Abenteuer Wald: Der Traumgarten 

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Die Kinder in der heutigen Geschichte fantasieren sich in eine andere Zeit und träumen davon, den Traumgarten einer Prinzessin zu finden. Dass sie jedoch wirklich ein kleines Häuschen und einen Garten mit prächtigen Obst- und Nussbäumen finden, haben sie nicht erwartet.

Die Begrüßung

Setzt euch in einen Stuhl- oder Sitzkreis und begrüßt die Kinder, welche an der heutigen Gruppenstunde teilnehmen. Dann gebt ihr zu Beginn ein Körnerkissen oder alternativ einen Ball in die Runde und die Teilnehmenden dürfen euch nun nacheinander erzählen, in welche Fantasiewelt sie sich gerne hineinträumen und auch warum.
Stellt dann die Frage, was wohl wäre, wenn diese Fantasiewelt plötzlich zumindest für ein kleines Stückchen zur Realität werden würde? Hat das vielleicht schon mal jemand erlebt?

Vorlesen der Kurzgeschichte

In Anlehnung an die Gesprächsrunde erzählt ihr nun die heutige Geschichte der drei Freunde. Diese Geschichte wollt ihr nun vorlesen und macht es euch dazu bequem und gemütlich.

Der Traumgarten

An einem grauen, regnerischen Herbsttag treffen sich Lea, Alyssa und Patrick am Spielplatz. Die Stimmung ist getrübt. Dichte Nebelschwaden und dunkle Wolken ziehen über den Himmel. Lea und Alyssa sind müde und traurig darüber, dass der Sommer vorbei ist. Nur Patrick hat gute Laune und ist ungewöhnlich lebhaft. Er hüpft von einem Bein auf das andere. Lea ist verwirrt und rückt ihre Brille zurecht. “Patrick, was ist denn mit dir passiert?” fragt sie. Patrick grinst schief und sagt: “Ich weiß nicht, ich bin morgens aufgewacht und hatte das Gefühl, dass heute ein guter Tag ist. Der Herbst ist da und heute beginnt ein neuer Abschnitt unseres Lebens. Kommt, gehen wir in den Wald!” Patricks gute Laune ist ansteckend. Lea und Alyssa beginnen zu lachen und die Freunde laufen freudig in den Wald hinein. “Heute erleben wir Abenteuer! Wollen wir Piraten, Könige oder Tiere sein?” fragt Patrick. Lea ruft “Wir sind Zauberer, Elfen und Kobolde!”

Alyssa sagt schmunzelnd: “Ich glaube, wir können heute alles sein.” Die Freunde erinnern sich an zahlreiche Geschichten, die sie im Laufe ihres Lebens gespielt haben. “Könnt ihr euch noch erinnern, wie wir vor einigen Jahren gespielt haben, dass wir Ritter sind? Wir sind auf Pferden durch den Wald geritten und hatten eine echte Burg auf dem Spielplatz!” sagt Lea. “Wir wollten damals die Prinzessin vor dem Drachen retten. Wir haben aufgehört zu spielen, bevor wir den Drachen überhaupt getroffen haben!” erinnert sich Alyssa. Patrick ruft “Die Prinzessin ist noch immer verschollen! Wir müssen sie vor dem Drachen retten!” Lea kichert und sagt: “Was, wenn sie gar nicht in Gefahr ist, sondern sich ein schönes Haus im Wald gebaut hat?” Die Freunde laufen tiefer in den Wald hinein und fühlen, wie die Bäume und der Nebel sie in eine andere Welt versetzen. Die Ritter auf ihren Pferden, die Burg, die Prinzessin und der Drache werden wieder lebendig. Sie fühlen sich wie in jenem Sommer vor einigen Jahren, in dem sie in einem Zauberland in einer anderen Zeit gelebt haben. Alyssa sagt “Wir haben damals gesagt, dass die Prinzessin in einem verwunschenen Schloss in einem traumhaft schönen Garten lebt. Meint ihr, wir können den Garten heute finden?”

Patrick sagt: “Unsere Pferde wissen, wo lang es geht. Los, reiten wir zum versteckten Garten!” Die Freunde laufen nun schneller und hüpfen über Stock und Stein. Nach einiger Zeit erreichen sie eine Lichtung. Die Sonne hat die dichte Wolkendecke durchbrochen und einzelne Lichtstrahlen treffen auf die goldenen Herbstblätter. Auf der andere Seite der Lichtung wird der Wald dichter. Nadelbäume bilden einen Tunnel, der tiefer ins Dickicht führt. Lea läuft ohne zu zögern weiter. Patrick und Alyssa folgen ihr. Am Ende des Tunnels kommen sie an ein Tor, das in einen dicht bewachsenen Garten führt. Lea blickt ihren Freunden für einen Moment ins Gesicht und öffnet dann schweigend die Pforte. Das Tor knarrt und öffnet sich. Die Freunde treten langsam und zögernd in den verwilderten Garten ein. Im Garten wachsen zahlreiche wilde Obst- und Nussbäume. Reife, rote Äpfel, grüne Birnen und Walnüsse hängen an den Ästen. Einige Meter entfernt befindet sich ein hübsches Holzhaus, das vermutlich schon seit einigen Jahren verlassen ist. Das Haus ist von Efeu bewachsen. Die Fensterscheiben sind so verstaubt, dass nicht erkennbar ist, wie es von innen aussieht. Die drei Freunde sind so sprachlos, dass für einige Minuten Stille herrscht. Nach einer Weile sagt Patrick leise: “Wir haben den Garten gefunden! Meint ihr, dass wir hier den Drachen und die Prinzessin treffen?” Alyssa antwortet: “Ich glaube, das Haus ist seit Jahren verlassen. Die Prinzessin ist scheinbar umgezogen.” Die Freunde werfen einen Blick auf die dicht bewachsenen Obstbäume und beginnen zu lachen. “Lasst uns Obst sammeln und es an die Leute in der Stadt verschenken! Wir haben den Traumgarten gefunden!” ruft Lea freudig.

Lest in einer angenehmen Stimmlage die Zeilen vor und lasst die Kinder im Anschluss überlegen, ob es wohl richtig war, das Obst mitzunehmen und an die Menschen in der Stadt zu verschenken.
Es gibt nämlich eine Möglichkeit, sich kostenlos die Früchte der Bäume zu pflücken und das ist sogar von den Besitzer*innen gewollt. Vielleicht hat auch schon der*die ein oder andere davon gehört, doch dazu später mehr.

Spiel zur Aktivierung

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Ihr spielt jetzt ein Bewegungsspiel, welches die Kinder in Schwung bringen soll. Dazu stellt ihr euch in einem Kreis auf und ein Kind legt sich als Drache in die Mitte. Dann folgt ein Dialog:
Kinder: “Drache, schläfst du noch?”
Drache: “Ja.”
Kinder: “Und wie lange noch?”
Drache: *sucht sich eine Zahl zwischen 1 und 20 aus*
Kinder: *nehmen sich an die Hände, laufen dabei im Kreis um den Drachen herum und singen* “Es schlägt 1, es schlägt 2, es schlägt 3, …”
Drache: *Ist seine Zahl erreicht steht er auf, rennt los und muss sich ein Kind fangen, dass dann ebenfalls zum Drachen wird und das Spiel beginnt von neuem mit immer mehr Drachen, bis kein Kind mehr übrig ist.*

Haupt-Aktion: Die Früchte der Bäume ernten

In der Geschichte geht es neben der Fantasiereise auch darum, Obst und Nüsse von Bäumen zu ernten und tatsächlich ist das vielerorts auch erlaubt. Diese Bäume sind dann oft mit einem gelben Band versehen oder es kann an einer Informationstafel abgelesen werden, ob das Ernten erlaubt oder verboten ist.
Macht euch gemeinsam schlau, wo das in eurer Umgebung möglich ist und begebt euch mit Körben zu diesem Ort, um die Früchte zu ernten. Manchmal ist dies auch auf großen Feldern gegen einen kleinen Aufpreis möglich, der sich jedoch lohnt. Verteilt die Ernte dann anschließend ebenso an eure Mitmenschen, doch behaltet auch etwas für euch, denn im Anschluss an diese Aktion geht es wieder zurück in euren Gruppenraum, um selbst etwas von den Erzeugnissen der Natur zu essen.

Abschlussziel und Verabschiedung

Esst gemeinsam das Obst oder die Nüsse und besprecht, was mit dem Obst wohl passieren würde, wenn dieses nicht geerntet wird. Macht aber auch darauf aufmerksam, dass dies eben nicht überall erlaubt ist und darauf unbedingt geachtet werden muss. Teilt die übrig gebliebene Ernte dann noch untereinander auf und verabschiedet euch bis zur nächsten gemeinsamen Gruppenstunde voneinander.

Materialien:
– ein Körnerkissen (oder Ball)
– ggf. Körbe

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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