Abenteuer Wald: Die Suche nach den Enten

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Manchmal braucht man gar nicht erst die Hilfe von Erwachsenen, damit auch Kinder ihre Ziele erreichen können. Das lernen auch Lea, Alyssa und Patrick, als sie zusammen mit einer großen Gruppe von Kindern zum Wohle der Natur und des Umweltschutzes protestieren und damit tatsächlich ihr Ziel erreichen.

Die Begrüßung

Heißt die Teilnehmer*innen in eurer Gruppe zur heutigen Stunde willkommen, bevor ihr dann gleich mit einem drastischen Thema anfangen wollt: Umweltverschmutzung. Setzt euch dafür in einen Stuhl- oder Sitzkreis und stellt in die Mitte der Runde durchsichtige Behältnisse. In drei davon befinden sich jeweils Sonnenblumen-, Kokos- und Motoröl. Daneben steht dann noch jeweils ein Behältnis mit Wasser. Fragt die Kinder, ob sie sich denken können, was das für Flüssigkeiten sind und lasst sie ggf. auch daran riechen.

Herausgefunden, um welche Flüssigkeiten es sich handelt, mischt ihr jeweils etwas Öl mit dem Wasser und beobachtet, was passiert. Besprecht, wie sich das Mischen von Öl mit Wasser auf die Natur auswirken kann und welche Folgen das für Pflanzen und Tiere hat. Pflanzliche Öle können zersetzt werden, doch wie sieht das mit chemischen Ölen wie Motoröl aus?

Vorlesen der Kurzgeschichte

Zum Einstieg lest ihr dann noch das Abenteuer der drei Freunde vor und macht es euch dazu gerne gemütlich.

Die Suche nach den Enten

An einem sonnigen Herbsttag gehen Lea, Alyssa und Patrick in der Stadt spazieren. Lea schlägt vor, zum Fluss zu laufen, um die Enten zu besuchen. Sie hat von zu Hause ein wenig altes Brot mitgebracht, das sie an die Tiere verfüttern will. Die Freunde laufen zum Flussufer und bemerken, dass heute keine Enten im Wasser sind. Lea wundert sich und fragt: “Was meint ihr, haben die Enten sich versteckt? Sind sie in den Süden gezogen?” Alyssa antwortet: “Nein, sie bleiben im Winter normalerweise hier. Ich habe ein ungutes Gefühl. Lasst uns sehen, ob wir sie finden können!” Lea, Alyssa und Patrick laufen weiter den Fluss entlang und halten Ausschau nach den Enten. Nach einer halben Stunde haben sie noch immer keine einzige Ente gesehen. Sie lassen sich auf einer Bank nieder und blicken besorgt auf das Wasser. “Seht mal, der Fluss sieht irgendwie merkwürdig aus.” sagt Lea plötzlich. Die Kinder laufen ans Ufer und merken, dass auf dem Wasser Öllachen schwimmen. “Vielleicht sind die Enten weggeschwommen, weil das Wasser verunreinigt wurde.” sagt Alyssa. Die Kinder beschließen, herauszufinden, woher das Öl kommt. Sie laufen den Fluss entlang und sehen, dass sich flussaufwärts noch mehr Öl im Wasser befindet. Nach einiger Zeit nähern sie sich einer kleinen Fabrik, die sich außerhalb der Stadt befindet. Die Freunde sind entsetzt, denn der Fluss ist an dieser Stelle noch viel verschmutzter. “Die Fabrik leitet ihre giftigen Abfälle einfach ins Wasser! Wir müssen etwas tun!” ruft Lea empört. Patrick versucht, Lea zu beruhigen: “Nicht so laut! Wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht bemerken. Machen wir einen Plan.” 

Die Freunde laufen ein Stück in den Wald hinein und beginnen, sich zu beraten. “Lasst uns zur Fabrik gehen und die Arbeiter zur Rede stellen!” schlägt Lea vor. “Die Arbeiter entscheiden doch gar nicht darüber. Der Chef der Fabrik ist bestimmt dafür verantwortlich.” wirft Patrick ein. “Dann gehen wir zum Chef” ruft Lea. Alyssa schüttelt den Kopf und sagt: “Meinst du, dass er irgendwas ändern wird, nur weil drei Kinder ihn darauf ansprechen? Wir brauchen Unterstützung.” Lea und Patrick stimmen ihrer Freundin zu. “Vielleicht könnten unsere Eltern mit dem Leiter der Fabrik reden?” schlägt Patrick vor. “Ich habe eine Idee!” ruft Lea plötzlich. “Wir brauchen keine Erwachsenen, um unser Ziel zu erreichen. Wir fragen alle Kinder in der Schule, in der Nachbarschaft und im Turnverein, ob sie uns helfen wollen.” Alyssa und Patrick blicken sie skeptisch an. “Und was wollen wir dann machen?” fragt Patrick. “Wir bereiten Plakate vor und laufen zusammen zur Fabrik. Wir werden dort protestieren, bis sie aufhören, den Fluss zu verschmutzen. Wir werden nicht aufgeben, bis wir unser Ziel erreicht haben!” sagt Lea mit überzeugter Stimme. Alyssa und Patrick lassen sich von Leas Begeisterung anstecken. Auf dem Heimweg machen sie genauere Pläne. Am nächsten Tag erzählen sie all ihren Freunden, Klassenkameraden und Bekannten von ihrem Vorhaben. Einige Kinder sind skeptisch, doch die meisten erklären sich sofort bereit, ihnen zu helfen.

Am Samstag treffen sich Lea, Patrick, Alyssa und zahlreiche andere Kinder am Fluss. Es sind jüngere und ältere Kinder, Freunde aus der Schule und dem Turnverein, Bekannte aus der Nachbarschaft und sogar einige unbekannte Gesichter gekommen. Die meisten Kinder haben Plakate gebastelt. Die große Gruppe macht sich gut gelaunt auf den Weg zur Fabrik. Als sie das Fabrikgelände erreichen, beginnen sie zu rufen und zu singen. Schon nach wenigen Minuten verlässt ein Mann das Gebäude und ruft mit empörter Stimme: “Was wollt ihr denn hier? Verschwindet!” Lea läuft auf ihn zu und sagt: “Guten Morgen. Wir verschwinden erst dann, wenn sie aufhören, den Fluss zu verschmutzen.” Der Mann blickt sie zerknirscht an und sagt: “Es tut mir Leid, wir hatten einen Unfall in der Fabrik. Das Öl ist in den Fluss ausgetreten, weil ein Rohr geplatzt ist. Ich werde dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.” Lea merkt, dass der Mann ehrlich ist und antwortet: “Danke. Dann haben wir unser Ziel schon erreicht!” Der Mann verspricht den Kindern, das Flusswasser so gut wie möglich vom Öl zu befreien. Die Kinder sind zufrieden und machen sich auf den Weg zum Spielplatz, um ihren Erfolg zu feiern.

Besprecht im Anschluss das Verhalten der Kinder und was ihr daran gut fandet. Habt ihr auch schon mal an einem Protest oder einer Demonstration teilgenommen und wenn ja, konntet ihr euer Ziel erreichen?
Sprecht auch die Bewegung “Fridays for Future” an und was mit diesen Protesten bereits ausgelöst und erreicht wurde.

Spiel zur Aktivierung

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Bevor ihr weiter theoretisch arbeiten wollt, soll es an dieser Stelle der Gruppenstunde ein kleines aktivierendes Spiel geben. Dazu legt ihr ein langes Seil oder einen Wollfaden quer durch den Raum und auf diese Markierung darf sich nun ein Kind stellen. Alle anderen stehen auf der einen Seite des Raums und müssen nun versuchen, über das Seil auf die andere Seite zu gelangen, ohne von dem Kind in der Mitte gefangen zu werden. Wird man jedoch gefangen, muss man sich ebenfalls auf die Mittellinie stellen und in den nächsten Runden die anderen Mitspieler*innen fangen.
Ist dann kein Kind mehr übrig, könnt ihr die Runde nach Belieben immer wieder von vorne beginnen, jedoch immer mit einer anderen Person in der Mitte.

Haupt-Aktion: Wie verhalte ich mich auf einer Demonstration?

Das immer mehr Menschen auf die Straße gehen, um sich für etwas einzusetzen, dass ihnen wichtig ist, ist nichts Neues. Doch Kinder sollten lernen, wie das richtig funktioniert und was sie dabei beachten müssen. Setzt euch dazu in einem Kreis zusammen, hängt ein Plakat auf und schreibt in Form einer Mindmap darauf, wie demonstrieren richtig geht. Dazu gehört Folgendes:

  • informieren, wofür oder wogegen demonstriert wird
  • Plakate gestalten
  • ggf. Lärmschutz, z.B. Kopfhörer einpacken, ebenso wie Proviant und eine Picknick-Decke
  • andere Meinungen und Gegendemonstrationen akzeptieren
  • friedlich demonstrieren und mit gutem Beispiel vorangehen

Schreibt diese Dinge stichpunktartig auf und überlegt, ob es in nächster Zeit in eurer Umgebung vielleicht eine Demonstration geben wird, die euch interessiert und an der ihr die heute gelernten Regeln üben könnt.

Abschlussziel und Verabschiedung

Bedankt euch bei den Teilnehmer*innen für die tollen Impulse und verabschiedet sie bis zum nächsten Mal und wer weiß, vielleicht findet euer nächstes Treffen ja auf einer Demo statt, um auch in der Praxis zu lernen, wie man sich für Dinge, die einen bewegen, richtig einsetzt.

Materialien:
– durchsichtige Behältnisse
– Wasser
– verschiedene Öle (Sonnenblumenöl, Kokosöl und Motoröl)
– ein langes Seil
– ein Plakat
– Stifte

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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