Es ist noch gar nicht allzu lange her, als drei Schmetterlinge fröhlich tanzend und lachend über eine riesige Blumenwiese flogen. Der eine von ihnen war gelb, der andere weiß und der dritte Schmetterling war von wunderschöner roter Farbe. Alle Tiere, die auf der Wiese lebten wussten, dass die drei Schmetterlinge seit jeher sehr eng miteinander befreundet waren. Nichts und niemand konnte sie trennen. Die drei Falter waren guter Dinge, als sie beschlossen, heute mal bis zum anderen Ende der Weide zu fliegen, um dort die Blumen und Gräser zu erkunden. Plötzlich verdunkelten sich jedoch die Wolken und die ersten Regentropfen fielen zu Boden. Weil Wasser für die hochsensiblen Flügelchen der so genannten Sommervögel extrem gefährlich sein kann, mussten sich die drei farbenfrohen Gesellen Schutz suchen.
Sie steuerten eine große Sonnenblume an und fragten: “Liebe Sonnenblume, es regnet. Würdest Du uns Unterschlupf gewähren, bis die Sonne wieder scheint?” Die Sonnenblume sagte: “Weil mir der gelbe Schmetterling sehr ähnelt, helfe ich ihm gern. Ihr zwei anderen müsst aber weiterfliegen, da ich euch nicht beschützen kann.” Die drei Freunde beschlossen, anderswo um Hilfe zu bitten, weil sie sich nicht trennen wollten. Deshalb flogen sie zur roten Aster. Sie fragten sie: “Wir fürchten uns vor dem Regen. Dürfen wir uns bei dir unterstellen?” Die Aster entgegnete: “Dir, roter Schmetterling, helfe ich gerne. Aber ihr anderen beiden müsst euch woanders einen Unterschlupf suchen.”
Wiederum flogen die drei Schmetterlinge weiter und trafen auf die weiße Lilie. Sie war ebenfalls nicht willens, allen dreien Unterschlupf zu gewähren, sondern bot lediglich dem weißen Schmetterling ihre Unterstützung an. Nun bekamen es die drei Schmetterlinge wahrlich mit der Angst zu tun. Doch sie wussten eines: Wenn sie fest zusammenhielten, könnte ihnen kein Regen und kein Sturm etwas anhaben.
Die Sonne war von diesem freundschaftlichen Zusammenhalt so angetan, dass sie die graue Regenwolke beiseite schob, sodass ihre eigenen Strahlen schnell zur Erde durchdringen konnten. So geschah es, dass die Flügel der drei Freunde schnell trockneten und sie gemeinsam rasch wieder weiterziehen konnten.
Fazit:
Gemeinsam kann vieles erreicht werden. Es lohnt sich also, nicht individuellen Bedürfnissen nachzugeben, sondern auch nach dem Gemeinwohl zu streben.
