Fabel: Der Hund und die Katze

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Es war ein schweres Jahr für den Hund. Seine Familie hatte ihn verstoßen und so unselbstständig wie er war, hatte er es mit der Futtersuche recht schwer. Hier und da fand er eine tote Maus oder ein Stück Aas, dass selbst die Vögel nicht mehr fressen wollten. Er magerte mehr und mehr ab. In seinem Magen war ein riesiges Loch, das gestopft werden wollte. Da es jedoch schon Winter war, wurde die Futtersuche immer schwerer für den Hund. 

Um so mehr freute sich der Hund, als er zwischen den Bäumen eine Katze durch den Schnee huschen sah. Er drückte seinen Oberkörper auf den Boden, hob seinen Hintern in die Höhe und setzte zum Sprung an. Er packte die Katze im Nacken und sagte: “Na, das ist ein wahres Festmahl. Du wirst mich richtig satt machen, sodass ich die nächsten Wochen keinen Hunger mehr leiden muss”. 

Die Katze wehrte sich, fuhr ihre Krallen aus und sagte zu dem Hund; “Ich mache dich ganz bestimmt nicht satt, nicht einmal für einen Tag. Siehst du denn nicht, dass ich genauso hungrig und genau so abgemagert bin wie du?”. Der Hund ließ die Katze los und schaute sie etwas genauer an. Viel war wirklich nicht an ihr dran. “Morgen komme ich in ein neues Zuhause. Dort bekomme ich jeden Tag dreimal Futter und viele Leckereien. Ich bekomme Milch zu trinken und darf vom Fleisch und dem Schinken naschen”, sagte die Katze. 

Der Hund überlegte kurz und ging auf den Vorschlag der Katze ein. Er wollte warten, biss sich die Katze dick und rund gefressen hatte und sie dann verspeisen. Die Katze führte ihn einige Schritte durch den Wald, zeigt ihm das Haus wo sie in Zukunft wohnen werde und sagte dem Wolf, er solle in fünf Tagen dorthin kommen. Sie werden auf ihn warten. Dann zog sie von dannen und verschwand in der Dunkelheit. Der Hund versuchte in den kommenden Tagen seinen Hunger zu unterdrücken und machte sich schließlich am fünften Tag auf den Weg. 

Wie versprochen wartet die Katze schon auf ihn. Sie saß vor der geöffneten Haustür auf einer großen Steintreppe. “Ich bin hier. Hier bin ich”, rief sie dem Hund zu. Der Hund freute sich. Die Katze hatte sich wirklich dick und rund gefressen und war gar nicht mehr dünn. Mit einem Satz lief er auf die Treppe zu. Doch gerade in dem Moment, als er die Katze mit seinem großen Maul fangen wollte, kann der stolze Katzenbesitzer aus dem Haus und vertrieb den Hund mit lauten Gebrüll. Mit eingezogenem Schwanz rannte der Hund vom Hof und wurde nie wieder gesehen. 

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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