Wanderungen und Ausflüge mit Jugendlichen: Ausstattung einer Rucksack-Apotheke [in Kooperation mit Shop Apotheke]

Beitrag speichern
gespeichert

Ausflüge im Ferienlager setzen für alle Teilnehmer*innen einen Höhepunkt. Für einen sorgenfreien Wandertag solltet ihr also gut vorbereitet sein. Vorab sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen gut abgeklärt und der Zielort den Jugendleiter*innen bekannt sein, sodass potenzielle Gefahrenquellen und alle örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. 

Informationen sammeln

Als erstes informiert euch, wo sich die ortsansässigen Ärzte und das nächstgelegene Krankenhaus befinden. Natürlich ist in einem kritischen Notfall der Notruf mit der 112 zu wählen. 

Außerdem ist es ratsam sich im Vorhinein schon zu informieren, wie kleinere Verletzungen, wie Schürfwunden, Mückenstiche oder Verbrennungen zu behandeln sind. Denn unterwegs mit Jugendlichen kann immer etwas passieren und darauf solltet ihr vorbereitet sein – nicht nur mit dem richtigen Material, auch mit dem passenden Mindset. Indem ihr wisst, wie ihr reagieren müsst, schützt ihr euch und die Jugendlichen. Aus dem Erste-Hilfe-Kurs ist euch vielleicht bekannt, dass Ruhe bewahren die oberste Regel ist. Denn Panik überträgt sich auf die Betroffenen. 

Gesundheitsdaten erfassen

Im weiteren Schritt informiert euch gut über den Gesundheitsstand der einzelnen Teilnehmer*innen. Ganz konkret muss schon vorab klar sein, ob es Jugendliche mit Allergien oder besonderen medizinischen Bedürfnissen gibt und ob jemand Medikamente nimmt. In jedem Fall sollten alle Absprachen mit den Erziehungsberechtigten vorher getroffen werden. Wie werden die Medikamente gegeben und aufbewahrt? Lasst euch das von ihnen notieren und unterzeichnen. Seid vorsichtig und umsichtig im Umgang mit Medikamenten. 

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im schlimmsten Fall zu einem Personenschaden durch falsche Medikamentengabe kommen. In diesem Fall wird der Schaden der deutschen Unfallversicherung gemeldet. Diese kommt für Folgeschäden im Falle einer nicht vorsätzlich falschen Medikamentenverabreichung auf. Jedoch sollten Medikamente nur in Ausnahmefällen und nur in Absprache mit Eltern von euch verabreicht werden. 

Rucksack-Apotheke packen

Sind diese Vorbereitungen getroffen wird der Rucksack für den Ausflug gepackt.

Dafür kann man in der Apotheke oder online eine Notfallbox kaufen, die alles für eine Erstversorgung von Verletzungen enthält. Ist solch eine Tasche schon vorhanden, überprüft diese unbedingt auf Aktualität und Vollständigkeit.

Die Rucksack-Apotheke sollte Folgendes enthalten:

  • Kontaktdaten der Eltern
  • Desinfektionsspray
  • Splitter-/Zeckenpinzette
  • Sofort-Kälte-Kompresse – hilft bei Verstauchungen, Prellungen oder Quetschungen
  • Kalt-/Warm-Kompresse
  • Verbandschere
  • Wundpflaster – zur Versorgung kleinerer Verletzungen
  • Brandsalbe – bei kleinere Brandverletzungen
  • Pflasterbinde – als Fingerpflaster
  • Einmalhandschuhe
  • Steriler Wundverband 
  • Sterile Kompressen – zum Auflegen auf eine Wunde
  • Elastische Fixierbinde – fixiert die sterilen Kompressen
  • Spuckbeutel
  • Rettungsdecke – silberne Seite zum*r Jugendlichen schützt vor Wärmeverlust, goldenen Seite zum*r Jugendlichen schützt vor Hitzeeinwirkung
  • Notfall-Ratgeber: Erste Hilfe am Kind

Die Materialien könnt ihr euch zum Beispiel bei Shop Apotheke kaufen und den Rucksack individuell zusammenstellen. 

Typische Verletzungen unterwegs

Schürf- und Schnittwunden

Die betroffene Stelle wird desinfiziert und zum Schutz vor weiteren Schmutzpartikeln durch ein Pflaster geschützt.

Beulen

Mit leichtem Druck kühlen.

Nasenbluten

Ein feuchtes Tuch oder Kühlpad in den Nacken und den Kopf nach hinten legen. Die Blutung kann durch ein Taschentuch gestoppt werden.

Zeckenbiss

Grundsätzlich sollten sich alle Teilnehmer*innen nach einem Ausflug in Wälder und Wiesen sehr gründlich auf Zecken untersuchen. Zecken krabbeln unter die Kleidung und gehen vor allem in weiche Hautpartien, wie Achselhöhlen oder den Schambereich. Aber auch an anderen Körperstellen beißen sie sich fest. Sie sollten so schnell wie möglich entfernt werden, um eine Infektion mit Borreliose oder FSME-Viren zu verhindern. Am sichersten ist eine Entfernung durch einen Arzt – sofern durch die Eltern erlaubt, könnt ihr dies auch selbst machen. Nach Entfernen der Zecke die Stelle desinfizieren und diese in den nächsten Tagen beobachten.. Sollte sie nicht vollständig entfernt worden sein oder sich eine Entzündung bilden, muss sofort ein Arzt konsultiert werden.

Bienen- oder Wespenstich

Die Stelle muss sofort desinfiziert und anschließend gekühlt werden. Auf Anzeichen möglicher allergischer Reaktionen achten.

Frakturen

Bei Brüchen muss der Notruf gewählt werden. Wenn möglich lagert den Körperteil nach oben, um eine Schwellung zu verhindern. Anschließend vorsichtig mit einem Kühlakku kühlen.

Verbrennungen

Verbrennungen entstehen bei direktem Kontakt mit Feuer oder Berühren von heißen Gegenständen.  Die betreffende Körperstelle sollte so schnell wie möglich mit lauwarmem Wasser (nicht weniger als 30°c um eine Unterkühlung zu vermeiden) gekühlt werden. Wasser ist dem Kühlpad vorzuziehen. Leichte Verbrennungen sind zwar ungefährlich, schmerzen aber sehr. Dagegen kann eine Brandsalbe aufgetragen werden. Mit einer sterilen Kompresse leicht bedecken. Bei schwereren Verbrennungen muss ein Arzt hinzugezogen werden. 

Verbrühungen

Verbrühungen entstehen durch heiße Flüssigkeiten.  Die Erstversorgung ist, wie bei Verbrennungen, die gleiche.

Im Zweifelsfall kontaktiert immer einen Arzt. So seid ihr auf der sicheren Seite.

Egal um welche Verletzung es sich handelt, eine weitere Beobachtung muss immer durch die verantwortliche Aufsichtsperson erfolgen. Es können noch Spätfolgen wie Schwindel, Übelkeit oder allergische Reaktionen auftreten.

Ähnliche Artikel

Kommentare

HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Newsletter

Jede Woche neue Ideen und Anregungen mit dem Jugendleiter-Newsletter!

Schon über 8.200 Jugendleiter*innen erhalten meinen Newsletter – hol auch du dir regelmäßig frische Ideen für Gruppenstunde, Ferienlager und Co. in dein Postfach.

Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

Social Media

2,199FansGefällt mir
6,418FollowerFolgen
12,155FollowerFolgen
1,899FollowerFolgen
1,230AbonnentenAbonnieren