Gemeinsam Ideen und Vorhaben zu entwickeln und sich Herausforderungen zu stellen, kann ein Leitungsteam eng zusammenschweißen. Doch nicht selten kommt es unter Jugendleiter*innen im Team zu Konflikten.
Meist wächst der Konflikt langsam heran: Ein*e andere*r Jugendleiter*in hat eine andere Meinung, die er*sie unbedingt durchsetzen möchte. Oder man selbst fühl sich von einer Aussage eines*einer Anderen gekränkt. Bevor es jedoch richtig kracht und der Spaß und die Freude Nebensache werden, sollte sich das Team dem Konflikt stellen. Das schweißt zusammen und bringt die Freude zurück. Doch gerade, wenn es ungemütlich wird, ist das einfacher gesagt als getan.
Ehrlich sein
Es braucht Mut, ehrlich zu sein, doch lohnt es sich! Ob in der Schule oder unter Erwachsenen: Viele Menschen reden lieber hinter dem Rücken des Menschen, über den sie sich geärgert haben. Doch das löst keinen Konflikt und auch nicht das negative Gefühl. Es schwächt die eigene Selbstachtung: Möchte man selbst, dass hinter dem eigenen Rücken gesprochen wird? Nein! Hinter dem Rücken zu reden oder gar nichts zu sagen, ist Gift für jede Beziehung und jedes Team. Daher sollten Jugendleiter*innen im Team immer ehrlich zueinander sein.
Ich-Botschaften
Vorwürfe bringen kein Team weiter. Besser ist es, zu erklären, wie man eine Situation empfinden:
- “Ich bin traurig darüber, dass weil ich mich missverstanden fühle.“
- “Ich fühle mich nicht ernst genommen, wenn ich nicht ausreden kann!“
- “Ich habe da eine andere Meinung, weil….”
Vielen Konflikten liegen Missverständnisse zu Grunde. In den meisten Fällen hat ein Gegenüber es gar nicht so gemeint. Mit Ich-Botschaften lädt man den Anderen ein, seine/ihre Aussage zu berichtigen. Was folgt ist ein “gutes Gefühl” auf beiden Seiten, den Konflikt aus dem Weg geräumt zu haben.
Offen sein für Kompromisse
Man kann nicht immer einer Meinung sein. Hitzige Diskussionen können eine Debatte befeuern. Wenn man ein paar Regeln befolgt und in Ich-Botschaften spricht, kann der Weg zum Kompromiss zwar lang sein, schafft aber am Ende eine Lösung, mit der alle gut arbeiten können.
Offenheit für die Meinung anderer und die Akzeptanz, dass auch anderen ihre Werte wichtig sind, öffnet das Tor zum Kompromiss.
Bereits im Vorfeld Regeln festlegen
Kommt ein Team neu zusammen, kann es hilfreich sein, gleich zu Anfang gemeinsam zu erarbeiten, wie man in Konfliktsituationen miteinander umgehen möchte. Jede*r kann sagen, wie er*sie vermutlich reagiert und warum das so ist. Auch Wünsche, wie man behandelt werden möchte, können in diesem ersten Gespräch geäußert werden.