11 Kinderspiele aus Australien

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Auf dem australischen Kontinent, zu dem auch Ozeanien im Pazifik gehört, gibt es eine ganze Bandbreite verschiedenster Kinderspiele. Diese machen nicht nur eine Menge Spaß, sondern sind gleichzeitig Zeugnisse einer vielfältigen Kultur. 

1. Fidschi: Das Wurfspiel (Viritaka)

Die Bezeichnung des Wurfspiels Viritaka bedeutet im Deutschen “werfen”, was gleichzeitig auch den Inhalt des Spiels beschreibt. Damit ihr das Spiel mit den Kindern spielen könnt, benötigt ihr ein paar wenige Spielsteine (z.B. Muscheln oder Steine). Außerdem muss ein Spielfeld eingezeichnet werden. Dies kann im Freien entweder durch Malkreide stattfinden oder auch händisch auf einem Untergrund auf Sand. Das Spielfeld ziert insgesamt zwei Bahnen, die über je zehn Felder verfügen. Möchtet ihr und die Kinder es den Kindern in Fidschi gleichtun, könnt ihr das Wurfspiel im Sommer im Sand spielen. In jeder Runde hat jedes Kind einen Versuch. Für den Versuch tritt das Kind hervor und stellt sich einer Entfernung von zwei Metern vor das auf den Boden aufgemalte Spielfeld. Das Ziel ist es nun, dass die geworfene Muschel in einer der aufgezeichneten Felder landet. Gelingt dies, hat das Kind noch einen Versuch frei. Gelingt es nicht, ist das nächste Kind an der Reihe. Das Kind, dessen Muscheln am Ende am häufigsten in dem aufgezeichneten Spielfeld liegen, hat gewonnen. 

2. Australien: Die Gans und der Fuchs 

Für das in Australien beliebte Fangspiel eignen sich sowohl ein ausreichend großer Raum als auch die Wiese im Grünen. Den Ort des Spiels solltet ihr von der Jahreszeit abhängig machen. Unabhängig von der Jahreszeit empfiehlt sich das Bereitstellen von Wasser in Trinkflaschen im Nachgang, da den Kindern dieses Spiel nicht nur viel Freude bereitet, sondern sie auch auspowert. Zunächst müssen die Kinder einen Kreis bilden und die Augen schließen. Nun müsst ihr als Spielleiter*innen einem Kind vorsichtig auf den Kopf tippen. Das ist das Signal dafür, dass das Kind der Fuchs ist. Nun öffnen alle Kinder wieder die Augen und ein anderes Kind geht im Kreis herum und tippt jedem Kind auf die Schulter. Dabei erwidert jedes Kind mit: “Gans”. Wenn aber das Kind, das der Fuchs ist, angetippt wurde, so sagt dies :”Fuchs!”, woraufhin alle Kinder wegflitzen müssen. Schafft es der Fuchs, eine Ganz zu tippen, so ist diese ausgeschieden. Das Spiel geht so lange, bis nur noch eine Gans übrigbleibt. Dieses Kind ist dann der Gewinner der Runde und für die nächste Runde werden die Rollen wieder neu zugeteilt. 

3. Neuseeland: Das Bootsrennen der Maori (Waka ama)

Der Sage nach ging der Halbgott Maui in seinem Waka (der Name der Maori für ein Boot) auf Fischfang. Ihm gelang es, einen riesigen Fisch zu fangen. Dieser riesige Fisch und sein Boot verwandelten sich sodann in Neuseeland. Die Spuren der eigenen Kultur sind heutzutage für die Maori in Neuseeland noch immer von großer Bedeutung. Mit eurer Kindergruppe könnt ihr nicht nur das Bootsrennen nachspielen, sondern den Kindern gleichzeitig auch etwas über die vielfältige Geschichte der Maori vermitteln. Für Waka ama im Kleinen benötigt ihr vier blaue Zettel im Format DIN A4 sowie einen Würfel und für jedes Kind eine kleine Spielfigur, die das Boot darstellt. Alle Figuren starten auf der gleichen Linie und wollen als erstes Boot am Ende des Ozeans ankommen. Wird eine “1” gewürfelt, so darf sich die Spielfigur um 1 cm fortbewegen (bei dem Wurf einer “2” darf sie sich 2 cm fortbewegen und so weiter). Die Figur, welche den Ozean aus Papierblättern als schnellstes absolviert hat, gewinnt das Spiel.

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4. Neuguinea: Das Singspiel der Kinder Alis 

Im pazifischen Ozean wird auf der Insel Neuguinea mit seiner kleinen Insel Ali ein ganz besonderes Spiel von Kindern praktiziert. Bei diesem werden Gesang und Kreativität miteinander verbunden. Um dieses Spiel zu spielen, benötigt ihr keine besonderen Hilfsmittel. Als Unterstützung für das Spiel könnt ihr euer mobiles Endgerät nutzen. Der Kern des Spiels besteht darin, Tiergeräusche nachzuahmen. Dies kann durch den Gesang, durch das Knurren und durch das Erzeugen anderer Geräusche stattfinden. Wenn sich ein Kind eurer Gruppe über die Geräusche nicht ganz sicher ist, so könnt ihr dem Kind das typische Geräusch des Tieres einfach kurz auf dem Handy vorspielen. Alle Teilnehmer*innen haben die Aufgabe, für sich allein ihr gewähltes Geräusch zu trainieren. Nach einer Probephase von circa fünfzehn Minuten kann die große Präsentation stattfinden. Die Aufgabe der Teilnehmer*innen besteht nun darin, die Geräusche der Kinder einem Tier zuzuordnen. 

5. Tonga: Das Bewegungsspiel 

Die Bewegungskultur auf dem australischen Kontinent wird in Polynesien, Mikronesien und Melanesien noch immer erforscht – viel zu vielfältig ist sie in den einzelnen Dörfern, als dass sie sich pauschalisieren ließe. Das Bewegungsspiel aus Tonga hat zum Gegenstand, in der Gruppe synchron Bewegungen auszuführen. Dafür könnt ihr vor Spielbeginn die Kinder bitten, sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Um eine typische Südseeatmosphäre zu erzeugen, könnt ihr für die Teilnehmer*innen auch noch typische Südseemusik anmachen. Das Ziel ist ein synchrones Bewegen, sodass das Kinderkollektiv wie in einer Bewegung zu sein scheint. Dafür werden drei verschiedene Bewegungen einstudiert. Welche Gruppe dies synchroner umsetzt, gewinnt die Runde. 

6. Australien: Rhythmus und Geschicklichkeit 

Für das australische Kinderspiel, bei dem Rhythmus und Geschicklichkeit die wichtigsten Eigenschaften sind, wird für jedes Kind ein Stein benötigt. Insgesamt sollten mindestens sechs Kinder mitmachen und nicht mehr als zwölf Kinder. Sollte die Kindergruppe größer sein, so können zwei Gruppen abwechselnd antreten. Jede*r Teilnehmer*in stellt sich in eine Reihe neben ein anderes Kind. Als Anweiser*in müsst ihr den Kindern ein Signal geben, dann wird der Stein in die Luft geschmissen und das Kind klatscht einmal vor dem Fangen des Steins in die Hände. Die Klatschmenge wird mit jedem Versuch um einmal Klatschen erhöht. Das Kind, das die höchste Klatschmenge vor dem Fangen erreicht, gewinnt die Partie. 

7. Papua-Neuguinea: Wer trifft die Frucht? (Kabele)

Der Kinderspielklassiker, der aus dem Land im Südwesten des Pazifiks kommt, erfordert nur eine Apfelsine und einen stumpfen Stock. Jedes Kind erhält einen Stock, die Kinder positionieren sich in einem Kreis. Außerhalb könnt ihr euch dann positionieren, um die Apfelsine als Bogenlampe in den Kreis zu werfen. Die Kinder haben zum Ziel, die Apfelsine zu treffen. Treffen mehr als die Hälfte der Kinder die Apfelsine mit ihrem Stock, so bekommen alle Kinder zur Belohnung ein kleines Schälchen mit Apfelsinenstückchen als Topping eines frischen Obstsalates. 

8. Australien: Tauziehen 

Auf dem australischen Kontinent ist die Kultur untrennbar mit der Fischerei und somit auch mit Seilen verwoben. Daraus abgeleitet hat sich zudem ein dynamisches Tauziehspiel, das Kinder in Australien gerne spielen. Um dieses Spiel auch mit eurer Kindergruppe zu spielen, benötigt ihr lediglich ein kurzes Seil. Pro Spiel können sich zwei Kinder, die sich dann gegenüber sitzen, duellieren. Jedes Kind hält dabei das Seil fest in den Händen und probiert, den Gegenspieler zu sich hinüberzuziehen. 

9. Papua-Neuguinea: Das Gleichgewicht der Motus-Kinder (Evanema)

Die Gruppe der Motus in Papua-Neuguinea, einer Insel nördlich von Australien gelegen, hat das Spiel Evanema für das Ausbilden der Jagdfähigkeiten ihrer Heranwachsenden entwickelt. Bei diesem Spiel solltet ihr – wenn möglich – mit Turnmatten arbeiten. Bei diesem Spiel stehen sich je zwei Kinder gegenüber. Diese legen sich gegenseitig die Hände auf die Schultern. Eines der kleineren Kinder kann nun über diesen “Balken” entlangbalancieren. Wichtig ist, dass die Kinder in der Basis ihre Körperspannung aufrechterhalten.

10. Australien: Die Suche nach dem Pferd 

Für dieses Spiel müssen sich zu Spielbeginn zwei Teilnehmer*innen positionieren, welche die Fänger*innen sein werden. Außerhalb des Kreises traben die anderen Kinder als entlaufene Pferde entlang. Diese haben um die Hüfte ein Tuch gebunden. Sobald ihr ein Startzeichen ertönen lasst, beginnt die Jagd der Fänger*innen auf die entlaufenen Pferde. Können die Fänger*innen dem Pferd das Tuch von der Hüfte reißen, so ist das Pferd wieder eingefangen. 

11. Mikronesien: Die Windmühle

Ein ganz typisches Kinderspiel für Kinder in Westozeanien ist das Windmühlen-Spiel. Für dieses Spiel wird könnt ihr normales Druckpapier benutzen. Bei Verfügbarkeit kann jedoch – wie im Original – auch auf ein Palmblatt zurückgegriffen werden. Aus diesem Blatt kann getreu der polynesischen Origamikunst gefaltet werden. Ihr könnt mit den Kindern dafür beispielsweise Miniaturkanus falten, die für den Raum Ozeanien und Australien qua Kultur charakteristisch sind. Die kleinen Blattkanus können die Kinde in eine Wasserschüssel setzen und durch pusten antreiben oder einfach von sich aus treiben lassen.

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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