Gruppenstunden-Andacht: Geheimnisse

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Die ruhige Andacht “Ich, mein Geheimnis und Gott” beschäftigt sich mit den Themen rund um Freundschaft, Gruppendynamik und Beziehung zum Glauben. Das Ziel ist, die Jugendlichen unter anderem mit dem Hinweis auf die Bibel für die Gefühle der anderen zu sensibilisieren und die Bedeutung der eigenen Privatsphäre zu betonen. 

Zielgruppe: Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahre
Dauer der Andacht: ca. 15 bis 30 Minuten

Vorgeschlagene Lieder: 
“Bei Gott bin ich geborgen…”
“Christus, mein Licht…”
“Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt…”
“Bewahre uns Gott, behüte uns Gott…”
“Meine Zeit…”

Vorgeschlagene Aktivitäten

1. Jede Art von Versteckspielen, darunter Verstecken im Dunkeln oder auch Verstecken von Gegenständen. Die Wahl des Versteckspiels hängt maßgeblich von den verfügbaren Räumlichkeiten ab.
2. Meditation [wird weiter unten erklärt]

Einstieg: Alle Teilnehmer*innen bilden einen Stuhlkreis.

Teamer*in: Hallo und herzlich willkommen zu unserer Andacht! Heute wird es etwas geheimnisvoll und rätselhaft. Denn heute denken wir gemeinsam über unsere eigenen Geheimnisse und über die Geheimnisse der anderen Menschen nach. Und staunen über ein ganz besonderes Geheimnis. Doch zunächst lasst uns die Geheimnisse unserer Kirche [dieses Waldes, der Jugendherberge etc.] entdecken und Verstecken spielen.

[Das Versteckspiel wird eingeleitet, während des Spiels kann Musik eingespielt werden. Nach dem Spielende kehren die Teilnehmer*innen in den Stuhlkreis zurück.]

Teamer*in: Alle geheimen Verstecke entdeckt? Alle Geheimnisse gelüftet? Nichts ist im Verborgenen geblieben? So eine Klarheit wünschen wir uns oft im Leben. Doch so einfach ist es nicht, und wir sind von allerlei Geheimnissen umgeben. Dabei die größten Rätsel geben uns die anderen Menschen auf, ob unsere Geschwister, Freunde oder Mitschüler. 
Was denken die anderen über mich? Sind sie immer offen mir gegenüber? Tuscheln sie hinter meinem Rücken? Welche Geheimnisse haben sie zu verbergen? Wie der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther schreibt:

“Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.” [1 Kor 13, 12]

So gerne hätten wir jetzt und sofort eine klare Sicht auf die Dinge. 
Wie ärgerlich, dass dies nicht möglich ist.. Oder? 

[Eventuell ein gemeinsames Lied]

Doch dann fragen wir uns: haben wir vielleicht auch Geheimnisse und geben nicht alles preis, was uns bewegt? Warum wollen wir nicht immer unsere Seele der besten Freundin oder dem Freund, den Eltern oder Geschwistern ausschütten? Wie oft ziehen wir es vor, unsere Gefühle und manche Vorkommnisse eher für uns zu behalten? Warum machen wir das? 
Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Wir bewahren unsere Geheimnisse, um uns zu schützen. Wir möchten auf keinen Fall durch ein unvorsichtiges Wort, eine abfällige Bemerkung verletzt werden. Wir möchten gerne auch etwas haben, was nur uns gehört und was wir mit niemandem teilen müssen. Geheimnisse bieten Schutz und Geborgenheit. Geheimnisse sind kein Grund, um sich über die anderen zu ärgern und kein Grund für Streit.

[Gemeinsames Lied]

Doch um anderen Menschen ihre Geheimnisse zu gönnen, soll eine wichtige Voraussetzung erfüllt werden. Welche? Es soll ein Grundvertrauen da sein. Vertraust du dem Menschen, dann weißt du: Egal, wie viele und welche Geheimnisse dieser Mensch hat, bleibt er oder sie dir gegenüber ehrlich. Eure Geheimnisse stehen dann nicht zwischen euch und trennen euch nicht. Nicht jedes Geheimnis muss mit anderen Menschen geteilt werden. Und wenn du doch dein Geheimnis irgendwie aussprechen möchtest, dann kannst du dich jederzeit Gott im Gebet oder auch in der Stille anvertrauen.

Wenn du beten willst, zieh dich zurück in dein Zimmer, schließ die Tür hinter dir zu und bete zu deinem Vater. Denn er ist auch da, wo niemand zuschaut.” [Mt 6, 6] 

Und vielleicht über ein unglaubliches Geheimnis nachdenken, das sich Gott nennt. Denn Gott zeigt uns nicht offen, er lebt im Verborgenen und ist doch allgegenwärtig. Gott bewahrt sein Geheimnis, so wie wir Menschen unsere kleinen und großen Geheimnisse bewahren. Wenn wir an Gott glauben und ihm vertrauen, dann sind seine und unsere Geheimnisse gar kein Problem.

[Meditation: Augen schließen, zur Ruhe kommen und sich andere Menschen als geheimnisvolle Wesen vorstellen. Die Geheimnisse sehen wie exotische Schmetterlinge, Blumen, Vögel usw. aus. Sie sind wunderschön, solange sie respektiert und nicht angerührt werden.]

Gebet

Lieber Gott, jeder und jede von uns hat ein oder mehrere Geheimnisse. Nicht immer möchten wir unsere Geheimnisse mit anderen teilen, und das müssen wir auch nicht. Wir wissen, dass du unsere Geheimnisse kennst und sie bei dir bestens aufgehoben sind. Wir bitten dich – hilf uns, anderen Menschen zu vertrauen und lasse nicht zu, dass Geheimnisse uns trennen. Schenke uns deine Liebe und Verständnis für unsere Mitmenschen! Amen!

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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