Der Valentinstag – ein Fest der Liebe oder ein kommerzieller Hype? Jedes Jahr am 14. Februar ist es soweit: Die Geschäfte sind voll mit roten Herzen, Blumen und Schokolade, während in sozialen Netzwerken Liebesbekundungen kursieren. Doch sollte dieser Tag auch in der Jugendarbeit thematisiert werden? In diesem Artikel möchte ich mit euch die Vor- und Nachteile einer Auseinandersetzung mit dem Valentinstag in Gruppenstunden und Ferienlagern beleuchten.
Pro: Eine schöne Gelegenheit für Gemeinschaft und Wertschätzung
Valentinstag muss nicht nur ein Tag für verliebte Paare sein. In der Jugendarbeit können wir ihn als Anlass nutzen, um über Freundschaft, Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung zu sprechen. Es gibt viele kreative Methoden, wie Jugendliche sich gegenseitig kleine Botschaften der Anerkennung schreiben können – unabhängig von romantischen Gefühlen. Eine Gruppenaktion, bei der alle anonym liebe und wertschätzende Worte für andere schreiben, kann das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Zudem bietet der Valentinstag eine Gelegenheit, über Liebe, Beziehungen und Respekt zu sprechen und in den Austausch zu kommen. Themen wie Einvernehmlichkeit, gesunde Beziehungen und Selbstliebe sind für Jugendliche wichtig – und dieser Tag könnte ein guter Aufhänger sein, um über diese Aspekte ins Gespräch zu kommen.
Contra: Druck und Heteronormativität
Doch es gibt auch einige gute Gründe, den Valentinstag in der Jugendarbeit bewusst nicht zu thematisieren. Viele Jugendliche sind (noch) nicht in einer Beziehung und fühlen sich vielleicht unwohl oder unter Druck gesetzt. Gerade in der Pubertät kann die Frage „Hast du schon jemanden?“ unangenehm sein. Manche haben noch kein Interesse an Liebe und Partnerschaft, andere wiederum erleben ihre ersten Gefühle, sind aber unsicher, wie sie damit umgehen sollen.
Hinzu kommt, dass der Valentinstag oft sehr heteronormativ dargestellt wird – also fast ausschließlich auf Jungen-Mädchen-Beziehungen fokussiert ist. In der Jugendarbeit sollte aber Raum für alle Identitäten und Orientierungen sein. Wenn Valentinstag gefeiert wird, dann nur in einer Form, die keine Jugendlichen ausschließt oder ihnen das Gefühl gibt, dass sie nicht „dazugehören“, weil sie sich nicht in das klassische Bild von Romantik und Beziehungen einfügen.
Fazit: Überlegt euch gut, wie ihr ihn gestaltet
Ob der Valentinstag in der Jugendarbeit thematisiert wird oder nicht, sollte gut überlegt sein. Wenn ihr euch dafür entscheidet, sollte es nicht um klassischen Romantik-Druck gehen, sondern um Wertschätzung, Freundschaft und positive Beziehungen. Gleichzeitig sollte es sensibel und inklusiv gestaltet werden – ohne Erwartungshaltungen, die Jugendliche unter Druck setzen.
Vielleicht ist es am besten, die Jugendlichen selbst zu fragen: Möchten sie darüber sprechen? Sehen sie einen Mehrwert darin? Und wenn ja, wie könnte man den Tag gestalten, damit sich alle wohlfühlen? Am Ende ist es wie mit so vielen Themen in der Jugendarbeit – es zählt das Miteinander und das Bewusstsein für die Bedürfnisse aller.
Ihr wollt den Valentinstag in eurer Jugendarbeit aufgreifen? Hier sind einige Idee:
💖 Gruppenstunden-Modul zum Valentinstag (14. Februar)
💌 Bastelbogen für Kinder: Herz zum Valentinstag
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😍 Gruppenstunden-Idee: Liebe
✨ Traumreisen für Kinder & Jugendliche: Die unendliche Liebe
📖 Kurzgeschichte für Kinder: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14)