Die Freunde Max, Lisa und Peter wollen den großen Wald in der Nähe ihrer Stadt erkunden und beschließen aufgrund der weiten Laufwege auch zwei Nächte in der Natur zu verbringen. Mit zwei Zelten, Essen und Utensilien zum Feuermachen im Rucksack begeben sich die drei auf die Reise. Peters Mutter hat Bedenken über die Sicherheit ihres Sohnes, kann diesen aber nicht von seinem Vorhaben abbringen. Sie fährt die drei Jugendlichen zum Startpunkt eines Wanderweges und sieht ihnen lange nach, auch nachdem sie schon einige Zeit hinter den ersten Bäumen verschwunden sind. Max, Lisa und Peter wandern gut gelaunt über Stock und Stein und folgen dabei den Markierungen des Wanderweges. Als nach einiger Zeit keine Kennzeichnungen mehr zu sehen sind, wundert sich Lisa “Sind wir noch auf dem richtigen Weg?”. Max ist sich sicher und erwidert “Wir sind doch an keiner Kreuzung vorbeigekommen. Hinter der nächsten Kurve kommt bestimmt wieder ein Zeichen”, und die Freude laufen weiter.
Als nach der nächsten und der übernächsten und der darauffolgenden Kurve keine Markierungen vorzufinden sind, holt Peter eine Karte von der Gegend hervor. Die drei versuchen, ihren Standort darauf ausfindig zu machen. Da sie sich nicht auf einen Punkt einigen können, beschließen sie, erst einmal weiterzugehen. Noch immer sind keine Markierungen zu sehen und der Stand der Sonne kündigt die bald hereinbrechende Nacht an. Als der Weg zu einer Lichtung führt, beginnen sie, ihr Lager aufzuschlagen. Peter und Lisa kümmern sich um die Zelte, während Max Feuerholz und Zunder sammelt. Nachdem das Lagerfeuer brennt und die Nachtlager stehen, grillen sie ein paar Würstchen und essen sich satt. Müdigkeit macht sich breit und die Freunde legen sich in die Zelte zum Schlafen. Am nächsten Morgen packen sie ihr Zeug zusammen und begeben sich wieder auf den Weg. “Ich bin dafür, dass wir zurückgehen”, sagt Lisa nach ein paar Schritten. “Die Markierungen sind schon alt und bestimmt nicht mehr erkennbar”, meint Max. Auch Peter ist fürs Weitergehen, also setzen die drei ihren Weg fort.
Peter zückt nach ein paar Kilometern erneut seine Karte. “Hier müsste doch eigentlich ein See in der Nähe sein”, wundert er sich. “Irgendetwas stimmt nicht. Lasst uns bitte zurückgehen”, sagt Lisa, nun schon flehend. Max und Peter willigen ein, sich auf den Rückweg zu machen. Sie laufen stundenlang die Strecke zurück, die sie gekommen sind, doch nichts scheint ihnen bekannt vorzukommen. Lisa wird langsam panisch, insbesondere durch die allmählich stärker werdende Dämmerung. “Wir müssen unsere Zelte aufschlagen”, sagt Max. “Ich will hier raus!” entgegnet Lisa mit angsterfüllter Stimme. “Mach Dir keine Sorgen, wir beschützen Dich”, beruhigt sie Peter. Also errichten sie wieder ihre Zelte und machen ein Lagerfeuer. Am Morgen packen sie wieder alles zusammen und begeben sich mit schnellem Schritt auf den vermeintlichen Rückweg. Lisa ist schon fast am Rennen, als in der Ferne eine Gestalt auftaucht. Es ist Peters Mutter. Sie hat den Rucksack ihres Sohnes heimlich mit einem GPS-Tracker ausgestattet und den Streckenverlauf der drei Freunde mitverfolgt. Peter ist ganz und gar nicht sauer und gibt ihr beim Aufeinandertreffen einen dicken Kuss auf die Wange. “An Eurer Orientierung solltet Ihr unbedingt arbeiten und das nächste Mal besser einen Kompass mitnehmen”, sagt sie. Max, Lisa und Peter hatten nämlich gleich am Anfang ihrer Wanderung eine Abzweigung übersehen.
