Auch diesen Monat werfen aktuelle Studien ein Schlaglicht auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Ergebnisse geben uns wertvolle Einblicke in ihre Herausforderungen und Bedürfnisse, die für die Jugendarbeit von großer Bedeutung sind.
Schuldruck und psychische Belastung
Eine neue Studie der WHO zeigt, dass der Druck auf Schüler:innen steigt. Während 62 % der Mädchen unter 15 Jahren angeben, sich durch Schularbeiten belastet zu fühlen, sind es bei den Jungen 43 %. Dies ist ein Anstieg im Vergleich zu 2018, als nur 54 % der Mädchen und 40 % der Jungen angaben, unter Druck zu stehen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen Jugendliche offen über ihre Sorgen sprechen können. Jugendleiter*innen sollten Programme initiieren, die den Austausch fördern und Unterstützung bieten, um den emotionalen Druck zu reduzieren.
Tipps aus dem Jugendleiter-Blog
eBook: Mentale Gesundheit in der Jugendarbeit
Gruppenstunden-Modul: Mental Health
Tipps zur Entspannung in der Jugendarbeit
Anti-Stress-Ausmalbilder für Jugendliche
Einfluss von Influencer*innn
Die Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 zeigt, dass Influencer*innen eine zunehmend wichtige Rolle im Leben junger Menschen spielen. 54 Prozent der Jugendlichen haben in den letzten sechs Monaten ein Produkt gekauft, das durch Influencer beworben wurde. Besonders Mädchen lassen sich hierbei stark beeinflussen. Dies eröffnet Chancen, um Jugendarbeit digitaler und ansprechender zu gestalten. Workshops zu Medienkompetenz könnten Jugendlichen helfen, kritisch mit Werbung und Influencern umzugehen und ihre eigenen Kaufentscheidungen bewusster zu treffen.
Psychische Gesundheit der Jugendlichen
Die YES-Studie weist darauf hin, dass jeder dritte Jugendliche psychisch belastet ist. Diese Erkenntnis ist alarmierend und erfordert sofortige Maßnahmen. Jugendleiter*innen sollten in ihren Programmen verstärkt psychische Gesundheitsthemen ansprechen. Präventionsangebote und Beratungsstellen könnten den Jugendlichen helfen, ihre Sorgen zu äußern und Unterstützung zu finden. Die Implementierung von Achtsamkeits- und Entspannungsübungen in die Gruppenaktivitäten könnte ebenfalls eine positive Wirkung haben.
Digitale Kompetenzen
Laut einer aktuellen Studie sind viele Jugendliche im Umgang mit digitalen Medien nicht ausreichend vorbereitet. Nur 40 % der Achtklässler fühlen sich sicher im Umgang mit Computer und Internet. Umso wichtiger ist es, digitale Kompetenzen in die Jugendarbeit zu integrieren. Workshops, die den sicheren Umgang mit digitalen Geräten und sozialen Medien thematisieren, sollten fester Bestandteil des Programms werden. So können Jugendliche nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern auch lernen, wie sie sich in der digitalen Welt sicher bewegen.
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Alles rund um Medienpädagogik
Fazit
Die aktuellen Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche vor vielfältigen Herausforderungen stehen – von steigendem Schul- und Leistungsdruck über den Einfluss von sozialen Medien bis hin zu psychischen Belastungen. Jugendleiter*innen sind gefordert, diese Themen in ihre Arbeit zu integrieren und Raum für Gespräche und Entwicklung zu bieten, die den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht werden. Indem wir Gelegenheit für Austausch schaffen und die digitale sowie emotionale Kompetenz stärken, können wir einen wertvollen Beitrag zur positiven Entwicklung der jungen Generation leisten.