Jugendliche zwischen 8 und 18 sind eine ganz spezielle Gruppe mit ganz speziellen individuellen Bedürfnissen. Und nichts veraltet so schnell wie Trends in der Jugendkultur, was sich nicht nur in der angesagten Jugendsprache widerspiegelt. Damit ihr als Jugendleiter*innen hier auf dem neuesten Stand seid, hier ein paar aktuelle Trends der Lebenswelt der Jugendlichen von heute:
TikTok immer noch angesagteste App – aber “Wordle” holt auf
Kein Zweifel, die große Mehrzahl der Jugendlichen liebt ihr Smartphone und verbringt einen großen Teil der freien Zeit mit diesem technischen Kommunikationsmittel. Und natürlich ist TikTok mit den unzähligen Songs und Remixen und Memes auf der App auch immer noch mit die beliebteste App. Dass der Datenschutz hier zumindest fragwürdig ist, gehört dabei ehrlicherweise nicht zu den Hauptsorgen der jugendlichen User. Das muss man wissen und akzeptieren, wenn man mit Jugendlichen arbeitet. TikTok sorgt auch aktuell wieder für innovative Stilbrüche durch das Remixen von uralten Titeln in neuem Kleid und als Rapversion.
Mittlerweile ist aber das digitale Kreuzworträtsel “Wordle” mit seiner digitalen Kapitalismuskritik angesagter und hat in Social Media und auch stark auf Twitter einen echten Hype ausgelöst.
Alles Klima? Die Wahrheit über junge Klimaaktivisten
Beim Thema Klima herrscht auch ein gewisser Trugschluss, gerade auch Jugendleiter*innen sollten das wissen. Es ist keinesfalls so, dass die große Mehrheit der Jugendlichen für den totalen Klimaschutz aktiv ist. Vielmehr wünscht sich tatsächlich die Mehrzahl ganz konservativ ein Auto und träumt auch von Flugreisen in ferne Länder. Und die Jugendlichen lassen sich oft von den Eltern zur Schule fahren und abholen und nachmittags zum Sport und anderen Freizeitaktivitäten. Dieser Widerspruch darf nicht ignoriert werden, wenn es um das Thema geht, wie Jugendliche Denken, Fühlen und Handeln in 2022.
GIFs – bei jugendlichen Nutzern total verpönt
Früher waren GIFs das beste Tool, um eine gefühlsbetonte Reaktion mit eben einer coolen kleinen Bilddatei zu verstärken. Dieser Trend ist aber 2022 definitiv vorbei, wenn es um das Verhalten und Denken der aktuellen Jugend geht. Im Gegenteil – es gilt mittlerweile als ausdrücklich “alt” und somit höchst verdächtig, wenn Kommentare bei Twitter und Co mit einem GIF ergänzt werden. Diese Person bekommt das Stigma von Ü30 – und damit steinalt.
Nicht zuletzt – die Corona-Pandemie dominiert immer noch alles
Die Auswirkungen der seit März 2020 andauernden Corona Pandemie gerade für die Gruppe der Jugendlichen 8-18 sind dramatisch und noch gar nicht in ihren Folgen richtig einzuschätzen. Fakt ist, dass die Zahl der Depressionserkrankungen gerade in dieser Alterskohorte exorbitant angestiegen ist. Zusätzlich treten auch Erkrankungen wie Essstörungen massiv auf. Durch die Eindämmungsmaßnahmen zur Corona-Pandemie sind viele Jugendliche seit März 2020 ohne ihre vertrauten Sozialkontakte zu anderen Jugendlichen. Das betrifft natürlich zunächst die Schule, wo viel Interaktion mit anderen Jugendlochen stattfindet. Aber auch wichtige Strukturen im Freizeitbereich wie Sport, Vereine und Discos fallen weg. Durch den erhöhten Internetkonsum und Teilnahme an sozialen Netzwerken kommt es auch immer häufiger zu Cybermobbing, was auch Folgen bis zum Suizid nach sich ziehen kann.