Theo ist gelangweilt. Gähnend sitzt er auf einem Holzstamm im Freien und wärmt sich seine kalten Hände am Lagerfeuer. Seine Jugendgruppe feiert ein Winterfest im Freien und gleich wird eine Schnitzeljagd veranstaltet. Dabei soll es um die Weihnachtsgeschichte gehen, aber Theo hat keine Lust darauf. Er kann nicht schnell rennen und bleibt lieber am Feuer sitzen.
“Theo! Na, los. Wir brauchen dich. Komm mit!”
Sein Freund Max zieht ihn am Ärmel.
“Och, nö.” Theo zieht die Schultern ein. “Du weißt doch, dass ich nicht so schnell bin. Ohne mich habt ihr bessere Chancen zu gewinnen.”
Aber Max lässt nicht locker und schließlich geht Theo mit.
Und es wird ganz anders, als er gedacht hat. Gleich die erste Rätselfrage ist ziemlich kniffelig.
“Wie viele Waisen besuchten Jesus? Drei, mehr als drei oder mindestens drei?” Max schaut verwirrt in die Runde. “Von der richtigen Antwort hängt es ab, ob wir den nächsten Zettel finden. Aber ich habe keine Ahnung.” Auch die anderen Kinder schauen ratlos drein.
“Mindestens drei.”, sagt Theo schnell. “Die genaue Anzahl steht nicht in der Bibel. Aber weil sie drei Geschenke mitbrachten, gehe ich mal davon aus.” Er zuckt zusammen, als Max ihm kräftig auf den Rücken klopft.
“Mensch, Theo! Gut, dass wir dich haben.”
Die Mannschaft sucht rasch nach dem nächsten Hinweis. Wieder liest Max die Frage vor:
“Wie alt war Jesus bei dem Besuch der Waisen? Zwei Tage, zwei Wochen oder zwei Jahre alt?”
“Schon wieder die Waisen.”, stöhnt ein Junge aus der Gruppe und ein anderer kichert. Trotzdem schauen alle erwartungsvoll zu Theo. Der reibt sich nachdenklich das Kinn.
“Zwei Jahre ungefähr, würde ich sagen. In der Bibel steht, sie wohnten in einem Haus, als die Waisen sie fanden. Und die Reise aus dem Morgenland dauerte bestimmt länger als wenige Wochen.”
“Gut.” Max nickt eifrig. “Dann nehmen wir das und suchen den nächsten Zettel.”
Der nächste Hinweis enthält wieder eine Frage, die nur Theo beantworten kann. Und danach stoßen sie als erste zum Ziel – eine Schatzkiste mit leckeren Schokoriegeln – und lassen die andere Mannschaft weit hinter sich zurück. Als sie später am Lagerfeuer die gefundenen Süßigkeiten unter sich aufteilen, kommt Max auf Theo zu.
“Siehst du – es ist nicht wichtig, ob du schnell rennen kannst oder nicht. Ohne dich hätten wir das Spiel heute nicht gewonnen.”
Theo wird rot. Er freut sich über Max’ Worte.
“Das freut mich. Und danke, dass du mich überredet hast, mitzumachen. Das hat mir gezeigt, dass eine Geschichte nicht langweilig ist, bloß, weil man sie schon kennt. Nein – die Weihnachtsgeschichte ist und bleibt eine der spannendsten Geschichten!”