Trend-Kolumne 5/2024: Was bewegt Kinder und Jugendliche? 

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In der neuen Studie “Jugend in Deutschland” zeigt sich, dass die junge Generation in Deutschland zunehmend pessimistisch in die Zukunft blickt. Die Studie wurde mit über 2.000 Teilnehmern durchgeführt und offenbart, dass viele junge Menschen unter mentaler Belastung leiden und mit der politischen Situation unzufrieden sind. Die Studie legt nahe, dass die AfD von dieser pessimistischen Stimmung profitiert. Viele Jugendliche fühlen sich von der Politik nicht wahrgenommen und sind frustriert darüber, dass ihre Probleme nicht ernst genommen werden. Sie machen sich Sorgen über die unsichere Weltlage, Kriege und den Klimawandel. Die hohe psychische Belastung, Erschöpfung und Hilflosigkeit sind in den letzten Jahren trotz des Rückgangs der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Einige Befragte geben an, wegen psychischer Störungen in Behandlung zu sein.

Die wirtschaftliche Lage bereitet den jungen Menschen ebenfalls Sorgen, und die Mehrheit erwartet eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland. Die Studie hebt auch die tiefsitzende mentale Verunsicherung hervor, die zu einem Verlust des Vertrauens in die Beeinflussbarkeit der persönlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen führt.

Die Ergebnisse der Studie geben Jugendleiter*innen Aufschluss über die innere Perspektive von Jugendlichen: Es ist wichtig, sich der pessimistischen Stimmung und den Sorgen der jungen Generation bewusst zu sein. Die Studie zeigt, dass junge Menschen nach positiven Visionen und Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung suchen. Jugendleiterinnen und Jugendleiter können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie jungen Menschen eine Plattform bieten, um ihre Anliegen und Ideen einzubringen und sie in gesellschaftliche Veränderungsprozesse einzubeziehen. Es ist auch wichtig, ein offenes Ohr für ihre Ängste und Sorgen zu haben und Unterstützung anzubieten, insbesondere in Bezug auf psychische Belastungen.

Im Jugendleiter-Blog gibt es eine Vielzahl an Inhalten rund um das Thema Mentale Gesundheit für die Jugendarbeit.


Der SWR-Artikel “Gen Z und die AfD: Wie gefährlich ist der Rechtstrend auf TikTok?” behandelt den Rechtstrend der Jugend auf der Social-Media-Plattform TikTok und die damit verbundenen politischen Auswirkungen. Er betont, dass nicht alle Inhalte auf TikTok bedenklich sind, aber rechtsextreme Positionen zunehmend präsent sind. Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Erstellung und Verbreitung von TikTok-Videos wird hervorgehoben. Der Artikel warnt vor der Sogwirkung politischer Inhalte auf Jugendliche und der möglichen Entwicklung extremistischer Ansichten. Der Algorithmus von TikTok verstärkt bestehende Meinungen und schafft Echokammern. Die politischen Reaktionen auf den Rechtstrend variieren, von Verboten bis zur Förderung von Medienkompetenz. Es wird die Notwendigkeit betont, die Inhalte kritisch zu hinterfragen und Strategien gegen die Verbreitung extremistischer Ansichten zu entwickeln.


Eine neue Studie der Duke University und der North Carolina State University zur Nutzung von Virtual-Reality-Headsets bei Kindern legt nahe, dass Eltern besorgt sein sollten, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und die Sicherheit sensibler Daten. Die Forscher haben festgestellt, dass viele Eltern unzureichend über die Risiken informiert sind und nur begrenzte Maßnahmen ergreifen, um diese zu minimieren. Als Jugendleiterinnen und Jugendleiter könnt ihr eine wichtige Rolle dabei spielen, Eltern und Kinder über die potenziellen Risiken der VR-Nutzung aufzuklären und den Schutz der Privatsphäre zu betonen. Es wird empfohlen, technische Schutzfunktionen in den VR-Apps zu nutzen, um die Privatsphäre zu wahren und Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit VR-Technologie zu vermitteln. 


Eine Taiwanesische Studie zeigt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen sportlicher Betätigung und der Vorbeugung psychischer Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Die Forscherinnen und Forscher haben Daten zur Fitness von Schülern analysiert und festgestellt, dass eine bessere körperliche Fitness mit einem geringeren Risiko für depressive Symptome, Angststörungen und ADHS einhergeht. Frühere Studien haben sich hauptsächlich auf Befragungen der Probanden gestützt, aber diese Studie vergleicht harte Fakten und liefert klare Ergebnisse. Der Artikel betont die Bedeutung regelmäßiger sportlicher Betätigung im Kindes- und Jugendalter als wichtige Maßnahme zur Förderung der psychischen Gesundheit. Jugendleiter*innen sollten sich dieser Zusammenhänge bewusst sein und Kinder und Jugendliche dazu ermutigen, sich sportlich zu betätigen, um das Risiko psychischer Störungen zu verringern.

Wie Bewegung in der Jugendarbeit gefördert werden kann, verrät das von mir erstellte eBook, das es hier im Jugendleiter-Blog heruntergeladen werden kann.


Ein Artikel auf Eltern.de berichtet über eine Studie, die die positiven Auswirkungen des Lesens bei Kindern untersucht hat. Laut der Studie haben Kinder, die gerne lesen, als Teenager bessere kognitive Leistungen und eine stärkere mentale Gesundheit. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder, die früh in ihrer Kindheit mit dem Lesen beginnen und regelmäßig lesen, eine bessere Gehirnstruktur aufweisen, bei Gedächtnis- und Sprachentwicklungstests besser abschneiden und weniger Verhaltensprobleme und Depressionen haben. Die optimale Lesedauer pro Woche beträgt laut der Studie 12 Stunden. Die Untersuchung wurde mit über 10.000 Kindern im Alter von neun bis 13 Jahren durchgeführt und umfasste auch Hirnscans, die Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen frühen Lesern und Kindern, die später mit dem Lesen begonnen haben, zeigten. Die Studie betont, dass Lesen nicht nur eine angenehme Erfahrung ist, sondern auch das Denken, die Kreativität und das Einfühlungsvermögen fördert, Stress reduziert und wichtige Faktoren für die Entwicklung von Kindern beeinflusst.

Seht euch daher ermutigt, die Freude am Lesen frühzeitig bei Kindern zu wecken, da dies nicht nur Spaß macht, sondern auch ihre kognitive Entwicklung und ihr Wohlbefinden fördert.

Passende Artikel dazu im Jugendleiter-Blog:
Gruppenstunden-Modul zum Internationalen Kinderbuchtag (2. April)
Gruppenstunden-Modul: Traumreise
Gruppenstunden-Idee: Bücher

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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