Tief im Wald gab es ein Zeltlager, das von Abenteuerlustigen und neugierigen jungen Seelen besucht wurde. Es war ein Ort der Freude und des unbeschwerten Miteinanders.
An einem klaren Sommerabend, als der Mond hoch über den Baumwipfeln thronte, versammelten sich die Kinder um ein prasselndes Lagerfeuer. Die warmen Flammen tauchten ihre Gesichter in ein sanftes Licht und umfingen sie mit einem Gefühl von Sicherheit. Doch während die Nacht voranschritt, breitete sich eine unheimliche Stimmung aus.
Die Geschichten des Lagerleiters erzählten von einem alten Fluch, der angeblich auf diesem Land lastete. Es hieß, dass in den Tiefen des Waldes eine geheimnisvolle Kreatur lauerte. Jedes Jahr in dieser Nacht, wenn das Feuer am hellsten loderte, würde sie ihr Unwesen treiben.
Die Kinder lauschten gespannt den düsteren Erzählungen, als plötzlich von fern ein seltsames Heulen zu hören war. Es war ein Klang, der ihnen kalte Schauer über den Rücken jagte. Die Flammen des Lagerfeuers erfassten diese unheimliche Atmosphäre und das Holz knisterte beunruhigend.
Mutig fasste sich eines der Kinder ein Herz und erhob sich. “Lasst uns den Fluch besiegen!”, rief es mit festem Entschluss und griff nach einem alten, vergessenen Buch über magische Rituale. Behutsam blätterte es durch die Seiten und entdeckte das Ritual, das angeblich die Kreatur bannen konnte.
Die Kinder beschlossen, das Ritual gemeinsam durchzuführen. Sie entzündeten weiße Kerzen und formten einen Kreis um das Lagerfeuer. Mit geschlossenen Augen sprachen sie die alten Worte, die in der Luft zu flüstern schienen. Das Knistern der Flammen vermischte sich mit ihren Stimmen zu einem magischen Gesang.
Plötzlich erschien ein schimmerndes Licht über dem Lagerfeuer. Es wirbelte und tanzte in den dunklen Nachthimmel hinauf, bis es wie ein Feuerwerk explodierte und den Wald in ein gleißendes Licht tauchte. In diesem Moment verstummte das unheimliche Heulen und die Kreatur verschwand.
Statt Angst kehrte ein Gefühl der Erleichterung und des Triumphes in das Zeltlager zurück. Die Kinder stießen vor Freude an und das Lagerfeuer brannte nun in seiner vollen Pracht. Es war, als ob die Dunkelheit selbst von der Kraft der Gemeinschaft besiegt worden wäre.
Von diesem Tag an wurde das Zeltlager zu einem Ort des Stolzes und des Zusammenhalts. Immer wenn die Kinder um das Lagerfeuer saßen, erinnerten sie sich an die Magie jener Nacht und an die Macht, die in ihnen lag, um ihre Ängste zu überwinden.
