Seit dem Jahr 2009 wird von den Institutionen der Europäische Tag des Notrufs 112 heifert, um auf die europaweite Gültigkeit des Notrufs 112 öffentlichkeitswirksam in der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Ursächlich dafür war, dass nur knapp ein Fünftel der EU-Bevölkerung wusste, dass die Notrufnummer 112 im gesamten Raum der Europäischen Union gilt. Sinn und Zweck dieses kuriosen Feiertags besteht also darin, diese sicherheitsrelevante Information mit möglichst vielen Menschen teilen zu können.
Aufwärmspiel: Der Situation entsprechend angemessen handeln und helfen
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In zwei Spielteilen setzen sich die Teilnehmer*innen zu Beginn dieser Gruppenstunde mit Notfallsituationen altersgerecht auseinander. Zunächst geht es im ersten Spielteil darum, dass eine Person eine bei einem Verkehrsunfall verletzte Person mimt und am Boden liegt. Die Teilnehmer*innen sollen dann innerhalb von 90 Sekunden entscheiden, wie zu handeln ist. Sie sollen auch darauf achten, beim Absetzen des Notrufs der 112 alle wichtigen Angaben (Ort, Art der Verletzung usw.) anzugeben. Als Notfallzentrale agiert dabei ihr als Spielleiter*in. Das Anrufen der Notrufzentrale wird natürlich mit ausgeschalteten Smartphones simuliert und nur gespielt. Im zweiten Spielteil sollen die Teilnehmer*innen von euch drei verschiedene Situationen beschrieben bekommen und gemeinsam diskutieren, wie richtig in diesen Situationen zu handeln ist, um dem verletzten Menschen zu helfen.
Thematische Einführung für die Teilnehmer*innen
Wenn ein Mensch verletzt ist, kommt es auf jede Sekunde an. Ganz besonders wichtig ist es, dass der verletzte Mensch möglichst schnell medizinisch versorgt werden kann. Damit dies geschiet, ist die Notrufnummer 112 bei Notfällen anzurufen. Auch wenn ihr in Italien oder Schweden oder einem anderen Land der EU im Urlaub seid, ist diese Nummer gültig. Da viele Menschen nicht wissen, dass die 112 nicht nur in Deutschland gilt, sondern EU-weit, wurde der Europäischer Tag des Notrufs 112 Ende der 2000er Jahre eingeführt und wird seitdem am 11. Februar eines jeden Jahres gefeiert.
Projektarbeit: Was sind Notfälle und was sind keine Notfälle?
Viele Menschen wissen oft nicht, wann es sich um wirkliche Notfälle handelt und wann nicht. Daher gilt die Projektarbeit für die Teilnehmer*in als Training im Plenum, um dahingehend ein feines Näschen für die Zukunft entwickeln zu können. Verteilt an eure Teilnehmer*innen ausreichend Stifte, Bastelmaterial und Plakate. Außerdem verteilt ihr insgesamt zehn Blätter, auf denen Beispielsituationen geschildert sind. Hier müssen die Teilnehmer*innen als Gruppe einschätzen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Recherche per Smartphone oder einem durch euch bereitgestellten Notebook o.ä. ist erlaubt, um fundierte Informationen ergänzend zur eigenen Diskussion und dem eigenen Erfahrungsschatz zu sammeln. Für diese Projektarbeit haben die Teilnehmer*innen insgesamt 25 Minuten Zeit. Anschließend stellen sie euch ihre Lösungsideen vor, diese können kurz diskutiert werden.
Spielidee: Du bist verletzt? Hilfe kommt sofort!
Damit die Teilnehmer*innen auch noch mit Praxisaufgaben arbeiten können, können sie nun in verschiedenen Rollen agieren. Besetzt werden müssen dabei die Rollen der Notfallsanitäter, des Notarztes, der Passanten, des Unfallopfers und des Unfallverursachers. Gegenstand der Situation soll sein, dass zwei Autofahrer in einen Unfall in der Innenstadt einer deutschen Großstadt verwickelt sind, bei dem das Unfallopfer Platzwunden im Schläfenbereich davongetragen hat. Instruiert werden soll, dass die Darsteller*innen diese Situation professionell lösen sollen. Für dieses Spiel können entsprechende Requsiten genutzt werden (u.a. Handylautsprecher für den Rettungswagensirenton). Das Spiel soll zeigen, dass ein empathisches Handeln gegenüber den Nächsten ein guter Weg ist, um auch heikle Situationen zu lösen. Und außerdem die Wichtigkeit, schnell die 112 nach einem Notfall zu wählen.
Abschlussrunde mit Diskussion
Bevor ihr nun eure Teilnehmer*innen nach dieser Gruppenstunde verabschiedet, soll zum Ausklang noch eine kleine Diskussionsrunde stattfinden, bei der folgende Fragen von den Teilnehmer*innen im Sitzkreis beantwortet werden sollen:
– Wie wichtg findest du es, dass im EU-Raum überall die 112 als Notrufnummer gilt?
– Fällt es dir nach der heutigen Gruppenstunde leichter, zwischen einem Notfall und keinem Notfall entscheiden zu können?
– Hast du vor, dass du am 11. Februar deine Mitmenschen auf den Europäischen Tag des Notrufs aufmerksam machst?
– Denkst du, dass du nach der heutigen Gruppenstunde besser weißt, weshalb die Notrufnummer 112 so wichtig ist?
Weiterführende Links zur Recherche für Jugendleiter*innen
Materialliste
– Handy, Computer
– Lautsprecher, Notfallsirenenton via Handyapp
– Papier, Plakatpapier
– Buntstifte, Filzstifte, Kugelschreiber
– Quizkarten
– Bastelmaterial
– Requisiten für ein Unfallsetting