Klassismus in der Jugendarbeit: Definition & Relevanz

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Ein immer schon sehr wichtiges und präsentes Thema ist Klassismus. Denn durch ihn werden Menschen ausgegrenzt, diskriminiert und in ihrer persönlichen Entfaltung und Entwicklung behindert. Doch was es mit diesem Begriff eigentlich auf sich hat und wie ihr in der Jugendarbeit damit umgehen könnt, wird im Folgenden genauer erörtert.

Die Definition: Was versteht man unter “Klassismus”?

Immer wieder taucht das Wort in wichtigen Zusammenhängen auf und bezieht sich vor allem auf den sozialen Status. Gemeint ist damit vor allem die Unterdrückung und Diskriminierung von Personen, bei denen man einen sozialen Status entweder vermutet oder es auch tatsächlich so ist. Das schränkt die Betroffenen natürlich ein, sodass eine Eingliederung, Partizipation und das gesellschaftliche Miteinander deutlich erschwert wird. Doch nicht nur in der Gesellschaft hinterlässt der Klassismus seine Spuren.

Auch in der persönlichen Entwicklung des Menschen und im Berufsleben kann Klassismus eben dafür sorgen, dass ein Mensch nicht so sein kann, wie er*sie es möchte, beispielsweise durch Ausgrenzung und Vorurteile durch andere oder weil eben bestimmte Mittel zum Zweck fehlen und nicht greifbar sind.
Ein Mensch benötigt, egal welchen Status er auch zu haben scheint, Respekt, Aufrichtigkeit und besitzt die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen auch. Es geht also beim Kampf gegen den Klassismus vor allem darum, Ausgrenzungen aufgrund von einem sozialem Status zu überwinden und diesen mit anderen, vorurteilsfreien Augen zu betrachten.

Zu finden ist der Klassismus an vielen verschiedenen Orten wie in der Politik, bei der Arbeit in Kulturbetrieben und auch in pädagogischen Einrichtungen unter den Kindern und auch Eltern lässt sich das Problem immer wieder finden.

Wo findet man Klassismus in der Kinder- und Jugendarbeit?

Tatsächlich ist der Klassismus überall zu finden, sowohl in Schulen, Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen und eben allen Treffpunkten, wo Menschen zusammenkommen. Oft wird schon anhand des Aussehens, der Kleidung und “Ausstattung” (z.B. in der Schule) darüber geurteilt, welchen sozialen Status die Kinder und Jugendlichen sowie die Eltern und Erziehungsberechtigten besitzen. Dass das jedoch nichts mit dem Charakter und den Werten eines Menschen zusammenhängt, vergessen viele. Oft wird schon geurteilt, noch bevor man eine Person richtig kennenlernen kann und das muss verhindert werden.

Denn die Teilhabe in der Jugendarbeit sollte für alle Kinder unabhängig von der sozialen Herkunft, den finanziellen Möglichkeiten und dem gesellschaftlichen Status gewährleistet sein. Jedes Kind und jede*r Jugendliche sollte so sein und sich ausleben dürfen, wie er*sie ist. Denn wer beschließt, dass Kinder, die aus ärmeren und nicht akademischen Familien stammen, nicht doch ihren Wünschen nachgehen können und Jura oder Medizin studieren?

Ihr als Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit dient als Vorbilder und deswegen ist es umso wichtiger, dass ihr mit gutem Beispiel vorangeht und andere Menschen nicht wegen all der aufgezählten Sachen verurteilt. Ihr fungiert als Vorbild für andere Kinder und Jugendliche und auch für Kolleg*innen und natürlich merken es auch die Kinder selbst.
Doch nicht nur das ist ausschlaggebend. Auch die Aktionen, die ihr anbietet, sollten für möglichst alle nutzbar und vertretbar sein. Was ihr im Konkreten dabei beachten solltet und was ihr selbst aktiv tun könnt, erfahrt ihr aber erst im nächsten Artikel zu dieser Thematik.

Wer ist von Armut betroffen?

Im Jahr 2020 waren in Deutschland rund 20,4% aller Menschen in Deutschland von sozialer Ausgrenzung und Armut betroffen. Diese Statistik veröffentlichte die Statista, eine Website, die sich unter anderem hiermit auseinandersetzt. Zudem heißt es, dass wer in Deutschland weniger als ca. 14.100 Euro im Jahr verdient, als armutsgefährdet gilt. Die Statistiken für das Jahr 2022 folgen noch, zeigen jedoch bereits 2020, wie bedrohlich diese Zahl ist und wer die aktuellen Krisen beobachtet, kann sich denken, dass dies nichts Gutes bedeutet und sich weiterhin auf die steigenden Zahlen der von Armut betroffenen Menschen auswirken wird.

Auch Kinder sind von dieser Armut automatisch mit betroffen. So heißt es, dass 20,2% aller in Deutschland lebenden Kinder im Jahr 2020 von der Armut betroffen waren. Das ist mehr als jedes fünfte Kind, was eine enorm hohe und beängstigende Zahl darstellt.
Denn die Armut spiegelt sich im gesamten Lebensumfang der Kinder wider. Sowohl bei der Ernährung, den Anziehsachen, den Freizeitangeboten als auch in der Schule leidet die jüngste Generation unter diesen Bedingungen. Sie werden von gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen ausgegrenzt und leider tendiert auch das Fachpersonal voreilige Schlüsse zu ziehen, wie beispielsweise in Elterngesprächen und Ähnliches.

Teure Klassenfahrten oder Freizeitangebote in Kinder- und Jugendeinrichtungen erschweren es den Menschen, an öffentlichen Angeboten teilzunehmen und sich einzugliedern. Wichtig ist also, darauf zu achten, ein Programm und ein Umfeld zu schaffen, bei dem jede*r teilnehmen kann. Das heißt nicht, dass man verzichten muss, es gibt unzählige Möglichkeiten, armutsbetroffene Menschen zu unterstützen und einzubeziehen.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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