In Deutschland gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit zu engagieren. Und das ist auch notwendig, denn ohne freiwillige Helfer wären viele Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche schlichtweg nicht möglich. Grund genug, um einmal einen kleinen Überblick zu geben, wo ihr überall tätig werden könnt.
Kirchliche Jugendarbeit
Bei der kirchlichen Jugendarbeit ist der Träger eine Kirche oder zumindest eine ihrer Teilgliederungen. Ziel der christlichen Jugendarbeit ist neben einer sinnvollen Gestaltung der Freizeit der Kinder und Jugendlichen auch die religiöse Sozialisation. Hierzu tragen u.a. die Organisation von Gruppenstunden, Freizeiten, Jungschartagen, Spielen oder Lagerprogrammen bei. Für ein Engagement in der Jugendarbeit solltet ihr neben Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Organisationstalent und Kreativität auch Mitglied der Evangelisch-Lutherischen bzw. katholischen Kirche sein.
Jugendarbeit der Hilfswerke
Zu den Jugendorganisationen der Hilfswerke zählen unter anderem die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ), die Malteser Jugend, das Jugendrotkreuz (JRK) und die Jugendfeuerwehren. Je nach Hilfswerk variieren die angebotenen Programme. So veranstalten beispielsweise der ASJ, das JRK und die Malteser Jugend neben Ferienfreizeiten, Kreativworkshops, sowie Jugendprojekten und –wettbewerben auch Trainings in Erster Hilfe sowie Schulsanitätsausbildungen.
In den Jugendfeuerwehren sind bundesweit aktuell etwa 245.000 Mitglieder organisiert. Um Spaß, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft zu fördern, stehen eine feuerwehrtechnische Ausbildung, Wettbewerbe, Leistungsabzeichen, sportliche Aktivitäten und Zeltlager auf dem Programm. Für die Leitung einer Jugendfeuerwehr ist eine erfolgreiche Teilnahme am Führungskräftelehrgang in der Jugendfeuerwehr sowie eine Ausbildung zum Gruppenführer notwendig.
Politische Jugendarbeit
Zu den deutschlandweit größten Jugendorganisationen der Parteien gehören die Junge Union (CDU/CSU), die Arbeitsgemeinschaft der JungsozialistInnen „Jusos“ (SPD), die Jungen Liberalen „Julis“ (FDP), die Grüne Jugend (Grüne) sowie die Linksjugend [‘solid] (Die Linke). Die Hauptaufgaben liegen pateiübergreifend in der Erziehung der jungen Menschen zu freien Staatsbürgern, der politischen Bildung und der Einbeziehung in die politische Arbeit. Hierfür werden u.a. Camps, Workshops, Tagungen und Seminare organisiert, die als Diskussionsrunden für politische Fragen und zur gegenseitigen Vernetzung dienen. Mitglied kann idR jeder zwischen 14 und 35 Jahren werden. Die Kreis- oder Bezirksvorsitzenden der politischen Jugendorganisationen werden wie in der Politik üblich von den Generalversammlungen gewählt.
Jugendarbeit im Sport
Sportorganisationen bieten Kindern und Jugendlichen verschiedenste Möglichkeiten des sozialen Lernens. Neben der Förderung eines gesunden Lebensstils tragen Jugendsportorganisationen auch wesentlich dazu bei, die gesellschaftlichen Werte zu vermitteln und sind im Gegensatz zu anderen Jugendorganisationen offener für alle Bevölkerungsgruppen. In der Deutschen Sportjugend sind mehr als 10 Millionen junge Menschen in über 91.000 Sportvereinen organisiert. Damit gilt die dsj als größter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Als Leiter von Kinder- und Jugendgruppen plant ihr auch Angebote, die über den üblichen Trainingsplan hinausgehen, z.B. Ausflüge zu Sportveranstaltungen, Spaßturniere oder Ferienfreizeiten. Um Jugendleiter im Sport zu werden, ist es notwendig, dass ihr mindestens 16 Jahre alt seid und Mitglied im entsprechenden Sportverein seid.
Jugendarbeit der Pfadfinderverbände
Zu den bundesweit größten überparteilichen Jugendorganisationen zählen die Pfadfinderverbände mit mehr als 220.000 Mitgliedern. Erklärtes Ziel der Pfadfinderbewegung ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihren Fähigkeiten zu stärken, sie dabei zu unterstützen, soziale und politische Zusammenhänge zu erkennen sowie ihnen beizubringen, in und mit der Natur zu leben. Als Jugendgruppenleiter könnt ihr euch für die Stufen Wölflinge (7 bis 10 Jahre), Jungpfadfinder (10 bis 13 Jahre), Pfadfinder (13 bis 16 Jahre) oder Rover (16 bis 20 Jahre) engagieren. Voraussetzung ist, dass ihr selbst Mitglied eines Pfadfinderverbands seid.
Jugendarbeit im Ausland
Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, Jugendarbeit im Ausland zu leisten. Neben Tätigkeiten in Kindergärten, Kindertagesstäten und Schulen ist auch ein Engagement bei Straßenkinderprojekten möglich. Die Aufgaben und Einsatzbereiche sind dabei idR von der Bedarfssituation der einzelnen Einrichtungen und den individuellen Fähigkeiten im Umgang mit Kindern abhängig. Je nach Zielland ist es dringend geboten, sich vorab über notwendige pädagogische Kurse, Visa, Auslandsversicherungen, Schutzimpfungen etc. zu informieren. Unterstützung bei der Planung findet man bei zahlreichen Organisationen. In Deutschland tut sich die Firma Praktikawelten bei der Vermittlung hervor.
Jugendsozialarbeit
Im Gegensatz zur Jugendarbeit geht es bei der Jugendsozialarbeit darum, Kindern und Jugendlichen sozialpädagogische Hilfen anzubieten, um soziale Benachteiligung oder individuelle Beeinträchtigungen zu überwinden. Dazu zählen unter anderem die mobile Jugendarbeit (Streetwork), Jugendberufshilfe, geschlechtsspezifische Arbeit, Schulsozialarbeit und Jugendmigrationsarbeit. Die Arbeit erfolgt auch häufig in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Freizeiteinrichtungen bzw. Jugendclubs. Um in diesem Sektor tätig zu werden, empfiehlt sich eine sozialpädagogische Ausbildung.
Fazit:
Ein ehrenamtliches Engagement hilft nicht nur den Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung, sondern bringt auch euch persönlich weiter. Ihr lernt, Verantwortung für andere zu übernehmen und schult eure kommunikativen und pädagogischen Kompetenzen. Zudem habt ihr die Möglichkeit, mit entsprechender Ausbildung die Jugendleiter/In-Card (Juleica), einen Qualitäts- und Qualifizierungsnachweis für ehrenamtlich Tätige in der Jugendarbeit, zu beantragen. Mit diesem Ausweis bekommt ihr einen Bonus bei der Studienortwahl für Studienfächer, die durch Hochschulstart vergeben werden sowie Vergünstigungen beim Besuch diverser kultureller Einrichtungen.
Naja, bei politischer Jugendarbeit nur von Jugendorganisationen der Parteien zu reden ist ja wohl sehr kurz gefasst. Neben den Parteijugenden gibt es noch z.B. die DGB- bzw. Gewerkschaftsjugenden und Parteiunabhängige politische Jugendorganisationen, wie z.B. Naturfreundejuge oder die SJD – Die Falken…
Danke für den Hinweis.
auch kleinere Vereine, die wie unser (www.bkuj.de) “nur” ein 14-tägiges Feriencamp für (ca 100) Kids von 7-14 Jahren ausrichten und durchziehen, suchen immer wieder ehrenamtliche Betreuer/Jugendgruppenleiter.
Wir bilden aber auch selbst aus und die Teilnahme an unseren Vorbereitungstreffen ist verbindlich.
Wer also Bock hat, sich in Bremen und umzu einzubringen, kann mich gerne anschreiben