Ein junger Mann, dessen großer Wunsch es war, die schönsten Länder der Welt zu besuchen, geriet auf der Wanderschaft eines Tages an eine riesige Höhle. Sie war so groß, dass sie offenbar mehreren hundert Bewohnern Platz bot. Im Zentrum der Höhle befand sich ein riesiges Lagerfeuer, und darüber war ein Kessel aufgehängt, in dem eine herrlich duftende Suppe vor sich hin brodelte. Als der Wanderer einen der Höhlenmenschen ansprechen wollte, um zu fragen, ob man ihm einen kleinen Teller Suppe abgeben wolle, bemerkte er, dass sie alle einen unglaublich traurigen Gesichtsausdruck hatten. Die Menschen in der Höhle wirkten schmal und gebrechlich. So, als seien sie krank oder stünden gar vor dem Hungertod.
Zugleich fiel dem Mann auf, dass ihre Arme viel zu kurz und die Löffel deutlich zu lang waren, um Suppe aus dem Kessel zu holen bzw. um sich den Löffel in den Mund zu stecken. Die Menschen jammerten und klagten. Doch trotz der großen Menge an Essen, die ihnen zur Verfügung stand, waren sie zutiefst unglücklich.
Schnell lief der Mann weiter. Es dauerte eine zeitlang, und er gelangte wiederum an eine Höhle. Auch sie war riesengroß, und es befanden sich hunderte von Menschen darin. Ebenso wie in der anderen Höhle zuvor brannte auch in diesem Unterschlupf ein Feuer, über dem ein großer Topf mit Suppe hing.
Im Gegensatz zu den Menschen in der ersten Höhle waren diese Menschen offensichtlich glücklich, zufrieden und wohlgenährt. Zwar hatten auch sie viel zu kurze Arme und ausgesprochen lange Löffel. Sich selbst hätten sie daher niemals den Löffel mit der Suppe in den Mund führen können. Doch der junge Mann bemerkte, dass sich die Menschen gegenseitig fütterten.
Fazit:
Sich gegenseitig zu helfen, selbst wenn die Situation noch so aussichtslos erscheint, ist oftmals die entscheidende Essenz für mehr Lebensglück!