Wandertage im Ferienlager: So klappt’s

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Ferienlager bieten Kindern und Jugendlichen eine einzigartige Möglichkeit, die Welt zu erkunden, neue Freundschaften zu schließen und unvergessliche Erfahrungen zu sammeln. Als Jugendleiter*in spielst du eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung dieser Erfahrungen. Eines der Highlights eines jeden Ferienlagers sind die Wandertage. Sie bieten eine hervorragende Gelegenheit, die Natur zu erkunden, Teamfähigkeiten zu fördern und Abenteuer zu erleben. Dieser Artikel bietet dir eine umfassende Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung erfolgreicher Wandertage im Ferienlager.

Teil 1: Vorbereitung des Wandertages

Wegauswahl

Die Wahl des geeigneten Weges ist der erste Schritt bei der Planung eines Wandertages. Berücksichtige dabei das Alter und die körperliche Fitness der Teilnehmer*innen sowie die Dauer der Wanderung. Für jüngere Kinder sind kürzere, weniger anspruchsvolle Routen geeignet, während Jugendliche vielleicht eine größere Herausforderung suchen. Nutze Online-Ressourcen, Karten und lokale Informationen, um eine geeignete Route zu finden.

Als geeignet hat sich eine reine Laufzeit von circa drei, max. vier Stunden erwiesen. Gerade Kindergruppen brauchen häufiger Pausen – dazu soll die Wanderung ja Spaß machen. Oft entdecken die jungen Wanderer Spanendes auf dem Weg, wo dann Zeit verloren geht. Zusätzlich müssen Essen und Spiele eingeplant werden. Der Weg kann entweder durch Symbole markiert werden (die letzte Gruppe muss diese dann wieder einsammeln) oder die Gruppe erhält eine Karte, einen Kompass und/oder ein GPS-Gerät mit den richtigen Koordinaten der einzelnen Abschnitte. Je nach Alter der Gruppe sollte die richtige Variante ausgewählt werden.

Sicherheitsprüfung

Die Sicherheit der Teilnehmer*innen sollte immer oberste Priorität haben. Prüfe vor der Wanderung den Zustand des Weges, berücksichtige Wettervorhersagen und stelle sicher, dass du über die notwendigen Notfallpläne und Ausrüstungen verfügst. Ein Erste-Hilfe-Set, eine Pfeife, eine Karte und ein Kompass sind unerlässlich.

Ausrüstung

Jeder Wanderer sollte mit den richtigen Schuhen, bequemer Kleidung, ausreichendem Sonnenschutz und genügend Wasser ausgestattet sein. Bei längeren Wanderungen sorge auch für ausreichend Proviant oder organisiert eine Mittagsassen-Station unterwegs. Kleine Snacks sind dennoch unerlässlich. Denken auch an Müllbeutel, um Abfall zu sammeln und die Umwelt sauber zu halten.

Informationsvermittlung

Vor der Wanderung solltest die Teilnehmer*innen über den geplanten Verlauf, die Regeln und die Verhaltensweisen während der Wanderung informieren. Stelle sicher, dass alle wissen, was sie erwarten wird.

Teil 2: Durchführung des Wandertages

Gruppenmanagement

Teile die Gruppe in kleinere Teams auf, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Jedes Team sollte mindestens zwei Betreuer*innen haben. Stelle sicher, dass die Teams während der gesamten Wanderung zusammenbleiben und dass niemand zurückgelassen wird. Zwischen den kleinen Gruppen sollte Abstand gehalten werden, aber lass diesen nicht zu groß, dass im Ernstfall Hilfe immer in der Nähe ist.

Motivation und Teamgeist

Wandern muss nicht nur eine körperliche Aktivität sein, sie kann auch eine Gelegenheit sein, den Teamgeist zu stärken. Ermutige die Teilnehmer*innen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Organisiere Spiele und Aktivitäten entlang der Route, um die Stimmung hoch zu halten.

Für die Spiele, die die Gruppe auf dem Weg erledigen muss, bieten sich kleine Aufgaben an, die ohne großes Material zu spielen sind. Immerhin muss das Material in die Rucksäcke der Jugendleiter*innen passen. Wenn genug Betreuer*innen vorhanden sind, können auch Stationen auf dem Weg eingebaut werden, an denen ein Betreuer sitzt, der die Spiele anleitet. Denk- und Knobelspiele, sowie Sammel- und Tauschaufgaben sind also die besten Spiele für den Wandertag.

Pausen und Verpflegung

Regelmäßige Pausen sind wichtig, um den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zu geben, sich auszuruhen und zu erholen. Nutze die Pausen auch, um etwas zu essen und zu trinken und sicherzustellen, dass alle gut hydriert und energetisch sind. Kommt zusammen zu einem Picknick und nutzt die Zeit, um euch zu unterhalten, besser kennenzulernen und auszutauschen.

Naturerlebnis

Nutze die Gelegenheit, den Teilnehmer*innen die Flora und Fauna entlang der Route näher zu bringen. Organisiere Beobachtungsaufgaben oder kleine Forschungsprojekte, um das Interesse und die Wertschätzung der Natur zu fördern.

Die Natur belassen

Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche einen schonenden Umgang mi der Natur erlernen. Ihnen sollte klargemacht werden, dass kein Müll auf dem Wanderweg hinterlassen werden soll und Lärm im Wald und Spuren durch abgerissene Äste und co vermieden werden müssen.

Spiele für unterwegs

ICE

Alle Mitspieler stellen sich hintereinander auf, legen die Hände auf die Schultern der Vorderfrau oder des Vordermanns und gehen mit Zuggeräuschen (Tsch Tsch Tsch) vorwärts.

Sanfter Transport

Ein Spieler darf sich auf ein stabiles Stück Tuch legen und alle anderen müssen dieses Tuch nun anheben und so den darin liegenden Spieler tragen. Natürlich wird regelmäßig gewechselt

Immer Kontakt

Alle Spieler müssen stets mit einem anderen Spieler durch einen Fingerkontakt verbunden sein. Dabei muss auch die ganze Gruppe miteinander verbunden sein; es darf keine Einzelgänger oder Kleingruppen geben

Die wandernde Klopapierrolle

Diese Aufgabe ist ideal für einen Wandertag: die Gruppe muss über einen bestimmten Zeitraum hinweg (15 bis 30 Minuten) eine abgewickelte Klopapierrolle transportieren. Diese muss am Stück getragen werden und darf nicht reißen.

Teil 3: Nach der Wanderung

3.1 Reflexion und Feedback

Nach der Wanderung ist es wichtig, die Erfahrungen zu reflektieren und Feedback zu sammeln. Was hat den Teilnehmer*innen gefallen? Was könntest du beim nächsten Mal besser machen? Diese Informationen sind wertvoll für die Planung zukünftiger Wandertage.

3.2 Erholung und Pflege

Stelle sicher,dass alle Teilnehmer*innen nach der Wanderung genügend Zeit haben, um sich auszuruhen und zu erholen. Überprüfe auf mögliche Verletzungen oder Beschwerden und sorge für die entsprechende Versorgung.

3.3 Dokumentation

Fotos, Tagebucheinträge oder sogar ein kurzes Video können tolle Erinnerungshilfen für die Teilnehmer*innen sein und gleichzeitig wertvolle Ressourcen für künftige Planung darstellen. Ermutige die Kinder und Jugendlichen, ihre Erlebnisse zu dokumentieren.

3.4 Anerkennung und Belohnung

Eine Wanderung kann eine Herausforderung sein, aber sie ist auch eine Leistung, die anerkannt und belohnt werden sollte. Einfache Zertifikate, Abzeichen oder ein besonderer Snack können eine gute Möglichkeit sein, die harte Arbeit und Anstrengungen der Teilnehmer*innen zu würdigen.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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