Für viele Menschen sind Städte die Orte, von denen Faszination, Geschichte und eine beeindruckende Architektur ausgeht. Ganz gleich in welchem geographischen Kontext auf der Welt und zu welcher Zeit in der Geschichte – Städte sind seit jeher bedeutende Handelszentren und Orte des Zusammenkommens verschiedener Kulturen und Einflüsse. Doch natürlich steckt hinter dem Entstehen einer Stadt, der Stadtplanung und der Stadtentwicklung, eine Menge Arbeit. Dafür bedarf es vieler kluger Köpfe, die gemeinsam Konzepte und Ideen ausarbeiten, um der Stadt ihren ganz eigenen Stempel zu verpassen.
Und hier soll auch der Gegenstand der dreiteiligen Spielreihe liegen, welche euch nun folgend im Detail erläutert werden wird. Das Ziel der Spiele soll nicht nur darin bestehen, den Teilnehmer*innen viel Freude zu bereiten und ihr Teamgeistgefühl zu stärken, sondern gleichzeitig auch kreativ-strategische Kompetenzen zu fördern. Dabei werden dezidiert verschiedene Bereiche der Stadtplanung und des Stadtbaus in die Spiele einfließen. Umbettet von einem Kontext, der nicht nur das Interesse der Kinder fördert, sondern für sie auch spielerisch-ansprechend ist. Um jedoch erfolgreich die Stadt zu bauen, müssen in konkreten Spielsituationen verschiedene Widrigkeiten bewältigt werden – dafür bedarf es stets die Zusammenarbeit im Teamverbund von den Teilnehmer*innen. Das empfohlene Alter der Teilnehmer*innen liegt dabei zwischen 8 und 14 Jahre. Einsatz finden lassen diese Spiele beispielsweise bei Kindergeburtstagen, im Ferienlager oder auch für Gruppenstunden.
Hinweise zur Vorbereitung: Für einen reibungsloses Spielerlebnis für die Teilnehmer*innen bedarf es vorab der Vorbereitung der jeweiligen Spiele durch euch. Diese werden in Aufbau und benötigten Materialien jedoch ganz genau folgend beschrieben und erklärt werden. Diese Spielreihe sollte mit mindestens 45 Minuten Gesamtspielzeit in euer Zeitbudget einkalkuliert werden.
Materialien:
– Stoppuhr
– Umzugskartons. Schuhkartons (jeweils leer)
– Klebesticker, Kugelschreiber
– Softbälle. Wasserbomben
– Spielgeldscheine, Spielmünzen o.ä.
– Plakatpapier, Filzstift, Textmarker
– Lautsprecher / Handy mit Musikwiedergabefunktion
Station 1: Gemeinsam die Traumstadt planen
Damit ihr das erste Spiel mit euren Teilnehmer*innen spielen könnt, werden vorab Plakatpapier, Filzstifte und eine Stoppuhr benötigt. Zusätzlich könnt ihr auch noch über einen Lautsprecher während der Spielzeit, die bei 8:00 Minuten liegt, eine passende Musik für die Teilnehmer*innen einspielen. Der Zweck dieses Spiels besteht darin, dass die Kinder unter einem Zeitlimit die wesentlichen Kernbestandteile ihrer Traumstadt festlegen und auf dem Plakatpapier entsprechend einzeichnen müssen. Die Schwierigkeit für die Teilnehmer*innen besteht insbesondere darin, dass sie sich in kurzer Zeit auf die wesentlichen Kennzeichnen und Lokalisationen einigen müssen und dies für ihre Stadtplanung sinnvoll sein muss. Instruiert eure Teilnehmer*innen so, dass diese möglichst viele wichtige Orte, die für eine Stadt unabdingbar sind, in ihrer Planung berücksichtigen. Auch daran misst sich das Spielziel für die Teilnehmer*innen. Euch obliegt dabei als Spielleiter nach Ablauf der Spielzeit, dass ihr das Vorhandensein von Grundversorgungseinrichtungen und Orte des täglichen Bedarfs als auch beliebte Freizeitorte betrachtet. Wenn mindestens 10 wichtige Orte (u.a. Ärzte, Geschäfte, Bibliotheken, Kinos, Supermarkt, Schule) die Kinder in ihrer Planung bedacht worden sind, so wurde das Spiel erfolgreich gemeistert. Sollte die Punktzahl nicht ganz erreicht worden sein, kann eine sehr sinnvolle oder kreative Stadtplanung auch als erfolgreiches Meistern des Spiels verstanden werden. Wichtig ist am Spielende, die Materialien aufzubewahren. Diese bieten nämlich aufeinander aufbauend die Grundlage für die nächsten beiden Spiele.
Station 2: Investieren oder ignorieren?
Für das zweite Spiel werden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die erste Gruppe Stadtplaner*innen mimt, mimt die zweite Gruppe Individuen, die in Infrastrukturprojekte investieren. Hierfür benötigt ihr vorab Spielgeld, Klebesticker und Kugelschreiber. Am besten sollte das Ideenplakat aus dem ersten Spiel aufgehangen werden, da diese Bauprojektideen spielerisch im zweiten Spiel verhandelt werden sollen. Die Teilnehmer*innen haben die Aufgabe, ihrer eigenen Rolle einen Namen zu geben und sich Verhaltensweisen zu dieser Person auszudenken, um so vollständig in die Rolle schlüpfen zu können. Anschließend wird der Investor*innengruppe ein fixer Betrag an Spielgeld zur Verfügung gestellt. Der Wettbewerb besteht besonders zwischen den Stadtplaner*innen, die aus dem ersten Spiel ein Bauprojekt (z.B. Kino) wählen, für das sie möglichst viel Investment der Investor*innen erhalten wollen. Plant für dieses Spiel ein Zeitkontingent von einer Viertelstunde ein, der Pitch sollte nur die wesentlichen Eckdaten des jeweiligen Bauprojekts umfassen. Die Schwierigkeit besteht nun darin, dass sich die Investor*innen austauschen und Prioritäten verbalisieren müssen, sie aber gleichzeitig die beschränkte Geldmenge bedenken müssen. Die Stadtplaner*innen probieren auf der anderen Seite, dass sie möglichst ihr eigenes Bauprojekt gut verkaufen. Welche*r Stadtplaner*in nach dem letzten Pitch das höchste Geldgebot des Investor*innenkollektivs erhalten hat, gewinnt dieses Spiel.
Station 3: Der Stadtbau beginnt!
Im Zentrum des dritten Spiels stehen bauliches Geschick, Kommunikation und räumliches Denken. Auch ein gesunder Teamgeist ist gefragt. Die Teilnehmer*innen probieren bei diesem Spiel als Team nun, das erfolgreiche Bauprojekt aus dem zweiten Spiel in die Tat umzusetzen. Da jedoch heftige Unwetter auftreten und auch gegen den Bau protestiert wird, da die Stadt wenig Geld hat, muss das Bauprojekt schnell und reibungslos umgesetzt werden. Zwei Teilnehmer*innen stellen Protestant*innen dar, wohingegen zwei andere Teilnehmer*innen für das Wetterchaos zuständig sind. Die restlichen Teilnehmer*innen sind Bauarbeiter*innen, die erpicht darauf sind, das Bauprojekt möglichst schnell umzusetzen, um dann ihren Lohnzettel zu erhalten. Dabei positionieren sich die Bauarbeiter*innen in die Spielmitte, in der sich bereits viele Schuh- und Umzugskartons befinden. Sie haben nun zur Aufgabe, daraus einen möglichst hohen Turm zu bauen. Als Spielleiter stoppt ihr die Zeit, alle 60 Sekunden finden für 15 Sekunden extrinsische Störintervalle statt. In dieser Viertelminute werfen die Protestant*innen, die sich mindestens 15 Meter von den Bauarbeiten entfernt befinden, Softbälle auf das Bauprojekt. Parallel dazu wirft das Unwetter Wasserbomben gen der Bauarbeiten. Insgesamt wird eine Spieldauer von fünf Minuten anberaumt. Steht nach Ablauf der fünf Minuten ein mindestens vier Ebenen hohes und drei Ebenen breites Gebäude aus Schuhkartons, Umzugskartons o.ä. erfolgreich, dann wurde das Spiel von den Bauarbeiter*innen erfolgreich gewonnen und die Startzündung für das Entstehen der neuen Stadt war erfolgreich.