Hast Du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, dass und wie Kinder Gegenstände, Menschen und Situationen eigentlich anders sehen als Erwachsene? Mir ist dies damals krass klar geworden, als ich als Leiter elf Jahre, nachdem ich als Kind in einem Haus war, wieder dort eine Freizeit durchlebt habe.
Aber von vorne: Mit der KJG bin ich schon mit zehn und mit 13 Jahren nach Sistrans in Tirol ins Haus Alpenrose gefahren. Damals waren die 6er-Zimmer riesig, genauso wie die Betten, das Haus hatte gefühlt 100 Meter lange Flure, der Weg zum See war unendlich weit und das Ufer vom Badesee war eigentlich gar nicht in Sicht. Die Badeinsel im See war zudem tierisch weit weg vom eigenen Ufer (obwohl ich damals ein recht schneller Schwimmer war).
Im Alter von 24 war ich dann mit unserem Lager noch einmal in dem Haus in Sistrans. Und: oho, ist das Haus geschrumpft?! Die Betten waren extrem, kurz, die Zimmer nicht wirklich groß und auch der Flur war sofort zuende. Der Badesee war quasi nur einen Katzenwurf weit weg, das Ufer nur ca. 50 Meter entfernt und die Badeinsel gerade mal 15 Meter!
Ist schon interessant, wie sehr sich die Wahrnehmungen unterscheiden können, oder?