VR im Gaming gibt es bereits seit einigen Jahren. Auf den wirklichen Durchbruch warten die Entwickler noch, was vor allem am Anfang in der sehr teuren Anschaffung des Equipments und der noch verbesserungswürdigen Technologie begründet liegt. Mittlerweile gibt es jedoch immer mehr Anbieter, die hochwertige VR-Brillen auf den Markt bringen, die ein reibungsloses Gaming-Erlebnis ermöglichen und dazu auch noch erschwinglich sind.
Viele Gamer haben VR-Spiele bereits im eigenen Wohnzimmer ausgetestet und für gut befunden. Wie aber sieht es mit dem Spielen draußen aus? Möchte man beispielsweise Online Rollenspiele mit VR-Technologie genießen, ist es nicht verkehrt, mehr Platz zu haben als ein kleines Wohnzimmer. Schauen wir uns also an, ob die Technologie uns ein Spielen im Freien bringen wird.
Outdoor-Gaming ist technisch möglich
Mit den meisten modernen VR-Brillen ist der Einsatz im Freien theoretisch möglich. Zum einen sind die aktuellen Modelle nicht mehr auf ein Kabel angewiesen. Die drahtlose Verbindung ermöglicht eine flexible Nutzung der Geräte – auch nach draußen. Des Weiteren hat sich auch in der Entwicklung der Displays einiges getan. Die Technologie ist heute so fortgeschritten, dass es auch bei hellem Sonnenlicht möglich ist, das Spielgeschehen auf dem Display zu erkennen. Ein letzter Punkt liegt in der verbesserten Tracking-Technologie.
Entwickler setzen beispielsweise auf Infrarot-Sensoren, Beschleunigunsgmesser, Gyroskope und manchmal sogar externe Kameras und Sensoren. Dadurch ist eine sehr präzise Bestimmung der Position des Nutzers möglich, was auch ein Agieren außerhalb der eigenen vier Wände möglich macht.
Grenzwertig könnte es im Freien werden, wenn es regnet, schneit oder stark vernebelt ist, da viele VR-Brillen nicht wasserfest sind. Sollte sich Outdoor-VR-Gaming allerdings durchsetzen, ist dies ein Aspekt, dem entgegengearbeitet werden kann. Technisch ist es durchaus möglich, wetterfeste VR-Brillen zu entwickeln.
Alles in allem ist es also möglich, das VR-Gaming nach draußen zu bringen. Doch wird dies auch geschehen?
Herausforderungen bei der Nutzung im Freien
Auch wenn es rein theoretisch möglich ist, VR im Freien zu benutzen, gibt es einige Herausforderungen, mit denen sich die aktuellen Modelle schwertun. Ein besonders schwerwiegender Aspekt ist das Sonnenlicht. Hierbei geht es nicht etwa darum, dass die Lichteinstrahlung das Gerät, im Speziellen die Kameras schädigen würde. Die halten das aus. Anders sieht das mit dem Display aus. Wenn das Sonnenlicht auf die Linse trifft, können sich die Lichtstrahlen bündeln und somit das Display zerstören. Dies kann allerdings nicht bei der direkten Nutzung der VR-Brille passieren, sondern nur, wenn diese herumliegt.
Ein solcher Schaden wäre also auch möglich, wenn man das Gerät drinnen auf die Fensterbank legen würde, weshalb dies kein direktes Ausschlusskriterium für die Nutzung im Freien ist.
Problematisch kann das grelle Sonnenlicht aber dennoch werden, da es die Sensoren stören kann. Ein reibungsloses Spielen im Freien ist dann nicht mehr gegeben. So war es zumindest in der Vergangenheit. Das neueste Modell von Oculus soll damit keine Probleme mehr haben.
Outdoor-Gaming mit Meta Quest 3
Während die Quest 2 von Oculus noch einige Probleme bei der Nutzung im Freien mit sich brachte, soll die Meta Quest 3 einwandfrei funktionieren. Die Sensoren sind weniger lichtempfindlich, weshalb es zu geringeren Tracking-Problemen kommt.
Empfohlen wird die Outdoor-Nutzung von Oculus allerdings nicht. Das Unternehmen warnt davor, dass VR im Freien Sicherheitsrisiken birgt, schließlich gibt es draußen viele Unebenheiten, die zu Stürzen führen könnten.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist die Quest 3 für Mixed Reality ausgelegt – die physische Umgebung bleibt also sichtbar. Damit wäre die Nutzung im Freien deutlich sicherer.
Mixed-Realtiy für Jung und alt
Der Bedarf an Outdoor-Spielen ist sicherlich gegeben. Denkbar ist, dass sich nicht VR im Freien durchsetzen wird, sondern die Mixed-Reality-Technologie dafür genutzt wird.
Hierbei ist wahrscheinlich, dass nicht nur eingefleischte Gamer angesprochen werden, sondern auch andere Zielgruppen. So könnte die Technologie das Outdoor-Spielerlebnis für Kinder- und Jugendgruppen revolutionieren. Unter Heranwachsenden sind kreative Rollenspiele auf weitläufigen Geländen wie zum Beispiel das von Game of Thrones inspirierte Spiel “Kampf um den Thron” sehr beliebt. Die Verknüpfung solcher Outdoor-Aktivitäten mit Mixed Reality würde ein komplett neues Erlebnis schaffen – noch sind wir aber noch ein ganzes Stück davon entfernt davon.