell verstauten Sie alles in ihren Rucksäcken und verließen das Zelt.
“So, liebe Pfadfinder. Jetzt gehen wir auf Erkundungstour. Unser Weg führt uns entlang des Feldweges dort drüben, bis hin zu dem großen Felsbrocken in dem Waldstück. Könnt ihr ihn erkennen?” Alle nickten bestätigend. “Na dann, los geht’s!”
Sofort machten sich die Mädchen auf den Weg. Sie entdeckten Maulwurfshaufen, zahlreiche Insekten und sogar ein paar Hasen.
Als sie am Waldstück ankamen, ordnete Susanne an, dass sich die Gruppe erst einmal selbst umschauen und nachher berichten solle, was es hier zu entdecken gab.
Nina, Kathi und Miri blieben eng beieinander und machten sich auf den Weg. Besonders Nina fand Gefallen an der kleinen Entdeckungstour. Sie freute sich über die vielen gewonnenen Eindrücke. Vor Freude hüpfte sie über Steine und Baumwurzeln hinweg. “Schaut her, was ich kann!”, sagte sie und drehte sich zu ihren Freundinnen um.
Doch Kathi und Miri waren nicht mehr da.
“Kathi, Miri, wo seid ihr?” Panik stieg in Nina auf. Sie suchte die Umgebung ab und rief immerzu nach ihren Freundinnen. Plötzlich vernahm sie ein leises “Hilfe!”.
Schnell fand sie ein großes Loch im Boden. “Seid ihr hier drin?” Sie nahm ihre Taschenlampe und leuchtete in das Loch.
Sie blickte in ängstliche Augen ihrer Freundinnen. “Hol uns hier raus.” Schnell schnappte sie sich das Seil und warf das eine Ende in das Loch. Mit der Hilfe der gerade eingetroffenen Susanne, die die Schreie von Nina gehört hatte, wurden Kathi und Miri befreit.
Nachdem sie zurück im Lager waren und sich erholt hatten, kamen sie abends am Lagerfeuer zusammen.
“Für besondere Tapferkeit erhältst du dieses Abzeichen, Nina. Herzlichen Glückwunsch.” Alle Pfadfinder applaudierten und Nina ließ sich das Abzeichen anstecken.
“Cool, danke schön! So ein Erlebnis soll sich aber so schnell bitte nicht wiederholen!”