In dieser Gruppenstunde soll es darum gehen, die Vielfalt von Emotionen zu besprechen und zu zeigen, dass auch Traurigkeit in Ordnung ist und nicht versteckt werden muss, eben genau so wie andere Gefühle auch. Dabei steht der offene Umgang mit allen Emotionen im Vordergrund.
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Ein Aufwärm-Spiel als Eröffnung der Stunde
Zu Beginn wollt ihr euch zusammen mit den Jugendlichen aufwärmen und locker machen. Dafür wird die Gruppe in gleichstarke Teams aufgeteilt. 2-3 Personen spielen dabei die Fänger*innen, wohingegen 2-3 Jugendliche als Sanitäter*innen dienen sollen. Der Rest wird als großes Ganzes betrachtet und muss vor den Fänger*innen weglaufen.
Wird dann eine Person gefangen, muss diese sich auf den Boden legen und die Sanitäter, welche übrigens nicht gefangen werden können, sind dann dazu verpflichtet, den*die Gefangene*n aufzusammeln und auf eine vorab aufgebaute Matte oder Decke zu legen. Nach 5 Minuten ist diese Person dann wieder auf dem Spielfeld einsetzbar.
Einführung in das Thema für die Jugendlichen
Setzt euch in einen Stuhl- oder Sitzkreis und verteilt an jede*n Jugendliche*n Smileys. Jetzt werden von eurer Seite aus Fragen gestellt, welche die Jugendlichen durch Heben des entsprechenden Smileys beantworten können.
Beispiele:
- Mit welcher Emotion bin ich heute in die Gruppenstunde gekommen?
- Wie habe ich mich am letzten Wochenende gefühlt?
- Welche Emotion beschreibt mich allgemein am besten?
- Wie habe ich mich nach der letzten Arbeit/Klausur gefühlt?
- Bei welchem Gefühl fällt es mir schwer, dieses zu verstehen?
Es dürfen dabei bis zu zwei Smileys gleichzeitig gehoben werden.
Arbeit am Thema: Der Gefühls-TÜV
Als Hauptteil macht ihr nun zusammen einen kleinen Gefühls-TÜV. Dazu besprecht ihr zunächst, was hier das Wort “TÜV” überhaupt meint.
Ü = Überlegen: Im ersten Teil der Aktion muss verstanden werden, was man überhaupt gerade fühlt. Denn Gefühle kommen und gehen und sollten auch nicht aufgehalten werden. Wichtig ist, sich mit diesen auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, was man gerade eigentlich genau fühlt. Besonders bei negativen Gefühlen ist es wichtig, da man oft versucht, diese in den Hintergrund zu schieben.
V = Verstehen: Der nächste Schritt befasst sich dann damit, wie es zu diesem Gefühl gekommen ist, also wodurch genau dieses hervorgerufen wird. Bestimmte Emotionen sind miteinander verknüpft und auch das Wort “Trigger” spielt eine wichtige Rolle. Manche Gefühle liegen tief und müssen erst einmal genauer klassifiziert werden.
T = Tu etwas: Sobald ihr dann wisst, was ihr fühlt und auch warum, kann etwas dagegen unternommen werden. Beispielsweise kann man sich bei negativen Gefühlen einem Freund anvertrauen oder mit den Eltern oder Geschwister darüber sprechen. Auch Sport und kreative Verarbeitungsmöglichkeiten können helfen.
Sobald ihr dann die Aspekte des TÜVs verstanden habt, stellt ihr verschiedene Situationen vor, welche ihr gemeinsam mit dem Gefühls-TÜV analysiert. Beispiele dafür können sein:
- Mobbingsituation in der Schule
- der Schwarm fragt nach einem Date
- eine schlechte Note in einer wichtigen Klausur bekommen
- die Eltern wollen getrennte Wege gehen
- die beste Freundin hat einen Verkehrsunfall
Spiel: Der Gefühlskompass
Für das letzte Spiel bekommen die Jugendlichen runde Aufkleber. Diese müssen nun genutzt werden, um die allgemeine Stimmung zu definieren. Ihr legt nämlich nun in die Mitte eures Stuhl- oder Sitzkreises immer einen Zettel mit einem Gefühl. Je nachdem, wie intensiv und oft man dieses spürt, muss man den Aufkleber entsprechend nahe an das Wort kleben.
Hier sind ein paar Ideen für passende Gefühle:
- Trauer
- Glück
- Freude
- Frust
- Wut
- Stolz
- Begeisterung
- Einsamkeit
- Angst
- Ungerechtigkeit
- Unzufriedenheit
Wie sieht das Stimmungsbild aller Zettel am Ende aus?
Abschlussrunde und Verabschiedung
In einem Stuhl- oder Sitzkreis fragt ihr die Jugendlichen nun zum Schluss, wie sie die heutige Gruppenstunde empfunden haben und macht euch so ein Bild über die allgemeine Stimmung. Gerne könnt ihr dazu auch eine Reflexionsmethode nutzen. Ideen dazu findet ihr im unten aufgeführten Link.
Material für diese Gruppenstunde
- farbige Bänder
- Matten oder Decken
- für jede*n Teilnehmer*in Smiley mit verschiedenen Emotionen (auf Papier)
- runde Aufkleber
- Zettel mit Gefühlen darauf