Diese Andacht “Neuanfang nach den Sommerferien” eignet sich zum Beispiel für eine Gruppenstunde mit der Jugendgruppe. Das Ziel der Andacht: Anhand der Bibel sich kritisch mit der Leistungsmentalität im Schulbetrieb auseinanderzusetzen, ohne jedoch die Schüler*innen zu demotivieren.
Dauer der Andacht: 15 – 30 Minuten, je nach gewählter Aktivität
Zielgruppe: 12 – 16 Jahre
Vorgeschlagene Lieder und Musik:
“Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne…”
“Du bist mein Zufluchtsort…”
“Gott gab uns Atem…”
“Meine Zeit steht in Deinen Händen…”
“Gut, dass wir einander haben…” https://www.youtube.com/watch?v=CknCe5mFrHQ
“Wir machen uns auf den Weg…” https://www.youtube.com/watch?v=QJuR_s6ncUg
Spielvorschläge
1. “Komm mit – Lauf weg”: Alle Teilnehmer*innen stehen im Kreis, während ein*e Spieler*in (zuvor ausgelost) außen um den Kreis herumgeht, jemanden an den Rücken antippt und sagt entweder “Komm mit!” oder “Lauf weg!”. Im ersten Fall laufen beide Spieler*innen in die gleiche Richtung, im zweiten Fall – in entgegengesetzte Richtungen. Gewonnen hat immer ein*e Teilnehmer*in, der oder die als erste*r die Lücke im Kreis besetzt.
2. Jeder Staffellauf oder Lauf um die Wette sind ebenfalls bestens geeignet.
[Während die Teilnehmer*innen nach dem Spiel zur Ruhe kommen, kann Musik eingespielt werden.]
Einstieg in die Andacht
Jugendleiter*in: Hallo und herzlich willkommen zu unserer Andacht? Seid ihr etwas aus der Puste gekommen? Kann passieren, wenn man unbedingt als erster am Ziel sein will. Und das ist gut so, denn strengen wir uns nicht an, erreichen wir unsere Ziele nicht.
In ein paar Tagen sind die Sommerferien vorbei und das neue Schuljahr geht an den Start. Der Schulalltag beginnt, und damit auch euer – und unser – Wettlauf. Wir laufen um die Wette, wir sind ehrgeizig und wollen die Nummer ein sein. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und wer nicht sputet, der bleibt zurück. Oder?
[Gemeinsames Lied, zum Beispiel “Meine Zeit steht in deinen Händen…”]
Wisst ihr, dass im alten [antiken] Griechenland, damals, als das die Bibel entstanden ist, allerlei sportliche Wettkämpfe unglaublich beliebt waren? In jeder Stadt fanden mehrfach pro Jahr Staffelläufe oder sogar mal lange Marathonläufe statt. Der Schnellste bekam einen Lorbeerkranz und oft einen soliden Geldbetrag.
Der Apostel Paulus – und dieser unermüdliche Mensch war viel unterwegs – kannte diese leidenschaftliche Liebe seiner ehrgeizigen Zeitgenossen zum Sport und fand es durchaus lobenswert [ganz toll]. In einem langen Brief an seine Bekannten in der griechischen Stadt Korinth [keine Sorge, ich lese nur einen ganz kleinen Abschnitt daraus] schreibt er: “Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!” (1 Kor. 9, 24) Also sollen die Christen munter um die Wette rennen? Mal sehen, was der Apostel dazu meint…
[Gemeinsames Lied, zum Beispiel “Du bist mein Zufluchtsort”]
“Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Ein Athlet verzichtet auf vieles, um zu gewinnen. Und wie schnell ist sein Siegeskranz verwelkt! Wir dagegen kämpfen um einen unvergänglichen Preis.“(1 Kor 9, 25) – so schreibt Paulus an seine Bekannten in der Sportmetropole Korinth. Es ist seiner Meinung nach eine durchaus gute Idee, der oder die beste sein zu wollen. Ob auf einer Rennbahn oder der/die Klassenbeste in einem Schulfach.
Zugleich geht es uns Christen um etwas mehr als nur um Leistung, Auszeichnungen, Bestnoten und später einen spannenden, gut bezahlten Job. Denn wir laufen noch um einen anderen Preis, einen ganz besonderen. Was ist dieser unvergängliche Preis, um den es sich nach Meinung des Apostels zu laufen lohnt?
Es ist die Gewissheit, dass Gott mit seiner Liebe stets bei uns ist. Es ist die Zuversicht, dass das Leben mehr ist, als nur Erfolg in der Schule und im Beruf. Es ist auch eine Hoffnung, dass Gott zu uns hält, auch wenn uns manch einer als Versager bezeichnet. Nein, bei Gott gibt es keine Versager. Denn alle, die um diesen unvergänglichen Preis laufen, werden ihn auch sicher bekommen. Wie der gute Paulus sagt: “Ich weiß genau, wofür ich mich mit aller Kraft einsetze. Ich laufe und habe dabei das Ziel klar vor Augen.” (1 Kor 9, 26) – jeder kriegt diesen besonderen Preis, denn im Wettlauf um Gottes Liebe gibt es keine Verlierer, sondern nur Gewinner.
Kurzum, die Schule beginnt, der Ernst des Lebens holt uns ein. Lernt eifrig, denn es lohnt sich. Vergisst jedoch nicht, dass wir mit Gottes Liebe eigentlich den wichtigsten Preis unseres Lebens bereits gewonnen haben.
Gebet
Lieber Gott, nun beginnt bald das neue Schuljahr mit all seinen Herausforderungen. Wir bitten sich, sei mit uns auf all unseren Wegen und hilf uns, den anstrengenden Schulalltag zu meistern! Wir danken dir für deine Liebe, die du uns unabhängig von unserer Leistung bedingungslos schenkst. Danke für diesen unsichtbaren und unvergänglichen Preis, den jeder bekommt, der Gott in sein Leben lässt. Amen!