Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit im Kirchenjahr, in der wir uns auf die Vorbereitung für Ostern konzentrieren und uns bewusst mit unserem Glauben auseinandersetzen. Doch oft fällt es schwer, diese Zeit auch für Jugendliche ansprechend und sinnvoll zu gestalten.
Deshalb habe ich sieben Ideen für euch zusammengestellt, die euch dabei helfen sollen, die Fastenzeit mit euren Jugendlichen zu einer bereichernden und besonderen Zeit zu machen. Lasst uns gemeinsam herausfinden, wie wir diese Zeit nicht nur als Verzicht, sondern auch als Chance für Wachstum und Sinnhaftigkeit nutzen können.
Woche 1: Neue Gewohnheiten
Eine Idee für den Beginn der Fastenzeit mit Jugendlichen ist, dass sie sich zu Beginn der Fastenzeit überlegen, welche Gewohnheiten sie gerne in ihrem Alltag etablieren möchten. Diese können zum Beispiel mehr Bewegung, bewusstes Essen oder regelmäßiges Lesen der Bibel sein.
Um diese Gewohnheiten auch im Alltag umzusetzen, können die Jugendlichen sich gegenseitig unterstützen und motivieren. Sie können sich zum Beispiel gegenseitig erinnern oder gemeinsam Aktivitäten planen, die diese Gewohnheiten unterstützen. Auch das Führen eines Tagebuchs oder das Setzen von realistischen Zielen kann dabei helfen, die neuen Gewohnheiten erfolgreich zu etablieren.
Eine Möglichkeit, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, ihre neuen Gewohnheiten in der Fastenzeit erfolgreich zu etablieren, ist auch, ihnen regelmäßiges Feedback zu geben. Sie können sich zum Beispiel wöchentlich in der Gruppe treffen und gemeinsam reflektieren, wie es jedem einzelnen mit der Umsetzung seiner Gewohnheiten ergangen ist.
Außerdem kann es hilfreich sein, gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie man mit Herausforderungen umgehen kann. Denn es ist normal, dass es Rückschläge gibt, wenn man versucht, neue Gewohnheiten zu etablieren. Hier können die Jugendlichen voneinander lernen und sich gegenseitig Tipps und Unterstützung geben.
Am Ende der Fastenzeit können die Jugendlichen dann gemeinsam reflektieren, welche Gewohnheiten sie erfolgreich etabliert haben und wie sich diese auf ihr Leben ausgewirkt haben. Das kann ein toller Abschluss für die Fastenzeit sein und auch dazu motivieren, diese Gewohnheiten auch nach der Fastenzeit beizubehalten.
Woche 2: Negatives ablegen
Eine weitere Idee für die Fastenzeit ist, dass sich die Jugendlichen bewusst mit negativen Gedanken und Verhaltensweisen auseinandersetzen und versuchen, diese abzulegen. Dazu können sie sich zum Beispiel jeden Tag bewusst machen, welche Gedanken oder Verhaltensweisen sie nicht mehr haben wollen und diese dann aktiv versuchen zu verändern.
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Um diese Veränderungen auch im Alltag umzusetzen, können die Jugendlichen sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Sie können sich zum Beispiel gegenseitig auf positive Gedanken lenken oder sich daran erinnern, sich nicht selbst zu kritisieren oder zu hohe Ansprüche an sich selbst zu haben.
Auch das Reflektieren der eigenen Gedanken und Verhaltensweisen kann dabei helfen, diese abzulegen. Die Jugendlichen können sich zum Beispiel gegenseitig Feedback geben und sich dabei unterstützen, alte Muster zu durchbrechen und positive Veränderungen in ihrem Denken und Handeln zu erreichen.
Woche 3: 7 gute Tagen
Die Jugendlichen verpflichten sich für diese Idee bewusst dazu, in den kommenden Tagen sieben gute Taten für ihre Freund*innen, Nachbarn und Familie zu vollbringen. Diese können zum Beispiel kleine Gesten der Wertschätzung, Hilfe bei alltäglichen Aufgaben oder einfach nur ein offenes Ohr sein.
Nach einer Woche können alle berichten, was sie erlebt haben und wie sich die guten Tagen angefühlt und ausgezahlt haben.
Woche 4: Altlasten loswerden
Nächste Idee für die Gestaltung der Fastenzeit: sich gemeinsam mit dem Thema Aufräumen und Ausmisten beschäftigen. Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, um sich von alten Dingen zu trennen und Platz für Neues zu schaffen. Gemeinsam können die Jugendlichen sich überlegen, welche Dinge sie nicht mehr brauchen oder welche sie gerne verschenken oder weiterverarbeiten möchten.
Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, einen Flohmarkt oder einen Kleidermarkt zu organisieren, bei dem die Jugendlichen ihre aussortierten Sachen verkaufen oder tauschen können. Oder sie können gemeinsam kreative Ideen entwickeln, wie sie alte Gegenstände durch Upcycling in etwas Neues verwandeln können. Das fördert nicht nur die Kreativität, sondern auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit.
Zudem können die Jugendlichen auch überlegen, welche Dinge sie spenden möchten und sich gemeinsam eine gemeinnützige Organisation aussuchen, der sie ihre Spenden zukommen lassen wollen. Diese Aktionen können nicht nur dazu beitragen, den eigenen Besitz zu reduzieren, sondern auch anderen Menschen eine Freude zu machen.
Woche 5: Deep Talk statt Small Talk
Können sich die Jugendlichen bewusst dazu entscheiden, tiefgründigere Gespräche zu führen anstatt oberflächlichen Small Talk zu betreiben? Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, um sich intensiver mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen und sich Zeit für wichtige Themen zu nehmen.
Dazu können die Jugendlichen zum Beispiel Gesprächsrunden oder Diskussionsabende organisieren, bei denen sie über Themen wie Glauben, Werte, Träume oder Ängste sprechen. Auch das gemeinsame Lesen und Diskutieren von Büchern oder das Anschauen und Kommentieren von Filmen kann dazu beitragen, sich mit tiefgründigen Inhalten auseinanderzusetzen.
Zusätzlich können die Jugendlichen sich auch gegenseitig mentale oder emotionale Challenges stellen, bei denen sie sich öffnen und über persönliche Erfahrungen oder Gefühle sprechen. Dabei können sie voneinander lernen und sich besser kennenlernen.
Am Ende der Fastenzeit können die Jugendlichen dann gemeinsam reflektieren, wie es ihnen mit dem Deep Talk statt Small Talk ergangen ist und welche Erkenntnisse sie daraus gewonnen haben. Vielleicht entwickelt sich daraus auch eine neue Art der Kommunikation, die sie auch nach der Fastenzeit beibehalten möchten.
Woche 6: Bewusst die Bibel lesen
Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, um sich mit den Texten der Bibel auseinanderzusetzen und sich Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken und zu diskutieren.
Die Jugendlichen können sich zum Beispiel gemeinsam einen Bibel-Leseplan erstellen, bei dem sie sich regelmäßig treffen und über den gelesenen Text sprechen. Dabei können sie sich gegenseitig unterstützen und inspirieren, ihre Gedanken und Erkenntnisse zu teilen.
Zusätzlich können die Jugendlichen auch kreative Methoden nutzen, um sich mit der Bibel auseinanderzusetzen. Sie können zum Beispiel Texte mit eigenen Worten umformulieren, Bilder malen oder sich in die Rolle der Figuren versetzen und deren Perspektive einnehmen.
Woche 7: Ei-Meditation
Eine letzte Idee für die Fastenzeit ist, eine Ei-Meditation durchzuführen, bei der viele Sinne angesprochen werden. Dazu können die Jugendlichen sich in einer ruhigen Umgebung versammeln und gemeinsam ein gekochtes Ei betrachten.
Zunächst können sie sich auf ihre Atmung konzentrieren und tief ein- und ausatmen. Dann können sie das Ei in die Hand nehmen und seine Beschaffenheit, Größe und Form erfühlen. Sie können sich auch fragen, welche Gedanken und Gefühle das Ei in ihnen auslöst.
Im nächsten Schritt können die Jugendlichen das Ei vor sich auf den Tisch legen und es aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Sie können sich dabei fragen, was sie in dem Ei sehen oder welche Bedeutung es für sie haben könnte.
Anschließend können sie das Ei aufschlagen und seine Konsistenz, Farbe und Geruch wahrnehmen. Sie können sich auch überlegen, welchen Einfluss das Ei auf ihre Sinne hat und wie es sich anfühlt, es in der Hand zu halten.
Zum Abschluss können die Jugendlichen das Ei gemeinsam essen und sich bewusst machen, wie es schmeckt und welche Nährstoffe es enthält. Dabei können sie auch überlegen, welche Bedeutung Nahrung in ihrem Leben hat und wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren.
Diese Ei-Meditation kann dazu beitragen, die Sinne zu schärfen und sich bewusst mit dem Thema Nahrung und Gesundheit auseinanderzusetzen. Am Ende können die Jugendlichen reflektieren, welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Erkenntnisse sie daraus gewonnen haben.