Gruselgeschichte: Der Friedhof des Grauens

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“Mir ist langweilig. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.” Timo seufzte. “Geh’ doch herüber zu Bastian. Zusammen findet ihr bestimmt eine schöne Beschäftigung.”, schlug Timos Mutter vor.
Gesagt, getan. In den Schulferien gibt es schließlich nichts Schlimmeres als Langeweile.
Bei Bastian angekommen fand Timo ihn mit dem Kopf in einer großen Pappschachtel vor. 
“Was machst du da?”, fragte er verwundert. 
“Ich suche meine Taschenlampe.”, antwortete sein Freund. 
“Und wofür brauchst du die?”  
“Mir war so langweilig. Da habe ich mir überlegt, dass ich heute eine Nachtwanderung machen könnte. Ich wollte dich ohnehin gleich anrufen, aber gut, dass du schon da bist. Hast du Lust mitzukommen?”
“Na klar”, antwortete Timo begeistert. “Ich frage schnell meine Mutter, ob ich mitdarf.” 
Sofort rannte er nach Hause und fragte nach. “Seid vorsichtig und kommt nicht zu spät zurück. Auch in den Ferien braucht ihr genügend Schlaf.” Timo versprach es ihr und packte schnell seinen Rucksack. 
Bewaffnet mit einer Taschenlampe, einer Trinkflasche und ein paar Erdnüssen verließ er wieder das Haus. 
Bastian hatte inzwischen seine Taschenlampe gefunden und war ebenfalls bereit zum Aufbruch ins Abenteuer. 
Bei einkehrender Dunkelheit machten sie sich auf den Weg. Sie gingen durch ihre Nachbarschaft, am dunklen Waldstück entlang und schließlich in den Park. 
Neben dem Rascheln des Windes in den Bäumen und ein paar kleinen Tieren im Gebüsch war es dort menschenleer. Nach kurzer Zeit bracht Timo das Schweigen: “Oh man, hier ist es ja echt öde.” 
“Ja das stimmt.”, bestätigte Bastian. “Aber ich habe eine Idee: Lass uns zum Friedhof gehen. Da ist es bestimmt spannender.”
Sofort machten die beiden Freunde sich auf den Weg. Wenig später erreichten sie den am Wald angrenzenden Friedhof. Ein leichter Nebel umgab die Grabsteine. Ein paar Krähen ergänzten die düstere Atmosphäre. Genauso hatten sich die beiden ihre Nachtwanderung vorgestellt.
Schritt für Schritt wagten sie sich auf das Friedhofsgelände. Je weiter sie gingen, desto unheimlicher wurde es. Die Geräusche häuften sich und wurden lauter, die Knie der Jungs hingegen immer weicher.
Plötzlich hörten sie ein Flattern direkt neben ihnen. Sie kreischten und umklammerten sich. “Puh, das war nur eine Eule”, stellte Timo fest. “Die hat uns aber einen schönen Schrecken eingejagt.” Leicht schmunzelnd gingen sie weiter.
Als sie gerade wieder Richtung Ausgang abbiegen wollten, passierte es. Sie wurden mit festen Griffen von hinten gepackt. Es ging alles sehr schnell und sie konnten weder etwas sehen noch sich wehren. “Aaaah, wir wollen nicht sterben!”, schrie Bastian.
Im nächsten Augenblick wurden sie losgelassen. Sofort drehten sie sich um und sahen Bastians großen Bruder und dessen Freunde, die sich vor Lachen nicht mehr halten konnten. 
“Ey, was soll das? Was macht ihr hier?”, fragte Bastian. 
“Hahaha, wir haben gesehen, was ihr vorhabt, und konnten nicht auf diesen Spaß verzichten. Ihr hättet mal eure Gesichter sehen müssen. Einfach zu komisch!”
“Haha, sehr witzig.”, sagten Timo und Bastian im Chor. 
Peinlich berührt, aber auch etwas froh, dass es “nur” Bastians Bruder war, der sie dort zu Tode erschreckt hat, machten sie sich auf den Heimweg. Vom Friedhof hatten sie jedenfalls erstmal genug.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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