Wenn Teilnehmer*innen zu Jugendleiter*innen werden: Begleitung und Förderung heranwachsender Jugendleiter*innen

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Als Jugendleiter*in hast du sicher schon oft die Freude erlebt, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu sehen, wie sie wachsen und sich entwickeln. Eine der besonders erfüllenden Erfahrungen im Ehrenamt ist es, die Teilnehmer*innen dabei zu unterstützen, selbst zu engagierten Jugendleiter*innen zu werden. In diesem Ratgeber möchte ich dir einige Tipps und Anregungen geben, wie du Heranwachsende auf ihrem Weg zur Jugendleiter*in begleiten und fördern kannst.

Gespräche führen und Potentiale erkennen

Ein erster Schritt, um Jugendliche auf ihrem Weg zur Jugendleiter*in zu unterstützen, ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit ihnen. Das bedeutet, regelmäßig Gespräche zu führen und aufmerksam zuzuhören. Sorge für eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich die Jugendlichen öffnen und ihre Gedanken und Gefühle mitteilen können.

Stelle offene Fragen, um herauszufinden, welche Interessen und Fähigkeiten sie haben. Frage zum Beispiel, welche Aktivitäten ihnen am meisten Spaß machen, welche Verantwortung sie gerne übernehmen würden oder ob sie sich vorstellen können, selbst als Jugendleiterin oder Jugendleiter in der Gruppe tätig zu werden. Dabei ist es wichtig, den Jugendlichen Raum für ihre individuelle Entwicklung zu lassen und sie nicht in eine bestimmte Richtung zu drängen.
Manchmal erkennst du als Jugendleiter*in Potenziale und Talente bei den Jugendlichen, die sie selbst noch nicht bemerkt haben. In solchen Fällen kannst du sie ermutigen und ihnen zeigen, dass du an ihre Fähigkeiten glaubst.

Die Rolle als Mentor*in

Eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Jugendleiter*in ist die des/der Mentor*in. Als erfahrene*r Jugendleiter*in kannst du den heranwachsenden Jugendleiter*innen eine Stütze sein, indem du ihnen hilfreiche Tipps gibst, deine eigenen Erfahrungen mit ihnen teilst und ihnen bei Problemen zur Seite stehst.

Dabei ist es wichtig, dass du als Mentor*in geduldig und einfühlsam bist. Jeder Mensch entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und manche Jugendliche brauchen mehr Zeit und Unterstützung als andere. Achte darauf, den Jugendlichen genügend Raum für ihre eigene Entwicklung zu geben und sie nicht zu überfordern.

Als Mentorin oder Mentor ist es auch deine Aufgabe, die Jugendlichen darin zu bestärken, eigene Entscheidungen zu treffen und nach und nach mehr Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Gib ihnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern und berücksichtige ihre Ideen und Vorschläge.

Schrittweise Übertragung von Verantwortung

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Begleitung von heranwachsenden Jugendleiter*innen ist die schrittweise Übertragung von Verantwortung. Übertrage den Jugendlichen zunächst kleinere Aufgaben, bei denen sie erste Leitungserfahrungen sammeln können. Das kann zum Beispiel die Planung und Durchführung einer Gruppenstunde oder die Organisation eines Ausflugs sein.

Achte darauf, dass die Jugendlichen nicht überfordert werden und immer die Möglichkeit haben, bei Fragen oder Unsicherheiten zu dir zu kommen. Gib ihnen nach der Durchführung der Aufgabe ein konstruktives Feedback, was sie gut gemacht haben und was sie noch verbessern können. So lernen sie aus ihren Erfahrungen und entwickeln sich weiter.

Wenn du merkst, dass die Jugendlichen bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen, kannst du ihnen anspruchsvollere Aufgaben übertragen. Dabei solltest du darauf achten, dass sie genügend Unterstützung bekommen und sich nicht allein gelassen fühlen.

Führe auch Feedback-Runden ein, wenn Konzepte für Gruppenstunden oder Veranstaltungen entwickelt wurden, um diese vor der Durchführung zu verbessern und weiter zu entwickeln.

Aus- und Weiterbildung fördern

Um Jugendliche bestmöglich auf ihre Rolle als Jugendleiterin oder Jugendleiter vorzubereiten, sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, an Aus- und Fortbildungen teilzunehmen. Diese können zum Beispiel von Jugendverbänden, Vereinen oder kommunalen Einrichtungen angeboten werden.

Ausbildungen wie die Jugendleiter*innen-Card (Juleica) vermitteln den Jugendlichen wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie für ihre Arbeit als Jugendleiter*in benötigen. Dazu gehören zum Beispiel die Planung und Durchführung von Gruppenstunden, rechtliche Grundlagen, Erste Hilfe oder die Gestaltung von Freizeitaktivitäten.

Auch Fortbildungen sind wichtig, um das Wissen und die Fähigkeiten der Jugendlichen ständig zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten. Ermutigen Sie sie, an Fortbildungen teilzunehmen, die sie interessieren und die für ihre Arbeit als Jugendleiterin oder Jugendleiter relevant sind.

Vernetzung und Erfahrungsaustausch

Ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zur Jugendleiter**in ist der Aufbau von Netzwerken und der Austausch mit anderen Jugendleiter*innen. Fördere den Kontakt zu anderen Gruppen und Organisationen, damit die Jugendlichen die Möglichkeit haben, von den Erfahrungen anderer Jugendleiterinnen und Jugendleitern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Organisiere zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen, Workshops oder Treffen, bei denen sich die Jugendlichen austauschen und voneinander lernen können. Der Erfahrungsaustausch ermöglicht es den angehenden Jugendleiter*innen, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Er kann ihnen auch helfen, neue Ideen und Inspirationen für ihre eigene Arbeit zu sammeln.

Anerkennung und Wertschätzung

Anerkennung und Wertschätzung sind entscheidend, um die Motivation und das Engagement junger Menschen aufrechtzuerhalten und sie in ihrer Entwicklung als Jugendleiter*innen zu bestärken. Zeigen Sie ihnen, dass Sie ihre Arbeit und ihr Engagement schätzen, indem Sie ihnen regelmäßig positives Feedback geben und ihre Leistungen anerkennen.

Dies kann zum Beispiel durch ein einfaches “Danke” oder eine persönliche Nachricht geschehen. Auch öffentliche Anerkennung, zum Beispiel bei Versammlungen oder Veranstaltungen, kann den Jugendlichen zeigen, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Auch die Teilnahme an Wettbewerben oder die Verleihung von Preisen kann eine Möglichkeit sein, die Leistungen der Jugendlichen zu würdigen.

Unterstützung bei Schwierigkeiten und Herausforderungen

Auf ihrem Weg zur Jugendleiterin bzw. zum Jugendleiter werden die Jugendlichen sicher auch auf Schwierigkeiten und Herausforderungen stoßen. Als erfahrene Jugendleiter*in und Mentor*in ist es deine Aufgabe, ihnen in solchen Situationen zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen.

Höre ihnen zu, wenn sie ihre Probleme und Sorgen schildern und versuche gemeinsam mit ihnen Lösungen und Wege aus der schwierigen Situation zu finden. Dabei ist es wichtig, dass du ihnen Mut machst und sie darin bestärkst, an sich und ihre Fähigkeiten zu glauben.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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