Wertschätzungs-Methode: Warme Dusche

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Die “Warme Dusche” ist eine effektive Methode zur Förderung von Danksagung und Wertschätzung in der Jugendarbeit. Sie zielt darauf ab, den Teilnehmenden beizubringen, wie man einander wertschätzt und positive Rückmeldungen gibt und empfängt. Die Übung dauert je nach Gruppengröße zwischen 15 und 30 Minuten und eignet sich für Gruppen von 5 bis 20 Personen. Als Material werden lediglich Stühle für alle Teilnehmenden benötigt.

Der Ablauf gestaltet sich wie folgt: Die Gruppe bildet zunächst einen Stuhlkreis. Ein*e Freiwillige*r setzt sich in die Mitte des Kreises. Nun beginnen die anderen Gruppenmitglieder reihum, positive Dinge über die Person in der Mitte zu sagen. Dies können Komplimente, Dankesworte oder positive Beobachtungen sein. Die Person in der Mitte hört aufmerksam zu und nimmt die positiven Worte auf, ohne sie zu kommentieren. Nach einer festgelegten Zeit oder wenn alle gesprochen haben, bedankt sich die Person in der Mitte und kehrt in den Kreis zurück. Anschließend nimmt der oder die nächste Freiwillige in der Mitte Platz, und der Prozess wiederholt sich.

Bei der Durchführung ist es wichtig, dass die Gruppenleitung einige Punkte beachtet. Sie sollte betonen, dass die Rückmeldungen aufrichtig und konkret sein sollen. Die Teilnehmenden sollten ermutigt werden, verschiedene Aspekte wie Charakter, Fähigkeiten oder besondere Momente anzusprechen. Es ist darauf zu achten, dass jeder die Chance bekommt, in der Mitte zu sitzen. Zudem sollte darauf hingewiesen werden, dass es in Ordnung ist, wenn jemandem nicht sofort etwas einfällt.

Nach der Übung empfiehlt sich eine kurze Reflexionsrunde. Hier können Fragen gestellt werden wie: Wie hat es sich angefühlt, positive Rückmeldungen zu erhalten? War es leicht oder schwer, anderen positive Dinge zu sagen? Was nehmen die Teilnehmenden aus dieser Übung mit?

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Die “Warme Dusche” ist mehr als nur eine einfache Übung. Sie fördert nicht nur die Wertschätzung innerhalb der Gruppe, sondern stärkt auch das Selbstwertgefühl der Teilnehmenden und schafft eine positive Gruppendynamik. Durch das Geben und Empfangen von Komplimenten lernen die Jugendlichen, den Wert positiver Kommunikation zu erkennen und zu schätzen. Diese Erfahrung kann ihnen helfen, auch in anderen Lebensbereichen offener für Lob und Anerkennung zu sein und diese auch anderen gegenüber auszudrücken.

Variationen für verschiedene Altersgruppe

Für jüngere Kinder (6-10 Jahre) kann die Übung spielerischer gestaltet werden. Anstatt eines Stuhlkreises könnte man einen “Zauberstuhl” in die Mitte stellen. Jedes Kind, das darauf sitzt, wird zum “Superhelden des Tages”. Die anderen Kinder erzählen dann, welche Superkräfte sie an diesem Kind beobachtet haben. Dies können alltägliche Dinge sein wie “du kannst gut zuhören” oder “du hilfst immer anderen”. So wird die Übung für die Kinder greifbarer und spannender.

Für Jugendliche (13-16 Jahre) könnte man die Methode um einen kreativen Aspekt erweitern. Statt nur mündliches Feedback zu geben, könnten die Teilnehmenden kleine Zettel beschriften und diese der Person in der Mitte überreichen. Am Ende hat jeder einen Stapel positiver Botschaften, die er mit nach Hause nehmen kann. Dies verstärkt den nachhaltigen Effekt der Übung und gibt den Jugendlichen etwas Handfestes, auf das sie in schwierigen Momenten zurückgreifen können.

Für ältere Jugendliche und junge Erwachsene (17-21 Jahre) könnte man die Übung vertiefen, indem man spezifische Themen vorgibt. Zum Beispiel könnte man sich auf Stärken im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen konzentrieren. Die Gruppe könnte Eigenschaften und Fähigkeiten hervorheben, die der Person in der Mitte bei ihrer persönlichen oder beruflichen Entwicklung helfen könnten. Dies fördert nicht nur die Wertschätzung, sondern auch die Selbstreflexion und zukunftsorientiertes Denken.

Eine Variation für gemischte Altersgruppen, etwa in einem Jugendzentrumssetting, könnte sein, die “Warme Dusche” als fortlaufendes Projekt zu gestalten. Man könnte eine “Wertschätzungswand” einrichten, an der jeder Besucher des Zentrums positive Notizen über andere hinterlassen kann. In regelmäßigen Abständen, z.B. wöchentlich, werden dann alle Notizen für eine Person vorgelesen. Dies schafft eine Kultur der kontinuierlichen Wertschätzung und ermöglicht es auch schüchterneren Teilnehmern, sich zu beteiligen.

Warme Dusche im Leitungsteam

In der intensiven Zeit eines Ferienlagers hat das Leitungsteam gemeinsam Herausforderungen gemeistert, Erfolge gefeiert und möglicherweise auch Konflikte bewältigt. Die “Warme Dusche” kann hier als wertvolles Instrument dienen, um die Zusammenarbeit zu reflektieren und die Stärken jedes Einzelnen im Team hervorzuheben.

Für diesen Zweck könnte die Methode in eine umfassendere Teamevaluationssitzung eingebettet werden. Es bietet sich an, die “Warme Dusche” nach einer sachlichen Auswertung des Lagers durchzuführen, um die Sitzung auf einer positiven Note abzuschließen.

Eine mögliche Erweiterung wäre, die Rückmeldungen nicht nur auf persönliche Eigenschaften zu beschränken, sondern auch konkrete Situationen oder Leistungen während des Lagers anzusprechen. Zum Beispiel: “Deine ruhige Art hat in der Krisensituation am dritten Tag wirklich geholfen, die Gruppe zu beruhigen” oder “Deine kreativen Ideen haben unsere Abendprogramme wirklich bereichert”.

Um die Methode an den Kontext der Teamauswertung anzupassen, könnte man spezifische Kategorien vorgeben, zu denen Feedback gegeben wird. Diese könnten beispielsweise sein: Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Kreativität, Führungsqualitäten, Teamfähigkeit und Belastbarkeit. Dies ermöglicht ein strukturiertes Feedback, das sowohl persönliche als auch professionelle Aspekte berücksichtigt.

Da es sich um eine interne Teambesprechung handelt, besteht die Möglichkeit, tiefer in die Materie einzutauchen. Die Teammitglieder könnten ermutigt werden, nicht nur positive Aspekte zu nennen, sondern auch konstruktive Vorschläge für potenzielle Verbesserungen zu machen. Dabei ist es wichtig, eine Balance zwischen Lob und Verbesserungsvorschlägen zu wahren und den wertschätzenden Grundton der Übung beizubehalten.

Eine interessante Variation könnte sein, dass jedes Teammitglied zunächst selbst reflektiert, was es zum Gelingen des Lagers beigetragen hat und wo es seine Stärken sieht. Anschließend gibt das Team Feedback dazu. Dies fördert die Selbstreflexion und ermöglicht einen Abgleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Um die Nachhaltigkeit der Übung zu erhöhen, könnte jedes Teammitglied die Rückmeldungen schriftlich festhalten. Diese Notizen können als Grundlage für zukünftige persönliche und berufliche Entwicklungsgespräche dienen.

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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