Zum ersten Mal in ihrem Leben sind die Geschwister Tina und Marco mit ihren Eltern zum Campingurlaub aufgebrochen. Auf einem großen Campingplatz, der direkt an einem kleinen Waldstück gelegen war, bauten sie ihre Zelte auf und freuten sich auf ein tolles Wochenende in der Natur.
Als alles aufgebaut war, machten sich die beiden auf, um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Schnell führte sie der Weg in das kleine Waldstück. Sie wanderten entlang von Felsen und Bäumen immer tiefer hinein, bis sie schließlich auf eine Art Höhle stießen.
“Komm, Tina, lass uns reingehen.” Tina war unsicher. “Hm, bist du sicher. Sollten wird das nicht lieber mit Mama und Papa besprechen?”
“Sei kein Angsthase!”, entgegnete ihr Bruder und marschierte los. Allein bleiben wollte Tina natürlich auch nicht. Deshalb folgte sie ihm ins Innere der Höhle.
Dort war es sehr dunkel und nur wenig Tageslicht drang ins Innere. Zum Glück hatte Marco seine kleine Taschenlampe dabei. Damit konnten sie zumindest etwas sehen.
Die Höhle war sehr feucht von innen und überall wuchs Moos. “Lass uns hier bitte wieder herausgehen”, bat Tina. “Quatsch, wir haben doch noch nicht alles gesehen.”, erwiderte Marco und ging weiter hinein.
Plötzlich bewegte sich etwas in ihrer Nähe. Schnell richtete Marco seine Taschenlampe auf die Wände der Höhle. Er konnte aber nichts erkennen.
“Wo kam das her?”, fragte er seine Schwester. Diese zuckte nur unwissend mit den Schultern.
Kurze Zeit später vernahmen sie wieder dieses Geräusch.
“Es ist doch deutlich gruseliger, als ich dachte”, gab Marco nun etwas verängstigt zu. “Aber ich will auch herausfinden, was das für ein Geräusch war.”
Sie umkurvten einen kleinen Felsen und standen plötzlich mitten unter einer Art Gewölbe.
“Da drüben hat sich etwas bewegt.”, rief Tina. “Schnell, leuchte mal an die Decke.”
Gesagt, getan. Marco richtete die Taschenlampe nach oben und da sahen sie sofort die Quelle der Geräusche und Bewegungen. An der Höhlendecke hingen unzählige Fledermäuse.
Zum ersten Mal waren sich die Geschwister einig. “Lass uns sofort verschwinden!”
Doch da war es schon zu spät. Sie wurden entdeckt. Die Fledermäuse lösten sich und flogen direkt auf sie zu.
“Lauf!”, schrie Marco. Mit vollem Tempo rannten sie in Richtung Ausgang, dicht gefolgt von dem Rudel Fledermäuse.
Erleichtert erblickten sie das Licht des Ausgangs und mit einem satten Hechtsprung waren sie im Freien. Sie hatten die Fledermäuse abgehängt.
Schnell gingen Tina und Marco zurück zum Zeltplatz. Dort angekommen fragten ihre Eltern besorgt: “Wo wart ihr denn und warum seid ihr so schmutzig an den Knien?”
“Das ist eine laaange Geschichte, die wir euch besser nicht erzählen.”, entgegnete Tina.
Zähneknirschend wurde das akzeptiert.
Den darauffolgenden Vorschlag, einen Spaziergang durch den Wald zu machen, lehnten Tina und Marco jedoch lieber ab.