Unter den Tieren des Waldes verbreitete sich wie ein Lauffeuer das Gerücht, dass der Wolf eine Todesliste hatte. Jedes Tier, das darin aufgeführt war, würde schon in Kürze den Tod finden. Alle Waldbewohner hatten riesige Angst und konnten nachts kaum mehr schlafen. Zu groß war ihre Befürchtung, dass sie schon bald das nächste Todesopfer des Wolfes sein würden. Das Eichhörnchen hielt es nicht mehr aus. Es rannte zum Wolf und fragte ihn: “Hast Du mich auch auf Deiner Liste?” “Ja, du stehst drauf”, sagte der Wolf. Wenige Tage später wurde das Eichhörnchen tot am Wegesrand gefunden.
Der Igel war ebenfalls panisch und wollte unbedingt wissen, ob auch er auf der Todesliste stand. Er nahm all seinen Mut zusammen, lief zum Wolf und stellte ihm diese Frage. Der antwortete mit einem lauten “Ja”. Drei Tage später war auch der Igel tot. Dann rannte auch der Fuchs zum Wolf und fragte ihn: “Was ist mit mir, Wolf? Stehe auch ich auf deiner Liste?” “Ja, du stehst auch drauf”, sagte der Wolf. “Würdest du meinen Namen bitte von der Liste streichen?” “Natürlich. Das mache ich. Kein Problem.”
Fazit:
Immer wieder sind wir Menschen Ängsten ausgesetzt. Vor allem, wenn innerhalb unserer Gesellschaft oder in bestimmten Gruppen Ängste geschürt werden, fällt es vielen Menschen schwer, das Thema, das ihnen solche Angst macht, zu hinterfragen. Wer den Mut hat, auch mal hinter die Kulissen zu blicken und eigenständig zu denken, der wird ganz sicher auf keiner Todesliste stehen.